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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 285 -
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Seite - 285 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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Ainski 283 Kinsky und ihn scharf beobachteten, von allen diesen Vorgängen Kunde erhielten, belagerten fi« Wenzeln mit Hilfe seiner eigenen utraquisti schen Unterthanen in seinem Schlosse zu Chlu> mec. nahmen ihn gefangen und brachten ihn in scharfe Haft. Wie es ihm dießmal ergangen wäre, wenn nicht durch die Schlacht am wei« Den Berge (l. November 1620) die Macht der böhmischen Utraquisten gebrochen und Wen« zel au6 seiner Haft befreit worden wäre, läßt sich schwer bestimmen. Bei diesem, den Katholiken so günstigen Umschwünge der Dinge wurde von König Ferdinand I I . ihm und seinen Erben der Vesitz der Herrschaft Ehlumec nicht nur von Neuem bestätigt, son dern ihm im Jahre 1622 auch mehrere der den utraquistischen Ständen confiscirten Güter verliehen. Nicht lange überlebte Ä. den ihm so günstigen Glückswrchsel, denn bereits im Jahre 1626 starb er, 54 Jahre alt, zu Brüun. Mit Elisalieil) Aragn" von Rraigk, einer ver- witweten hofkirchen, vermalt, hatte er nur einen Sohn, Ioh an n Octavian sS. 28i, Nr. l6). den ersten Grafen des Hauses Kinöty. — 2l. Wenzel Norbert Qcta- vian Graf K. (geb. <. Juli 1642. gest. 3. Jan» ner l?l9), Sohn Johann Octavian's sNr. 16^ ersten Grafen K., auS dessen Ehe mit Margarethe! Magda lena Gräfin Porzia, und Enkel des durch seine Schick» sale denkwürdigen Wenzel K. ls-d. S.284. Nr. 20), Wie sein älterer Bruder Franz Ulrich lS. 280. Nr. 11), erhielt auch Wen, zel Norbert Octavian seine Ausbildung auf der Prager Hochschule, machte dann Reisen und trat nach seiner Nückkehr in seinem Vater« lande in den Staatsdienst, wurde l6?ü Appellationsrath, 1638 Appellationspräsident und Statthalter in Böhmen, 1N39 wirklicher Geheim« und Eonferenzrath, 1L96Ovrlstland« richt«, 1?ui Ooerstlandkämmerer und am 9. December 1703 kaiserlicher Commissar auf dem böhmischen Landtage. Dann wurde er als Hofkanzler nach Nlen berufen, wo er auch am 6. Juni i?U5 nach Wrb na's Tode das ihm schon früher zugesagte Oderstkanzler» amt erhielt. Als er im Jahre 1707 sich nach Böhmen begab, um die wenig uolksthümliche Nccise dort einzuführen, entwickelte er in an« deren, das Beste des Landrs fördernden Ange« legenheiten. und zwar in jenen des Handels und der Schifffahrt. deS Wauth« und Zoll. wcsenS, dann bei Bewilligung zweirr Märkte in Prag zur Hebung der böhmischen Fabriken und Manufakturen, große Thätigkeit. Ferner wurden die Verhandlungen wegen der Grenz« differenzen mit Bayern fortgesetzt, das Kanz. lelwesen geregelt und überhaupt mehrere auf die Dienstpragmatik bezügliche nicht unwe- sentliche Anordnungen erlassen. Nach dem Tode des Kaifers Joseph I. ( l?i i) wurdf Graf Wenzel Norbert Oc.tavian in seiner Würde als Oberstkanzler bestätigt, aber, da Graf Wrtby zum Oberstburg grasen von Böhmen ernannt wurde, hörte seine Leitung der Statthalterei auf. Er trat, über diesen Vorgang verletzt, am l8. December l?l l auch oieOderstkaiizlerwürde an Wenzel Johann Grafen Wrat is law ab. Gleichsam zur Entschädigung wurde er von Kaiser Karl VI. zum Ritter des goldenen Vließes ernannt. Hen Glanz uno Reichthum seines Hauses tM der Graf in beträchtlicher Weise vermehrt. Er erhielt mit 9. Jänner 1?W die Bewllli» gunss, ein Majorat zu gründe» und setzte mit Uebergehung seiner zwei ältesten Töhne den dritten. Franz Ferdinand, zum Fioei» commißerben ein. Aus einer zweimaligen Ehe, zuerst mit Anna Franziska Gräfin Narllnitz, dann mit Naria Anna Theresia Gräfin Nessel» rode, besaß er l6 Kinder, welche alle auf der Stammtafel I ersichtlich gemacht sind. ^Oesterreich ische National - Encyklo» pädie von Gräffer und Ezikann (Wien ts3ä. L<>.) Ad. I I I , S. 203. — NouvsNs HIHI. 5iruiw 1) i 6 ot li-Zre» Haus 1s. älrsetio« äs HI. la Dr. Iloelsr (?ari2 i830 et s., 8<>.) 1>oms XXVII, i>. 759. — Folkmann (I . I.), am bez. Orte. S. 48-5l. — Wiß. gr i l l , am bez. Orte, Bd. V. S. 424.) — 32. Wilhelm K., der erste Graf (ermordet 23. Februar l634), Sohn Johann's K. s.S. 280, Nr. l ^ aus dessen Ehe mit Anna Pausar von Michnicz und yruder Rad» slaws (II.) l.Nc. 23^. Ulrich's Mr. 28^. Iohann's l^ Nr. 14^ und Wenzel's M . 30^. Elrich denselben ein gewaltiger Charakter und ein tapferer Haudegen, der sich zuerst l6l1 bri der Vertheidigung der Altstadt Prags gegen die Passauer mit ftiucn oben genannten Brüdern ausgezeichnet hat. Er war l6l? Oberstjäger» meistl'r von Böhmen, löl3 von den utra» quistischm Ständen unter die Directoren und Verthrioiger ihres Glaubens grwahlr. B^i der Königswahl der Utraquistcn 1(il9 stimmte er für den Ehurfmsten von Sachsen. Als nach der Schlacht am weißen B"ge die katholische Partei gesiegt, hatte Ä, manche Anfeindungen und Verfolgungen zu überstehen, daher er sich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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