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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 232 -
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Seite - 232 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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Ahuen 232 Ahuen führen. So gelang es ihm, die erste Filiale zu Iamnitz in Mähren und zu Trieft im Jahre 1852 zu gründen, an die stch bald andere in Mähren (17), in Böhmen (9), Ungarn (4), Siebenbüv gen (1), Steiermark (1), Galizien (1) und im Banate (3) anschlössen. Dem stärksten Widerstände in seinen Anstre> bungen begegnete er in Niederösterreich, wo sich erst später einige Schulmänner (9) fanden, die der Tendenz des Vereins huldigten. Dermalen zählt der Verein 43 Fil ialen und Delegationen. Um seinen Bestrebungen für den Thier« schütz dauernden Nachdruck zu geben, versuchte er mit einigen gleich gesinnten Lehrern „Schulvereine im Interesse des ThierschutzeS" in'S Leben zu rufen. Auch diesem Unternehmen stellten sich nicht geringe Hindernisse entgegen, doch aber drang er mit seiner Idee durch, und schon 1839 zählte der Schulderem 33 Filialen mit ein paar Tausend Kin» dein. Diese Vereine der Kleinen haben zwar keine Rechte, aber Pflichten, die denselben von der Wand der Schul- zimmer in einem kurzen „Mahnruf" stets in das Gedächtniß gerufen werden. Für jene Kinder, die sich durch eine besondere thieifreundliche Handlung bemerkbar ge» macht haben, stiftete er durch einen hohen fürstlichen Gönner eine silberne „Denk« münze". Einen Fingerzeig aber, wie viel den Thierschutzvereinen noch zu wirken übrig bleibt, gibt der Umstand, daß nicht alle Kinder einer Schule sich in daS zu diesem Ende eingeführte „Gedächtnißbuch" einschreiben, weil sie dem Vogel- und Fischfange, dem Werfen und Schlagen nach Thieren, dem Besuche der Schlachthäuser u. s. w. ent. sagen müssen. Nicht ungesagt darf bleiben — denn es gehört zur Geschichte all' dieser Bestrebungen — daß gegen den Verein fortwährend Gegner auftraten. Die ersten Angriffe erfolgten von Seite deS „Humoristen" (Saphir) und der Volksschrift „Hans Iörgl" (Weiß); die Genannten wurden von Kh. in dem Ver« einsblatte widerlegt; aber bedenklicher und ernster waren die Angrisse von einer anderen Seite, denn zwei theologische deutsche Zeitschriften traten zugleich gegen die Thierschutzvereine auf. Dr. Sebastian Brunner schrieb in der von ihm redi» girten „Wiener katholischen Kirchenzei- tung" 1837, Nr. 44 und 43, einen Ar- tikel über die Thierschutzvereine, der mit den Worten schloß, „daß sich hinter der Maske der Thierschutzvereine kuriose Grimmassm zeigen, die auf ganz andere Dinge hindeuten", er legte diesen Ver< einen zur Last, sowohl in katholischen wie protestantischen Ländern, krassen Materialismus zu verbreiten, so eine gewichtige Grundlage des Christenthums zu untergraben und indirect alles gesunde Staatenleben unmöglich zu machen. Kh. entgegnete in seinem Blatte „Der Thier, freund", Nr. 7 vom Jahre 1837, in einer für die damaligen Verhältnisse so ener» gischen Weise, daß unter seinen Anhän- gern Besorgnisse entstanden. Sämmtliche- Journale in Wien, voran „Die Presse", und einige außerösterreichische Blätter brachten schon am nächsten Tage diese Entgegnung und traten so zu sagen da» durch für Kh. ein. Die Kirchenzeitung. setzte zwar ihre Angriffe fort, doch auf ihren Lesekreis beschränkt, blieben die» selben ohne merkliche Wirkung. Später klagte „Das österreichisch . pädagogische Wochenblatt" Kh. wegen eines Vor» träges „Ueber Erziehung und Schule" bei dem Unterrichtsministerium an, daß er es an der schuldigen Achtung gegen daS österreichische Schulwesen fehlen lasse. Kh. wandte sich auf diese Anklage
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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