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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 302 -
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Seite - 302 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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Ainsky 302 Kinskn Kinsky von Wchinltz und Tettau, Rudolph Fürst von (Staatsmann, geb. zu Prag 30. März 1802. gest. zu Linz 27. Jänner 1836). Aeltester Sohn des Fürsten Ferdinand, Uhla. nen-Obersten und Maria Theresien-Or« denSritters ^s. d. S. 286), auS dessen Ehe mit Mar ia Karol ina Freiin von Kerpen. Verlor, erst 10 Jahre alt. seinen ausgezeichneten Vater, seine Er« ziehung leitete die Mutter, nachmalige Obersthofmeisterin der Frau Erzherzogin Sophie. Nach zu Prag beendeten Stu- dien machte er 1821—1823 Reisen durch Deutschland, die Schweiz und Italien. In der Zwischenzeit wurde er durch Ordensbulle vom 1. December 1832 Ehrenritter des Malteserordens. Nach semer Rückkehr trat er 1823 bei dem Landes - Gubernium in Prag in den Staatsdienst. Rasch die unteren Rang» stufen bis zum Gubernialrathe, bei dem Kreisamte in Beraun und dem Landes» Gubernium in Prag durchmachend, kam er 1833 als Hofrath zur vereinigten Hofkanzlei nach Wien, wo er das Referat der directen Steuern und das Landes» referat von Böhmen leitete. Im Fe» bruar 1827 fiel auf ihn die Wahl, die Glückwünsche des kaiserlichen Hofes zur 30jährigen Feier der Vermälung des Großherzogs von Hessen»Darmstadt zu überbringen, von welchem er aus diesem Anlasse mit dem Großkreuze deS groß- herzoglichen St. Ludwig.Ordens ausge- zeichnet wurde; bei der Thronbesteigung des Kaisers Ferdinand I. im März 1835 wurde gleichfalls er als Gesandter an die Höfe von Turin und Parma ge» sendet, welche ihn in gleicher Weise aus- zeichneten. Nach seiner Rückkehr erfolgte noch im Juli desselben Jahres seine Er» nennung zum geheimen Rathe und Re- gierungSprästdenrm der k. k. Landes. regierung und der Stande des Landes ob der Enns. Aber nur wenige Monate bekleidete er diesen Posten, denn schon im Jänner deS folgenden Jahres raffte ihn der Tod in der Vollkraft seines Lebens, im Alter von 34 Jahren, dahin. Bezeichnender und denkwürdiger ist seine nicht ofsicielle Thätigkeit. Um in seinem Vaterlande Böhmen das nationale Ge- fühl zu steigern, das zum Bewußtsein seiner geistigen und materiellen Kräfte gebrachte Land unabhängiger zu machen, und das straffe Band, mit welchem die Centralregierung die Kronländer umfing, zu lockern, suchte er im Lande selbst einen Centralvunct zu schaffen und fand den« selben alsbald darin, daß er die natio« nalen Spitzen der Intel l igenz in einen Körper zu bringen bemüht war. So wurde er im Verein mit Pa« lacky. Presl . Kaspar Graf Stern« berg und Jung mann ^Bd. X, S. 319^ der Hauptgründer und Curator der Kla- tiae öosiv^. Um jene Zeit durchforschte Palacky die Archive des böhmischen Adels zum Zwecke seiner Geschichte Böh- mens. Auch im Archive des Fürsten arbeitend, veranlaßte er denselben, dem Slavisten öelakowsky j^ s. d. Bd. I I , S. 3 1 ^ die fürstliche Bibliothekarstelle für so lange zu verleihen, bis sich für ihn ein größerer Wirkungskreis gefunden haben würde; auch an der Berufung 8afarik's nach Prag hatte der Fürst wesentlichen Antheil. Für den humanen, das Wohl und Weh der unteren Volks» classen mitfühlenden Geist des Fürsten sprechen nicht nur seine letztwilligen Ver- fügungen, welchen zu Folge mehrere Tausend Gulden zu einer Armenstiftung auf seinen Herrschaften und für die Wohl« thätigkeitsanstalten in Prag bestimmt waren, auch während seines Aufent» Haltes in Prag war er bemüht dadurch,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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