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Schlesiens. I. Band: Geschichte des Bücher«
und Steindruckes, des Buchhandels, der Bücher«
censur und der periodischen Literatur u. s. w
(Brunn 1854, R. Rohrer's Erben. Ler. 8".)
S. 322 u. 32i. — Hier ist auch des k. k. Bau»
directors zu Grah. M . Kino, zu gedenken,
dessen Project der Erweiterung der inneren
Stadt Wien im 1.1859 mit dem Preise ausge»
zeichnet wurde. K. stellt sich in seinem Project«
eine dreifache Aufgabe, nämlich: 1) die Erwei
terung und Regulirung der inneren Stadi
Wien. dann 2) den Versuch, dem ungeregel
ten Laufe der Donau in der Nähe Wiens ent<
gegenzutreten, und 3) den Nachweis, wie das
durch die Regulirung der Donau zwischen
Nußdorf und Albern gewonnene Terrain zur
Vergrößerung und Verschönerung der Stadl
Wien benützt werden könne. Eine Eigenthum
lichkeit deS Projectes ist ferner die Anlage von
kleinen Gärten vor den Häusern deS Boule,
vard und an einigen neu angelegten Straßen,
Wiener Zeitung 1839. Nr. 11?. S, 2290.)
Kinkl), Joseph (Tonsetzer, geb. zu
Olmütz um das Jahr 1790). Er
erscheint hie und da a!s Kinsky. Fast
scheint es, daß letztere Schreibart die
richtige sei, da sein Oheim Dominik,
Piarist ^s. d. Folgenden), sich Kinsky
schrieb. Der Sohn unbemittelter Eltern,
den sein Oheim Dominik K., Pro-
fessor und Priester des Ordens der
frommen Schulen, unterstützte. Neben
seinen Studien betrieb er mit Vorliebe
Musik, für die er ein besonderes Talent
besaß. Letztere war es auch, die er zu
seinem Lebensberufe erwählte. Er ging
nack Wien. erhielt sich vom Unterricht»
ertheilen, fand später eine Anstellung als
Violaspieler im Orchester des Theaters
an der Wien, wo ihn der damalige
Operndirigent Ritter von Seyfr ied
bald bei dem Einstudiren und Probeab«
halten der Opern verwendete, dann zu
seinem Adjuncten wählte, in welcher
Eigenschaft er in der Folge an daS
Karnthnerthor-Theater kam. AlsDirector
S t ö g e r die Leitung der ständischen
Bühne in Gratz übernahm, folgte ihm K. dahin als Kapellmeister und ging
auch. nach einem 10jährigen Aufenthalte
daselbst, mit ihm zum Iosephstädter
Theater in Wien. An letzterer Buhne
aber wirkte er nur kurze Zeit, er gab daS
Dirigiren auf, zog sich in seine Geburts-
stadt zurück und seither ist sein Name
verschollen. K. war ein fruchtbarer Com»
ponist, außer vielen Einlegstücken. Ouver«
turen, Marschen. Gesängen und Tän-
zen hat er eine nicht geringe Anzahl
Operetten und Ballete componirt, von
denen mehrere auch von Anderen auf
verschiedene Weise arrangirt und in den
Druck gegeben worden sind. Von seinen
Operetten kamen zur Darstellung: „Ner
Farst nnd der Nanchfangkehrer"; — «Tarenz
lllsNiinberhllnptllllltlil"; — „ZerMiethzmatm";
— „Montag. Dienstag, Mittwoch", gemein-
schaftlich mit Gyrowetz und S e y-
fr ied; — „Sultan ivllniftnn", ein O.uod-
libet; — von seinen Balleten, deren
mehrere er zu den beliebten Hor^schelt'schen
Kinderpantomimen schrieb: „Das ländliche
Fest im TMiichrn zu Ni5 Nrr" ; — „Ghccilllicr
Nnpr"; — „Nie Klein? Niebin": ^— „Dir
s
ch
ermüd chen";
noch schrieb er die Tanze
zu „Salomons Urtheil"; — „Amors
Fest"; — „Die Feier der Grazien"; —
„Das Sonnenfest"; — „Die Hockzeit
auf dem Lande"; — „Emma"; — „Der
Marktrichter" ; — „Das Opfer der
Ceres". Kinky'S Musik, welche zu seiner
Zeit sehr gefiel, ist leicbt und gefällig.
Schil l ing (G. Dr.), Das musikalische Europa
(Speier l842, F. (5. Neidhard. gr. 8».) S. 188.
— Neues Universal «Lexikon der Ton<
kunst. Angefangen von vr. IuliuS Schlü»
debach, fortgesetzt von Eduard BernSdorf
(Dresden 1837, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. I I ,
S. 598. — Gaßner(F. S. I)r.), Universal.
Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in
einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Kohler.
Lex. 80.) S. 483.
Kinninger, siehe: Kininger, Vincenz
Georg ^ ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon