Seite - 177 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Ken'uyi 177
des österreichischen Hofs und Adels und der
österreichischen Diplomatie (Hamburg, Campe,
s«.) Theil V I I I , S.12 gemerkt uon Kcrens,
„daß er der Hauptcompagnon Franz I. Ste<
phan in der Goldküche" war. Vchsc's
Cynismus verleidet es Einem oft, ihn als
Quelle zu citiren und muß es schon gcsche«
hen, so nur deßhalb, weil er eine Nnzahl be-
reits höchst seltener Memoirenwerke oft wört-
lich compilirt, deren Kenntniß dem Geschicht«
schreiber wünschenswerth, ja oft wichtig ist.
Neberall aber, wo V. selbstständig auftritt,
wird seine haarsträubende Gemeinheit widrig,
und dieß um so mehr, als er ohne Grund,
ohne weitere Nachforschung, wie dieß eben
bei Kerens der Fall ist, Alles verunglimpft
und besudelt). — Porträt. WetÄert p., N.
Rhein se. (Fol., Schwarzk.).
Kerenyi, Friedrich (ungarischer Poet,
geb. zu Eperies 1. Jänner 1822, gest.
in Amerika im Wahnsinne 1382). Er
hieß ursprünglich Christmann und
war von deutscher Abstammung; bereits
12 Jahre alt, konnte er noch nicht
ungarisch sprechen. Als aber in ihm die
Liebe für das vaterländische Idiom er»
wachte und das poetische Talent, welches
er besaß, seine Schwingen zu regen
begann, da schrieb er Lieder in der
Sprache, deren Kenntniß er sich nun
angeeignet, und trat unter dem Pseudo«
nym Emi l V idor mit seinen poetischen
Erstlingen im Athenäum auf. Zugleich
beendete er die Studien im Eperiescr Cot«
legium, begab sich nach Pesth, wo er die
Rechte hörte und das Advocatendiplom
erhielt. Im Jahre 1847 nahm er ein
Gut in Pacht, aber der Allarmruf der
Revolution machte ans dem Pächter
einen Freiwilligen im ungarischen Revo-
lutionsheere. Nachdem die Revolution
niedergeschlagen war, raffte K. den Rest
seines bereits sehr geschmälerten Ver-
mögens zusammen und wanderte nach
Amerika aus, wo er 1831 mit Ladislaus
Ujhazy im Staate Java die Ansiede-
lung New-Buda gründete. Kurz nach
u, Wurzdach, biogr. Lexikon. ^XI. sOeo dem Tode seines einzigen in der Heimat
zurückgebliebenen Bruders, wurde er in
der neuen Welt vom Wahnsinn befallen,
dem er auä) endlich, erst 30 Jahre alt,
erlag. K. hatte anfänglich in deutscher
Sprache gedichtet und in derselben viele
Lieder geschrieben, doch ist keines zur
Oeffentlichkeit gelangt. Als er sich später
mit Tompa und Petöfi befreundete,
entflammte seine Liebe für die nationale
Dichtung und unter oberwahntem Pseu-
donym trat er mit einer Sammlung von
Dichtungen unter dem Titel: „Z7ö7/6-
Msn?/6H« (?68t1i 1844) auf, welcher
spater eine zweite Sammlung neuerer
Gedichte unter dem Titel: „A'aöö 5öNs-
m/n^sH« (ebd. 1846) folgte. Eine ver«
nichtende, übrigens ungerechte Kritik
soll ihm alle Freude an der Poesie ver»
leidet haben. Da er der deutschen Sprache
vollkommen mächtig war, hat er mehrere
Gedichte von Heine, Eichend'orff,
Uh land und Kö rne r meisterhaft
übersetzt.
Had I) k 01- i i6m»?i-ot6k täi'2, d. i. Neues unga'
risches Conucrsationö - Lerikon (Pesth 1830,
Heckenast,8".)Bd.V, 3.63. — ^ l a ^ a r i ru k.
^u/caö «Z />ll '!l 's/i^ ^»'^6^ d. i. Ungarische
Schriftsteller. Sammlung uon Lebensbeschrei»
bungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph
Daniel ik (Pesth 1336, Gustav Emich, 8«.)
S. 244. — K ertbenyi (C. M.). Album
hundert ungrischer Dichter. In eignen uno
fremden Übersetzungen (Dresden 1834, Zchä«
fer. Miniaturformat). S. 188, 219, 02. —
Ungarns Männer der Zeit. Viografien und
Karakteristiken heroorragendsier Persönlichkei«
ten. Auö der Feder eincö Unabhängigen s(5. M.
Kertbeni i-octo Benkert^ (Prag l662, A. G.
Steinhäuser, kl. ä".) S. 317.
Kerestbllyi, Adam (theologischer
Schriftsteller, geb. zu Zavar im
Preßburger Comitate Ungarns 24. Ian>
ner 1739, gest. 47?7). Trat, nachdem
er zu Gran, Kaschau und Preßburg die
Elementarschulen beendet, in den Orden
23. Nov. 1663.) 12
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon