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Aheveuhüller 224 Kheven hüller
Geltung bringen wollte, und beförderte Ferdi-
nand's Krönung zum Könige. — 38. W i
Helm (gest. 1418). Sohn Johann's ( I I I .
und der Katharina uon Pibrach. Mi
seinem Vater I o h a n n fochr er für W i l h el m
den Freundlichen von Oesterreich l^Bd. '
S. 415. Nr. 289^ gegen den aufrührerischen
Aufenstein und erhielt als Auszeichnung
das Aufenstein'sche Wappen; auch späte;
stand er seinem Fürsten in Vertheidigung seinem
Rechte bei; im Jahre 1418 zog er aber mi
seinem Bruder Johann (IV.) und uielm an-
deren Adeligen Kärnthens den Türken ent«
gegen, welche in Steiermark eingefallen waren,
Wilhelm führte als Hauptmann eine Trupp»
Fußvolk. Bei Radkersburg kam es zur Schlacht,
Wohl blieb Herzog Ernst der Eiserne Sieger,
aber viele Edle der Steiermark und Kärn
thens, unter letzteren auch Wi lhelm, blieben
auf der Wahlstatt. — 39. Wolfgang Kh.
(lebte zu Ende des 13. und Anfang des
16. Jahrhunderts). Ein Sohn Ulrich's Kh,
au8 dessen Ehe nüt Anna von Kelle rberg
er war Kaiser Karl's V. Rath bei der Landes»
Hauptmannschaft in Kärnthen; focht im Jahre
4321 in Italien, ebenso im Jahre 1223, wo
er dem Siege über König Franz bei Pavia
(25. Februar) beiwohnte. Im Jahre 1338 ent>
sendete ihn der Kaiser mit 3000 Mann Hilfs«
Volker nach Neapel, mit welchen er, als der
Kaiser sich 1330 zu Bologna von Papst Cle.
mens VII . zum Könige dcr Lombardie krö«
nen ließ, die Bedeckung bildete. Bei der Ve»
lageruna von Florenz, in dessen Besitz der Kai»
ser wieder die Medicis einsetzte, wurde Kh>
verwundet. Auch begleitete er den Kaiser 1632
mit 3000 Mann auf dem Zuge nach Afrika
und wirkte bei der Einnahme von Tunis
mit. Er erhielt dafür uon dem Kaiser den
Ritterschlag und daS Kellersbergische Wap»
pen, welches die Kheuenhüller noch heute
führen lsiehe das Wappen Feld 4, 5, 8 u. 9).
IV. Wappen. Das gräfliche Wappen hat in
zwei Reihen 12 Felder und einen Herzschild.
Der Hnzschild ist längs gespalten, hat in dcr
rechten Hälfte ein blaues Feld, in welchem
auf der mittleren Höhe eines grünen Dreiber»
ges eine gekrönte Eule von natürlicher Farbe
zu sehen ist; die linke Hälfte ist quergetheilt,
oben schwarz, unten eine mit Linien zweimal
in die Länge und dreimal in die Quere gezo»
gen in-jedem Viereck kugelförmig schattirte
goldene Ofenkachel. Hauptschild. 1 und 12:
unten Zwei goldene schrägrechts laufende Strei»
fen, darüber ein gekrümmter zweiblättriger gol« dener Zweig mit goldenen Eicheln; 2: von
Schwarz und Silber; 10: von.,Silber und
Schwarz spitzenweis der Länge nach getheilt
(Weißpriach'sches Wappen); 3 und 11.-
schwarzes Feld ohne Bild; 4 und 9: in Silber
zwei rothe; 3 und 8: in Roth zwei silberne
gegen einander gekehrte Flügel (Kellers»
b erg'sches Wappen); 6 und 7: in Silber ein
schwarzer goldgekrönter, auf der Brust mit
einem goldenen Halbmond belegter Adler
mit ausgebreiteten Flügeln. Auf dem Schilde
ruhen sechs gekrönte Helme. Der rechte trägt
zwischen einem schwarzen offenen Fluge einen
kleinen, der linken Hälfte des Herzschildes ähw
lichm Schild; aus der Krone des zweiten Hel<
mes wächst ein einwärts springender goldener
Steinbock; auf jener des dritten steht die Eule
der rechten Hälfte des Herzschildes; die Krone
des vierten tragt einen geschlossenen, die Sach»
sen rechts kehrenden Flug, dessen hinterer Flü»
gel roth, der vordere silbern ist; auf der des
fünften steht der Adler von 6 und 7; die Krone
des linken Helmes trägt sechs Straußenfedern,
von denen die 1., 3. und 3. silbern, die 2.,
4. und 6. schwarz sind. Die Helm decken
des rechten, zweiten und linken Helms sind
schwarz mit Gold; die des dritten und fünf»
ten schwarz mit Silber; jene des vierten Hel»
mes roth mit Silber belegt. Die fürstliche
Linie, nämlich Kheoenhü ller» Metsch,
fügt zu dem obigen, von dem Fürstenman»
tel umschlossenen Wappen ein fünfmal der
Länge nach getheiltes Schildeshaupt hinzu,
darin sind 1 und 3: in Silber ein blauer
Sparen; 2 und 4: in Roth eine goldene
mit drei goldenen Straußenfedern gezierte
Krone; 3: in Gold der doppelte schwarze
rothgekrönte Reichsadler (es ist das gräf,
lich Metsch'schc Wappen). Auf der Grafen«
kröne erhebt sich neben den sechs beschrie,
benen Helmen ein siebenter mit schwarz»gol»
dener Decle. welcher den Reichsadler trägt.
Schildhalter. Zwei goldene doppelt ge»
schweifte Löwen, welche offene gekrönte Helme
auf dem Kopfe haben. Der Helm des rechten
Löwen trägt zwei uon Silber und Blau quer»
getheilte Büffelhörner mit gewechselten Tinctu«
ren, die Decken sind blau und silbern; der
Helm des linken Löwen drei goldene Federn.
Die Helmdecken sind schwarz mit Gold.
Diese ist die einzig richtige, dem Fürsten»
diplome vom 30. December 1763 entnom,
mene Wappenbeschreibung, und alle übrigen
sind mehr oder minder unrichtig, mitunter
ganz falsch.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon