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Kleinert Kleinert
wurde K. zum 9. Feldartillerie-Regi-
mente, am 1. October 1837 zur Artillerie»
Schulcompagnie nach Wien, und am
1. October 4838 zum 6. Artillerie-Regi«
mente übersetzt, von welchem er am
1. April 4839 als Oberlieutenant zum
2. Artillerie«Regimente und von diesem
als Hauptmann außer seinem Range im
Juni 1860 zum 9. Artillerie-Regimente
übersetzt wurde. Als Bombardier hat K.
im October 4848 das Gefecht an der
Taborbrücke bei Wien, dann die Em»
nähme der Stadt, als Feuerwerker den
Fcldzug in Ungarn und die Cernirung
von. Komorn 4849, als Oberlieutenant
die italienische Campagne 4839 mitge-
macht, überall bewies er sich als tapferer
und umsichtiger Soldat. I n letzterer Cam>
pagne hat er- sich aber in der Schlacht bei
Magenta, am 4. Juni 4839, besonders
hervorgethan. Als nämlich die französi«
schen Garde-Grenadiere, welche ihre Stel»
lung am Naviglio eingenommen hatten,
unaufgehalten vorrückten, war es K., der
sich ihnen auf der Eisenbahn zwei Male,
und zum zweiten Male trotz des Rückzu»
ges der eigenen Truppe, bis auf Kar«
tatschenschnßweite entgegenstellte und ihr
Vordringen aufhielt, bis die Division
Reischach eintraf und die linke Flanke
unserer Truppen dockte, die nun dem
Feinde die verlorene Position wieder ab-
nahmen. Am Nachmittage des Schlacht-
tages besetzte er freiwillig die Westseite
von Magenta und behauptete während
eines fünfstündigen Kampfes standhaft
den Platz und deckte so den Rückzug
der nördlich vor Magenta kämvfenden
Truppen. K. erhielt mit Allerh. Cabinets«
schreiben vom 27. Juni 4839 für seine
Waffenthat das Ritterkreuz des Leopold-
Ordens und über Vorschlag des Capitels
mit Armeebefehl Nr. 43 vom 47. Oclo-
ber 4839 das Ritterkreuz des Maria TherefieN'Ordens, welchem mit Diplom
vom 46. Mai 4860 statutenmäßig die
Erhebung in den Freiherrnstand folgte.
Im Jahre 4864 vermalte er sich zu
Brunn, wo er in letzterer Zeit stationirt
war. Aber nur kurze Zeit war ihm ver«
gönnt, sich seines Glückes zu freuen, denn
schon im Jänner 4862 starb er im Alter
von erst 30 Jahren.
Freihcrrnstands'Diplont uom 16. Mai
1860. — Mil i tär-Zcitunss, hercinsg. von
I. Hirte nfcld (Wien, gr. 4<>.) l862. S. 46.
— Oesterreichischcr Mi l i tä r - Kalen«
dcr, herausg. von I . H irtenfcld (Wien.
kl. 8«) XIV. Jahrgang (1863). S. 192. —
Helden Züge aus dem Jahre 5859 (Wien,
Staatsdruckerei, kl. Qu. Fol.) Blatt Nr. 12
l stellt den Moment dar, wie K. die Angüsse
der auf der Eisenbahn über den Naoiglio vor»
dringenden französischen Garde-Grenadiere zu«
rückweist^j. — Fremden'Blatt (Wien. 4<>.)
1862. Nr. l4. — Wappen. Gcuicrteter Schild
mit Herzschild. l : in Blau ein ausgebreiteter
goldener Adlrr mit ausgeschlagener rother
Zunge; 2u. 3: in Noth ein schräglinks gezo»
gener silberner Balken; 4: in Blau ein auf'
gerichteter goldener Löwe mit ausgeschlagmer
rother Zunge. Hcrzschild. In Blau auf
grünem Boden ein offenes Ttior mit bis zum
Nande reichenden Seitenmauern aus weißen
Steinquadern. Auf dem Schilde ruht die Frei»
hcrrnkronc mit drei gekrönten Turnierhelmen.
Die Krone deö rechten Hvlms trägt einen gc»
schlossenen, vorn unten blau und oben golden,
hinten mit gewechselten. Farben quergetkeilten
Adlerflug; die Krone des mittleren Helms
trägt den goldenen rothbezungten Aoler von l ;
die Krone des linken Helms einen geschlossc»
ncn rothen, mit einem silbernen Balken schräg«
links.durchzogenen Adlerflug. Die Helm«
decken sind die des rechten Helms blau mit
Gold. 5eö mittleren rechts blau mit Gold.
links roth mit Silber; des linken Helms roth
mit Silber belegt. Schildhalter. Zwei auf«
gerichtete, gegengekehrte goldene Greife mit aus»
geschlagenen rothen Zungen, auf einer unter
dem Schilde sich verbreitenden goldenen Ara«
beske stehend. — Rittersberg im „KaHssin
Llc)vni6sk" (Bd. I l , S. 134) gedenkt eines
Wenzel Paul Kleinert. der. zu Bojin im
ehemaligen Noleslawower Kreise in Böhmen
geboren, in den Jahren ts4s «nd 1649 als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon