Seite - 209 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Bild der Seite - 209 -
Text der Seite - 209 -
Aheü 209 Khell
Tntstammt einem alteren österreichischen
Adelsgeschlechte, in welchem schon am
14. Februar 1383 die Gebrüder Mi«
chael, Melchior und Wolfgang
Khell einen Adelsbrief, am 7. März 1637
aber Johann Georg und Georg
Khel l den Adelstand mit dem Prädicate
Khellburg und Wavpenbefferung durch
jenes des ausgestorbenen Geschlechtes der
Uebelbacher erhalten haben. Der
Obige, Ioseph, ein Sohn des W o l f.
gang Wilhelm Khel l von Kh.. trat
im Jahre 1729 in den Orden der Gesell-
schaft Jesu, in welchem er, während er
selbst den philosophischen und theologi«
schen Studien oblag, in den unteren
Schulen zu Klagenfurt lehrte. Dann kam
er nach Linz, spater nach Wien in die
Tberesianische Ritterakademie, wo er
Philosophie vortrug und sich als Anhän»
ger Des Carres' kundgab. Darauf
kam er an die Universität, wo er durch
sechs Jahre die griechische und hebräische
Sprache und durch drei Jahre die heilige
Schrift lehrte. Nachdem er die theolo«
gische Doctorwürde erworben . kehrte er
in's Theresianum zurück. Dort über.
nahm er nach E. Froelich's ^Bd. IV,
S. 373^> Tode die Aufsicht über die Ga<
rellische, nach ihrem Gründer so benannte
(und nicht, wie es bei Meusel heißt, Gra»
nellische) Bibliothek, lehrte aber zugleich
durch zwei Jahre Geschichte und dann
bis zu seinem Tode Numismatik und
Alterthumskunde. Auch hat er einige Zeit
Experimentalphysik vorgetragen. K. stand
mit den Gelehrten seines Faches in leb»
haftem Briefwechsel, den er vornehm«
lich von seinem Vorgänger Frölich
übernommen; auch machte er. um das
Studium der Numismatik zu fördern,
und demselben allenthalben Freunde zu
gewinnen, Neisen nach Italien, Deutsch,
land, besonders aber in heimatliche
v. Wurzbach, hiogr. Lerikon. XI . Stifte, wo seine Anregungen nicht auf
unfruchtbaren Boden fielen. K. war auf
schriftstellerischem Gebiete in mehreren
Fächern, als dem numismatischen, theo»
logischen und physikalischen, thätig. Seine
Schriften sind: „<3s?-?n<?
(ebd. 1743,
« (ebd. 1749) 40.); man
vergleiche darüber Fröl i ch's Biographie
in diesem Lexikon an bezeichneter Stelle;
i äuo (VihunÄ6 173l—1737, 4".);
" (Visnnas st klHFao 4736, 8".);
^ (
NH6 1736, 40.); da K. mit Frölich,
de France und D u v a l sBd. HI,
S. 401^ an dem Kataloge der antiken
Münzen der kaiserl. Sammlung arbeitete,
so hielt er sich auch berufen, gegen die
oberwahnte Leipziger Kritik aufzutreten;
1736 ^t 1737, 80.); in der ersten De-
cade befindet sich seine Abhandlung über
den Dämon Sars; — „ ^ ^6?-l7/. H. H.
1766, 40.); es sind diese zwei
Episteln an den I . I . Hauer gerichtet,
7. Dec. 1863.) 14
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon