Seite - 271 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Kiniger 271 Kininger
linken Fuße steht, mit dem rechten aber ein
offenes Buch hält, worauf die Worte: „Re
lukTiätrk 8eonn<1uni nolwam" geschrieben
stehen. Im unteren goldenen Felde stehen ge»
geneinander gekehrt zwei rothe Löwen mit aus«
geschlagenen Zungen, über sich gewundenen
Doppelschwänzen, mit ihren Vorderpranken
einen Grundstein haltend. Auf dem Schildi
ruhen zwei zueinander gekehrte gekrönte Tur»
nierhelme. Auf der Krone des rechten Helms
steht ein goldgekrönter, rechtssehender einfache
schwarzer Adler mit offenem Schnabel, aus«
gestreckter Zunge, von sich gestreckten Krallen
auf der Brust die Anfangsbuchstaben kl. I'.,
das ^ über dem Einbuge des 5l (A) wei,
send. Auf der Krone des linken Helms stehen
drei wallende Straußenfedern, die mittler«
blaue zwischen der rechten goldenen und linken
silbernen. Die Helmdecken sind rechts blau
mit Silber, links roth mit Gold unterlegt.
Kiniger, Veith (Bildhauer, ge
bürtig auS dem Pufterthale Tirols,
lebte in der zweiten Hälfte des 18. Iahr>
Hunderts). Er erscheint auch als Veith
Königer und bei Tsch ischka als Ki
ning er. Die Bildhauerkunst erlernte er
unter Professor Schletterin Wien. wo
er sich auch mit seinem LandSmann und
Kunstgenossen Iof. Anton Nenn innig
befreundete. Im Jahre 1769 wurde er
als Mitglied in die Wiener Akademie der
bildenden Künste aufgenommen. Später
ließ er in Gratz sich nieder, wurde aber
von der Kaiserin Mar ia Theresia
nach Wien berufen, wo er für den Hof«
garten in Schönbrunn die Statuen aus
weißem tiroler Marmor meißelte. DaS
tirolische Künstler.Lexikon nennt ihn wie»
derholt einen der „größten Bildhauer
seiner Zeit".
Tirolisches Kü nstler<Lerikon oder kurze
Lebensbeschreibung jener Künstler, welche ge»
borne Tiroler waren u. s. w. (Innsbruck 1830,
Felician Rauch. 3°.) S. 120. — Tschischka
(Franz), Kunst und Alterthum in dem öster«
reichischen Kaiserstaate (Wien 1336, Fr. Beck,
gr. 8».) S. 369.
Killinger, Vincenz Georg (Kupfer-
siecher, geb. zu Regensbürg 1767, gest. zu Wien im Jahre 183l). Kam.
11 Jahre alt, nach Wien und fand, 44
Jahre alt, Aufnahme in der kais. Aka-
demie der bildenden Künste. Dort bildete
er sich anfanglich unter Schmutzer'S
Leitung. Als aber im Jahre 1786 die
Schabekunftschule. welcher der aus Eng-
land zurückgekehrte John I a c o b ä
sBd. X, S. 19^ als Professor vorstand,
errichtet wurde, trat er als Stipendist in
dieselbe. Bald that sich K. durch seine
Arbeiten hervor. Der damalige Director
der vereinigten Akademie Maler Füger
^Bd. V, S. l^ wurde auf ihn auf»
merksam und stand dem jungen Künstler
bald so mit Rath und That zur Seite,
daß Kininger sein ganzes Leben hin«
durch das Andenken seines Wohlthäters,
wie er Füg er stets nannte, in hohen
Ehren behielt; denn arm und elternlos
war K. nach Wien gekommen, auf ein
kleines Einkommen beschrankt, welches
kaum genügte, die einfachsten Bedürfnisse
zu decken, fand er an Füg er den uner«
müdeten Freund und Wohlthäter, der ihm
Arbeiten verschaffte und nicht selten die
Kosten für dieselben bezahlte. Allmälig
mehrten sich die Bestellungen; durch viele
vornehme Personen, deren Porträte K.
geschabt, wurde er in weiteren Kreisen
bekannt und K.'s Lage besserte sich zu«
'ehends. Im Jahre 1790 trat er aus der
Schabekunstschule und dem Stipendium
und arbeitete selbstftändig. Die Schönheit
seiner Blätter verschaffte ihm Gönner,
welche nicht unbedeutende Bestellungen
bei dem strebsamen Künstler machten.
Besonders mehrte sich die Beschäftigung,
als 1801 in Wien das Kunst, und Indu-
strie-Comptoir mit bedeutenden Fonds
gebildet und K. mit der Ausführung meh»
rerer großer Blatter, wie „Virginia",
„Sokrates" , „Coriolan", „Alceste".
„Achill" u. s. w. betraut wurde. Als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon