Seite - 256 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Aiesewetter 286 Kiesling.
nisch litbogr. 5847 (Fol), seltenes Blatt. —
Ueber Hosrath Kiesen,etter's Familie. Seines
Paters Alois Ferdinand K. wurde bereits
oben in einer besonderen Biographie gedacht.
Sein Oheim von väterlicher Seite warHaupt»
mann im Infanterie.Regimente Nr. 49 und
fand 1809 bei der Vertreibung der Franzosen
von der schwarzen Lacke nächst Nußdorf den
Tod im Kampfe für das Vaterland. — Seine,
nämlich des Hofrathes Raphael Georg
Tochter Irene (geb. 27. März l81i) glänzt
zu ihrer Zeit in Wien als eine meisterhafte
Pianistin. Sie ist (seit 23. November 1832)
Gemalin des Feldmarschall-Lieutenants und
dermaligen Internuntius Anton Freiherrn von
prokescy.Often. Sie ist im Jahre 1849 von
Kriehuber lithographirt. — Von seinen
Söhnen war Guido noch vor Kurzem Major
und Thalsverre<Commandant zu Malborghetto
und Predil bei Tarvis in Kärnthen; ein zweite
aber, Jul ius (geb. zu Wien 1804, gest. zu
Gmunden K. Mai 1862), war, nachdem er
mehrere Jahre als Hauptmann im Infanterie«
Regiment? GrafNugent Nr. 30 gedient, 1845
Zum Major. 1^48 ;um Oberstlieutenant. 1830
zum Obersten im Regiment? und dann zum
General'Mcijor vorgerückt, als welcher er in
Ruhestand übertrat und den Winter über in
Linz, den Sommer aber in Gmunden lebte.
Er h.n sich in den Jahren 184« und 1849
bei mehreren Gelegenheiten in den Kämpfen
in Ungarn, als bei Eperies. Margitfaloa,
Iglo. Branitzka. Ibazy, insbesondere aber als
Commandant der Leutschauer Garnison, als
welcher er die Insurgenten «Division Guyon
in Neudorf mit seinen vier Compagnien über«
fiel, einen blutigen Straßenkampf standhaft
unterkielt und erst der unverhältnißmäßig gro«
ßen Uebermacht des Gegners wich, auSgezeich«
net. K. wurde spater mit dem MiIitär«Ver-
dienstkreuze und dem eisernen Kronen-Orden
3. Classe belohnt. Er ist zu Gmunden.
38 Jahre alt. gestorben. ^Oesterreich: scher
Soldatenfreund, herausg. von I . Hir«
tenfeld (Wien. -4".) I I I . Jahrgang (1850),
Nr. 28: „Die Vertheidigung des Branisko.
Passes". — Hirtenfeld ( I . ) . Oesterreich.
Militär.Kalender (Wien. kl. 8°.) XV. Jahrg.
(1864). S. 78 snach diesem starb K. am
1l. Juni 1862). — Mi l i tär«Zei tung. her.
ausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1862,
S. 439 u. 483.) — Wappen. ^ ^ y^, z ^ ^
und Roth quergetheilter Schild. I n der obern
blauen Schildeshälfte steht auf der Theilung
ein goldener aufgerichteter Greif mit ausge« schlagener rother Zunge, welcher in der rechten
Klaue eine goldene, mit^Wasser gefüllte und
mit einem goldenen Säulenfuße versehene
Schale, an ihrer Säule erfassend, emporhält.
Die untere rothe Schildeshälfte durchziehen
vier silberne senkrechte Pfähle. Auf dem
Schilde ruht ein rechtsgekehrter gekrönter Tur-
nierhelm, aus dessen Krone vier Straußen»
federn hervorwachsen und zwar die vorderste
(rechte) golden, die zweite blau, die dritte
silbern, die äußerste (linke) roth. Die Helm»
decken sind rechts blau mit Gold, links roth
mit Silber unterlegt.
Kiesling, Leopold (Bildhauer, geb.
auf der Herrschaft Harrachsthal zu
Schönleben in Oberösterreich 8. October
1770, geft.zuWien26. November 1827).
Sein Vater, Glashändler, den er übri«
gens in noch jungen Jahren durch den
Tod verlor, bestimmte den Sohn für das
Tischlerhandwerk, von welchem sich Leo»
pold kümmerlich ernährte, als er bereits
das 2t. Lebensjahr erreicht hatte. Bei
dem Bildhauer Sträub entwickelte sich
in K. der unwiderstehliche Trieb zu der
Kunst, in welcher er später so Bedeutendes
leisten sollte. Der Verzierungsbildhauer
Ios. Schrott. bei dem K. spater in Arbeit
stand, gestattete ihm, ohne ihm an dem
bedungenen Arbeitslöhne Etwas abzuzie»
hen, täglich einen Besuch von zwei Stun-
den in der Wiener Akademie der bildenden
Künste. Der berühmte Bildhauer und
Anatom Martin Fischer ^Bd. IV,
S. 244^. Zauner's Nachfolger in der
Professur der Bildhauerkunst an der kais.
Akademie, wurde auf das seltene Talent
K.'s aufmerksam und bewog ihn, von
der Verzierungsbildhauerei, welcher K.
bisher in seinen Mußestunden oblag, zur
Figurenbildhauerei zu übertreten. Bald
bewährte sich die Nichtigkeit von Fi.
scher's Scharfblick. Die „Statue des
Germlinicus", in halber Lebensgröße, war
die erste Frucht von K.'s Studien und
erwarb ihm den Gundel'schen Preis.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon