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Ainsky 295 Kinsky
Interesien vier Invaliden, vom Feldwebel und
Wachtmeister abwärts, deren Dienstuntaug»
lichkeit aus den Feldzügen 4848 und 1849
in Ungarn und Italien oder von Bewalti«
gung der Aufstände in den anderen Provin-
zen der Monarchie in diesen beiden Jahren
datirt, jährlich am l8. August, als dem Ge
burtsfestc des Kaisers Franz Joseph,
Jeder zu ihren übrigen Bezügen eine Zulage
von 25 si. Diese Stiftung bleibt so lange in
Wirksamkeit, als aus Böhmen gebürtige In
validen. der erwähnten Kategorie vorhanden
sind. — Die letztere ist einem Stiftungsplahe
in der Niener<Neustädter Militärakademie ge
widmet. ^Mil i tär» Schematismus für
4563, S. 782 u. 838.)
Kinski von Wchinitz und Tettltll,
Franz de Paula Ulrich (II.) Fürst (k. k.
Feld marfchall. Commandeur des
Maria Theresien-Ordens und Ritter des
goldenen Vließes, geb. 23. April 1726,
gest. 48. December 1792). Sohn des
Grafen Phi l ipp Joseph aus deffen
Ehe mit Mar ia Karol ina Gräfin
Mart in itz. Trat nach zurückgelegten
Studien auf den Wunsch seines Vaters
in den Staatsdienst und wurde in Kürze
Hofrath bei der obersten Iustizstelle. Als
sein Vetter, der Fürst Franz Joseph,
(1752) starb und die Fürftenwürde, wie
auch ein großer Allodialoesitz auf ihn
überging, folgte er seiner Neigung, gab
den Staatsdienst auf und trat in die
kaiserliche Armee. Gegen Stellung von
200 Recruten in das Regiment Collo-
redo wurde er am 10. Februar 1734
aggregirter, im folgenden Jahre wirk«
licher Oberst und Regimentscommandant.
Im Jahre 1766 wohnte er mit dem Re-
gimente der ersten Schlacht im 7jährigen
Kriege, jener bei Lobositz st. October)
bei, und wurde seines tapferen Ver»
Haltens wegen schon am 26. Jänner
1757 zum General-Major befördert. Im
zweiten Feldzuge, 1757, befehligte er in
der Schlacht bei Kol l in (17. Juni)
das Infanterie »Regiment Botta. Das Regiment stand auf einer Anhöhe, bestan-
dig feuernd, bis es sich ganz verschossen
hatte. Diesen Moment konnte der Feind
benutzen, um sich dieser wichtigen und
ihm so gefährlichen Position zu bemach«
tigen. Der Fürst, entschlossen um jeden
Preis den Platz zu behaupten, forderte
das Regiment auf, mit gepflanztem Ba»
j onnete
sich dem Feinde entgegenzustellen.
Und in der That, das Regiment hielt auf
solche Art Stand gegen zwei feindliche,
mit Geschütz unternommene Attaken, bis
frische Munition eintraf, worauf eS wie»
der zu feuern begann. Im Kampfe wurde
der Fürst schwer verwundet und mußte
vom Schlachtfelde getragen werden. Für
feine Waffenthaten wurde er aber in der
ersten Promotion (vom 7. März 1738)
mit dem Ritterkreuze deS Maria There»
sien> Ordens ausgezeichnet. Ueber das
wackere Regiment Botta (jetzt Erzher»
zog Wilhelm) schrieb Loudon an
die Kaiserin: „Man sollte dem Regi-
mente den Orden in die Fahnen sticken".
Kaum genesen, rückte er wieder in's Feld
und erhielt im Treffen amMaysberge
(7. September d. I.), indem ihm ein
Pferd unter dem Leibe durch eine Ka«
nonenkugel getödtet wurde, im Sturze
eine schwere Contusion. Im dritten Feld«
zuge, 1738. zeichnete er
sich in der Schlacht
bei Hochkirch (in der Nacht vom 13.
auf den 14. October) aus. Binnen einer
halben Stunde hatte er zwei Pferde
unter dem 3eibe verloren. Im Jahre
1739 wurde der Fürst zum Feldmarschall.
Lieutenant befördert und bei der Feld»
artillerie angestellt. Im Jahre 1763
irhielt er das Infanterie > Regiment
Nr. 36 , jetzt Degenfeld, und als im
Jahre 1738 die Commandeurclaffe des
Maria Theresien-Ordens eingesetzt wurde,
am 13. October d. I . das Commandeur-
'reuz. Im Jahre 1766 rückte er zum
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon