Seite - 317 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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34Jahre versah K is 'diese Stelle, da nöthigte
ihn seine angegriffene Gesundheit, Heilung in
einem milderen Klima zu suchen; er begab sich
nach Trieft, wo er aber statt der Genesung den
Tod fand. Er war 65 Jahre alt geworden.
Er hat folgende Werke veröffentlicht: ,A-
bordel^okQHk kaäsnokra ii-t", d. i. Die
thologie des Aderlassens (Wien 1791);
bstüüini 6i» öi-isui", d. i. Der GesundheitS»
Katechismus für das Volk und die Schule
besuchenden Kinder (Oedenburg 1794, auch
Klausenburg 1797); — „Vml6!c62t6t.ss g.
kiullo-deoltill-nkk Ii^LxeQlir»,", d. i. Erinne»
rung an den Vortheil der Blatterneinimvfung
(Oedenburg 1799); auch in deutscher Ueber»
setzung (ebd. im näml. I., 8<>.); — „^. I'srto
ltzirä^n.", d. i. Geographisch'historisch'natur,
wisscuschaftliche Beschreibung des Neusiedler-
See's (1797). süla^^ar il-olc. Hloti-a^.
I>«)ilüil,'X.- /uHse,/, d. i. Ungarische Schrift«
steller. Sammlung uon Lebensbeschreibungen.
Von Jacob Ferenczy und Joseph Danie<
cik(Pesth 1«::6. Gustav Emich. 8».) I. Theil.
S. 249.1 ^ ^- Peter Kis. rin Zeitgenoß,
im Szeklerlande gebürtig, lebt er zu 3zepsi
Szent<Kiraly und wurde von ihm in unga«
rischen Blättern gemeldet, daß rr di? Was,
serscheu an Menschen und Thieren mildem
sichersten Erfolge heile und dießfalls in die
entferntesten Gegenden berufen werde. Sein
Mittel, welches er geheim hält, pflegt er sei«
nem Patienten in einem Glase Wein zu ver«
abreichen und in der That erfolge stets die
Genchmg. lPester Lloyd 18äij, Nr. 290.)
— 4. Stephan Kis (geb. zu Szegedin 1605,
gest. 2. Mai 1372). Einer der thätigsten Ver.
breiter der lutherischen Lehre in Ungarn. Er
hatte in Wittenberg die Vorträge Luther's
und Melanchth 0 n's besucht und ihre Lehren,
in die Heimat zurückgekehrt, mit großem Eifer
verbreitet. Er wurde deßhalb uon den Katho-
liken verfolgt, aber obgleich auf der Flucht,
predigte er nichtsdestoweniger an vielen Orten,
vornehmlich zu Czegled und Gyula. In Te,
mesvär fand er an dem damaligen Schloß«
hauptmanne PetrooicS einen Förderer der
neuen Lehre, als aber PetrovicS starb,
wurde K. auch von da vertrieben. Erst als die
Lehre festen Fuß in Ungarn faßte, wurde K. im Jahr i5ö4 zum Superintendenten des
Baranyer Kreises ernannt. Im Jahre lä33
siel er in türkische Gefangenschaft; von der
Kanzel, auf welcher er eben predigte, schleppten
ihn die Tataren fort. erst nach mehreren
Jahren wurde er frei, und kaum zurückgekehrt,
starb er, wie es scheint, an den Folgen der
schweren und langwierigen Haft. In seiner
Muttersprache hat er mehrere geistliche und
geschichtliche Gelegenheitsgedichte geschrieben.
Von ihm sind folgende Schriften — noch
nach seinem Tode — erschienen: „8z»sou.-
luiQ k0Nkll0i-um I»out1tiouni" (<3snuH 1602,
8".); — „^.äLSi-tio 6.S Ii-initkty" (8°.);
— „0onks85io Käei« (ebd. 1573, 8«.); —
„ikduIkG kN2,<5'tio»,s äs ääo c-kristikua."
(Schaffhausen und Basel 1392 u. öft.. Fol.);
— „I^oci comunßä tksalozike Liucsra.s
6« vso et doiuine" (Basel 1608, Fol.).
Kis erscheint öfter unter dem Namen Sze«
gedin.us, so genannt uach dem Orte seiner
Geburt. s.4</<t"i, Vitas tkeoloFOl'lim sxtsro»
runi (!6^!j). — 6V/ali/t^)/e, Xouv. Dictionu.
liiLt. st ortt., I'oma Hl . — Ua,3/ar irok.
^a^aöö ^5 2)<2/!le^iH ^Hss/, d. i. Unga»
rische Schriftsteller. Sammlung von Lebens«
deschreibungen. Von Jacob Ferenczy und
Joseph Daniel ik (Pesth 1836, Gustav
Emich. 8".) I. Theil, S. 248.) - 5. Joseph
Kis 'Viczay (geb. zu Kaschau 23, März
1746. gest. ebenda 5. April l8l<>). Ein durch
seine Humanität und den Eifer zu helfen hoch»
geachteter und bleibender Erinnerung würdi«
ger Arzt. Die unten in den Quellen verzeich«
nete Trauerrede des Predigers der eoangel.
deutschen Gemeinde zu Kaschau entwirft ein
erhebendes Bild dieses Menschenfreundes, der,
obgleich im Greisenalter
stehend, nichtsdesto-
weniger zur Zeit einer verheerenden Seuche
täglich über «0 Häufer, m denen sich Patienten
schwerster Art befanden und die in den ent«
legensten Vorstädten gelegen waren, besuchte.
Nei solcher aufopfernder Thätigkeit blieb ihm
wohl keine Muße zu schriftstellerischen Arbei»
ten. für welche ihn gründliches Wissen, eine
ausgedehnte Praxis und sonst reiche Ersah«
rung besonders befähigt hätten. Von ihm ist
im Drucke nur vorhanden: „vigLortktio 6g
IwFUk ut gizno iu, mordiä" (T^rnHvig. <773).
Oeckenast (Michael), Viczaj's Todenfeier
(sio). Eine Trauerrede, gehalten bei Gelegen-
heit der feyerlichen Beerdigung des verewigten
allgemein verehrten Greises (Kaschau l8io,
19 S. 8v.). — Annalen der Literatur und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon