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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 247 -
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Seite - 247 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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24? Kienmayer fingen (am 24. Mai) aus. Er befehligte die aus 2^/2 Bataillons und 8 Escadrons leichten Truppen bestehende Avantgarde, welche hinter der Töß aufgestellt waren und die Ortschaften Very, Buch, Esch, Hettlingen und Huningen besetzt hielten. Die Franzofen unter General Pa i l la rd griffen ihn an. Mehrere Stürme der Franzosen wurden von ihm bereits abge» schlagen, als er Nachricht erhielt, daß ihm Gefahr drohe, von der Brücke über die Thür bei Andelfingen, seiner einzigen Rückzugslinie, abgeschnitten zu werden. Er gab also die weitere Vertheidigung der genannten Ortschaften auf und zog sich, mit dem heftig andrangenden Feinde in ununterbrochenem Kampfe, jedoch in bester Ordnung gegen Andelfingen zu» rück. Dort erhielt er von dem zwischen Altikon und Pfyn aufgestellten General Piaczek Nachricht, daß ihn der über» legene Feind gegen Andelfingen dränge. Um den Rückzug der Truppen des Ge> nerals Piaczek zu ermöglichen, leistete K. auf den Anhöhen vorwärts von An- delfmgen durch zwei Stunden den Helden» müthigsten Widerstand. Endlich, nachdem sein Geschütz demontirt war, ließ er dasselbe und den größten Theil seiner Truppen durch die Stadt und über die Brücke sich zurückziehen, wahrend er mit li0 Mann Wenkheim-Infanterie und Tiroler-Schützen und einem Zuge Husza» ren, um diesen Rückzug zu decken, das obere Thor von Andelsingen gegen den andringenden Gegner vertheidigte. Miti« lerweile aber waren die Franzosen durch die rückwärtigen Garten theils gegen, theils über die Brücke gedrungen, hatten derselben sich bemächtigt und die in Andel« fingen befindlichen Truppen waren ganz« lich abgeschnitten. K., dem sich noch ein von der Brigade Piaczek abgedrängter Zug Huszaren angeschlossen hatte, ver« ließ nun das Thor und eilte an die Brücke. Aber die durch das eben ver« lafsene Thor einstürmenden Schwadronen Chafseurs und andere feindliche Truppen jagten ihm nach und holten ihn ein. K. wendet sich mit seinenHuszaren entschlossen, um, haut durch die feindlichen Haufen sich durch und sprengt dem eben verlassenen Thore zu. Dann wendet er sich links gegen die Thür, aber auch hier war bereits daS steile felsige Ufer mit feind- lichen Schützen besetzt. Von allen Seiten von dem Feinde heftig verfolgt, nirgends ein Ausweg zur Rettung und doch fest entschlossen, sich nicht zu ergeben, begei- stert K. seine Reiter zum Außerordent> lichen, stürzt sich mit seinem Pferde von einem haushohen Felsen in die reißende Thür, wahrend seineHuszaren an anderen minder gefährlichen Stellen des steilen, übrigens überall hohen Ufers diesem he« roischen Beispiele folgen. Mit mehreren Huszaren hatte K. glücklich das jenseitige Ufer erreicht, während die anderen theils im Flusse, theils beim Durchhauen ihr Le- ben einbüßten. Diese That, bekannt unter dem Namen des „Kienmayer.Sprunges", ist poetisch (von Ioh. Nep. Vog l 1831) verherrlicht worden. Unverletzt ging K. aus diesem heißen Kampfe, nur sein Pferd wurde durch einen Bajonnetstich verwundet. Durch die am jenseitigen Nfer aufgeführten Batterien, so wie durch den Brand der Brücke wurden die Fran« zosen au weiterem Vordringen abge» halten. Bei K.'s im Herbste 1799 erfolg, ten Ernennung zum Feldmarschall-3ieu> tenant erhielt er eine Division bei der Armee in Deutschland. Im Feldzuge deS> Jahres 1800 hatte seine 5330 Mann und 3300 Pferde starke Division die Aufgabe, das bei Kehl stehende französische Corps zu beobachten, während unsere Haupt» armee sich noch in den rückwärtigen Can>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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