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Vater und begab sich dann nach Botzen,
wo er seine Kunst ausübte; der zweite,
Michael (geb. 1649, Todesjahr unbe-
kannt). auch Maler, soll in späteren
Jahren Brixen verlassen und 4697 nach
Wien sich begeben haben; der dritte,
Naphael lgeb. 4656, gest. im Jänner
4690), gleichfalls Maler, lebte in Brixen,
wurde aber. erst 34 Jahre alt. von einem
Briiener Bürger — die Ursache des
Mordes ist nicht bekannt — erschossen.
Raphael 's Mörder heißt Saffian
Glantschnig und trägt einen, in der
Malerkunft bekannten Familiennamen.
Vergleichedie Künstler Joseph. Anton und
Ulrich Glantschnigg M . V,S.203).
Gabriel Keßler's Sohn Stephan (II.)
(geb. zu Brixen 4680, gest. ebenda
47t4) übte gleich seinem Vater und
Großvater die Malerkunst und auch sein
gleichnamiger Sohn Stephan (III.) wid»
mete
sich derselben. und lebte 4760 als
Maler in Wien. Raphael's ohn und
Steph an's (I.) Enkel Johann (gest. zu
Brixen 1726) lebte als Maler zu
Brixen, überdieß war er Baumeister und
hat die kleine Kirche zum heiligen Schutz,
engel in Brixen 4741 erbaut. Mit ihm
erlosch das in Tirol seßhaft gewesene
Geschlecht der Keßler. Die Menge der
Bilder, welche von Stephan (I.) und
seinen drei Söhnen gemalt worden, ist
erstaunlich; die Gemälde Gabriel's
werden für die besten bezeichnet. Im
Kloster Neustift bei Brixen ist „Nas heil.
Abendmahl", ein Altarbild mit Figuren
in Lebensgröße, ein schönes Werk des
alten (Stephan) Keßler.
Tirolisches Künstler.Lexikon (Innsbruck
1830. Fel. Rauch, s".) S. 113. — Nagler
(G.K. vi.). Neues allgemeines Künstler-Leriton
(München 4838, Fleischmann. 8".) Bd. V I ,
S. 55?. — Tschischka (Franz). Kunst und
Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate
(Wien 4836. Fr. Beck, 8".) S. 134, 133, 368 u. 369. — Die Künstler aller Zeiten und
Völker. Begonnen von Prof. Fr. Mü l le r ,
fortgesetzt von Dr. Karl K lu nzing er (Stutt.
gart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8".) Bd. I I ,
S. 479. — Meyer (I.), Das große Conuer«
sations'Lerikon für die gebildeten Stände (Hild<
burghausen, Bibliographisches Institut, ar. 8«.)
Bd. XVI I , S. 1007. — Der Gegenwart ge.
bort ein junger Künstler des Namens Joseph
Keßler an, welcher zur Zeit in Wien lebt
und in den Jahren 1854 und 1862 Arbeiten
im neuen österreichischen Kunstvereine aus«
gestellt hat, und zwar im Jahre 1854: „Der
H. Franciscus Seraphicus", Altargemälde für
die österreichische Nationalcapelle in Cairo,
und im Jahre 1862: „Der H. Johann Cavi.
stran im Kampfe gegen die Türken vor Hel<
grad". Der junge Künstler ist ein Schüler des
Malers Kupel wieser. ^Kataloge der Mo»
natsausstellungen des (neuen) österreichischen
Kunstvereins, 1354, November'Auestellung,
Nr. 33. und 1862. März.Ausstellung. Nr. 50.1
— Ein Daniel Keßler. Bergmeister zu
Ischl. hat zu Ende des 18. Jahrhunderts
mehrere von Steinkogler gezeichnete An«
sichten des Salzkammergutes, und zwar den
Gosauzwang. drn Walobachstrub, die zwei
Wasserfälle beim Kaiser Franzens-Berghause
zu Ischl und den Mühlbach bei Hallstadt in
Kupfer gestochen. Die Blätter, welche 1792
unter einige Beamte vertheilt wurden, sind
bereits selten. W i l l wein (Benedict), Ge,
schichte. Geographie und Statistik des Erzher»
zogthums Oesterreich ob der Tnns und des
Herzogthums Salzburg (Linz 1828, Quandt,
8<>.) Zweiter Theil (Traunkreis). S. 91/j
Kettner, Ignaz (Salzburger Lan»
deSvertheidiger beim Paffe Lueg
4809. geb. zu Wid im in Böhmen
8. Jänner 1782). Trat im Februar 1797
als Freiwilliger in daS Franz Graf
Kinsky.Infanterie-Regiment Nr. 47 und
wurde in dessen 3. Bataillon zu Frank»
fürt a. M. eingetheilt. Er machte die
Feldzüge 4798. 4799. 4300. 4803 und
4809, die Schlachten und Gefechte 4793
bei Waldsee im Württembergischen und
bei Frankfurt, 4800 bei Hohenlinden und
Salzburg, 4803 bei Ulm mit, wo er
gefangen wurde und sich aus der Gefan-
genschaft selbst ranzionirte< I n diesem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon