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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 319 -
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Seite - 319 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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kisfaludy 319 Aisfaludy Nation in ihrer damals noch ungepflegten und unbeachteten Sprache zu werden, in ihm lebendig geworden. Bald nach seiner Ankunft in Klausenburg, wo er im Regi» mente freundliche Aufnahme gefunden, fand er sich in die neuen Verhältnisse bald hinein. Schon nach wenigen Mona- ten, am o. Jänner 1797, wurde er zum Offlcier ernannt, zu gleicher Zeit aber vom Zalaer Comitate in die ungarische Leibgarde gewählt. Er nahm die letztere Wahl an und begab sich nach Wien. I n Wien bot sich ihm genug Gelegenheit, bei dem übrigens nicht anstrengenden Dienste sich weiter auszubilden. Er be- trieb fleißig das Studium der italienischen und französischen Sprache, übersetzte den Tasso, zeichnete, malte, machte Musik, und als einst Nikolaus Fürst Eßter- hä.zy, Oberlieutenant der Garde, die englischen Gesandten Lord Spence r und G r a n v i l l e in sein Zimmer ein- treten ließ, da sich die beiden Englander mit der inneren Ginrichtung der kaiser- lichen Anstalt vertraut machen wollten, waren sie nicht wenig erstaunt, einen ungarischen Jüngling so edlen Beschäfti» gungen hingegeben zu finden. Auch der Verkehr mit Wiener Schriftstellern und Künstlern, dann mit mehreren gebil» deten Landöleuten, wie mit Bacsänyi Ad. I , S. 111^. Demeter G ö r ö g M . V, S. 242^, Kerekes j ^ . 173 d. Bds., in den Quellen Nr. 1^. Ste- phan S a n d o r , Lazar Somsich u. A., wirkten belebend auf den jungen, wißbegierigen, für das Schöne so em» pfänglichen Poeten. Auch die Neigung für ein gebildetes Mädchen, daS er in der letzten Weinlese in Badacson kennen und lieben gelernt, war ein mäch. tiger Sporn zu seinen dichterischen Nei> gungen. Da brachte der Tod des Fürsten Anton E ß t e r h ä z y , mit dem das Obercommando der Leibgarde in andere Hände überging, eine entscheidende Wen« düng in K i s fa ludy ' s Schicksal. Eine der ersten Maßregeln, welche der neue Leibgarde.Commandant vornahm, war die Uebersetzung mehrerer Gardisten, darunter auch Kisfaludy's, aus der Garde in ein Infanterie-Regiment. Traf ihn schon diese Maßregel an und für sich schwer, so fühlte er sie um so drückender, als er in ihr die Ursache einer Entfrem- dung Rosa Szeged i 's, so hieß das Mädchen, das er liebte und das er unter dem Namen Lisa in seinen Gedichten unsterblich gemacht — zu finden glaubte. Denn wollte K. als Gardeofficier in Rosa's Benehmen eine Erwiderung seiner Neigung zuerkannt haben, so erschien sie ihm jetzt, nachdem er auf. gehört hatte, dem schmucken und kleid« samenErtracorps anzugehören, kalt. fremd und gleichgiltig. Mihmuth, getäuschte Hoffnungen vergällten ihm jede Lebens« lust. I n dieser Stimmung rückte er zum Regimente nach Italien ab, wo die Nie» derlagen, welche die österreichische Armee im Kampfe mit den Franzosen erlitt, den Poeten ebensowenig wie den Soldaten ermunterten. K. befand sich bei der in Mailand liegenden Besatzung und ge< rieth, als N a p o l e o n die Stadt ein« geschlossen hatte, in die französische Ge« fcmgenschaft. Er kam nun als Gefangener in das südliche Frankreich, und die Herr« liche Provence verfehlte nicht, ihre be- geisternde Einwirkung auf das empfang- liche Gemüth des Poeten zu üben. Nach« dem er noch vor der Auswechselung der Gefangenen auf sein Ehrenwort entlassen worden, begab er sich zur See nach Genua und über Oberitalien nach Kärn- then. wo er einstweilen in Klagenfurt zur Beaufsichtigung des dortigen Spitals commandirt wurde. Von dort wurde er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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