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Klenau 77 Ales heim
Krieges wurde Schloß Klenau ganz in eine
Ruine verwandelt und seitdem nicht wieder
hergestellt. — 3. Ein Johann von K l r n au,
Oberst'Reichsschreiber des Königreichs Vöh-
men, hatte von einer 1601 erloschenen Seiten«
linie seines Hauses, die sich Ianowitz nannte,
diesen Namen angenommen und das erbliche
Vurggrafenamt des königl. Schlosses zu
Karlstein geerbt. Eben dieser war es, der
1616, kraft dieses Amtes, der Kaiserin Anna,
Witwe des Kaisers Math ias , bei ihrer
Krönung als Königin von Böhmen das gol-
dene Szepter vortrug. — 4. Ein Joseph
Graf Klenau (geb. zu Iucafalba in Sieben«
bürgen 6. Juni 1726. Todesjahr unbekannt)
war Mitglied des Ordens der Gesellschaft
Jesu, in die er im Jahre 1742 getreten war.
Anfänglich versah er ein Zehrcunt, wurde dann
Prediger und Katechet und zuletzt NegsnZ
6smiuarii in Prag. Nach Aufhebung des
Ordens lebte er in Prag. Er hat folgende
Schriften herausgegeben: „Unfehlbare Wahr«
heiten des christkatholischen Glaubens" (Prag
1738) und „^.äminiculum ooinnioäw8 orknäi
Vrevia-rium in 56x partos äivjsuin." (ebd.
!760. 8°.). ^Pelzet (Franz Martin). Böh-
mische, mährische und schlesische Gelehrte und
Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten
(Prag 1786. 8".) S. 233.) — Durch Helden,
muth und Thatenglanz aber überstrahlt Alle
dieses Geschlechtes der Commandeur des Maria
Theresien-Ordens Johann Graf Klenau,
dessen ausführlichere Lebensskizze ^S. 70) mit«
getheilt ist.
III. (Quellen zur Genealogie der Grasen von
Alcnau. ») Handschriftliche. Ver le ihung
des Freiherrn stand es mit der Bewilli-
gung, sich nach den zu erwerbenden Gütern
zu nennen, an Johann und seinen Sohn
Wi lhe lm, Wien 20. August 1623. — Be»!
stätigung des alten Freiherrnstandes an
Wi lhelm von K., Wien 25. Jänner 1629
(in öechischer Sprache). — Grafenstand s<
D ip lom, verliehen an Wi lhelm Freiherrn
von K., Regensburg 13. October 1630. —
Bestätigung des Reichsgrafenstandes an
Wilhelm den älteren Graf Klenau ääo.
Wien 26. Juli 1633 (in öechischer Sprache). —
d) Wedruckte Nuellen. Kneschke (Ernst Hein.'
rich Prof. D?.), Neues allgemeines deutsches
Adels-Lexikon (Leipzig, Friedrich Voigt, 8«)
Bd. V, S. 128. — Derselbe. Deutsche
GrafewHäuser der Gegenwart (Leipzig 1852,
T. O. Weigl. 8".) Bd. I I I , S. 197. —
Gothaisches genealogisches Taschen» buch der gräflichen Häuser (Gotha, Just.
Perthes, 32°.) XIV. Jahrg. (1841). S. 256;
XXX. Jahrg. (1837), S. 402. —Historisch,
heraldisches Handbuch zum genealogi-
schen Taschenbuche der gräflichenHäuser (Gotha
1833. Iustus Perthes, 320.) S. 423.
IV. Nlappen. Dasselbe ist ganz kurz beschrie«
ben-. I n Noth ein von Silber und Blau in
drei Reihen geschachter Querbalken. Jedoch gibt
es abweichende Abbildungen des Wappens:
und zwar im rothen Schilde ein von Blau
und Silber in drei Reihen, jede zu sechs, wohl
auch sieben Feldern geschachteter Querbalken
und im unteren Theile des Schildes ein
schwebendes rothes Herz. Ueber der Grafen«
kröne erhebt sich ein gekrönter Helm, welcher
einen offenen rothen, mit dem geschachteten
Querbalken des Schildes belegten Adlerflug
trägt. Zwischen den Flügeln stehen untereinan-
der die drei goldenen Buchstaben I'. K. R.
Die He lm decken sind zu beiden Seiten Roth
mit Silber.
Klesheilll, Anton Freiherr von
(Schriftsteller, geb. zu Peterwar,
dein 9. Februar 1846). Ueber den Bil«
dungSgang und die eigentliche Lebens«
laufbllhn dieses seiner Zeit vielgenannten
Vorlesers von Gedichten im Dialekt ist
wenig bekannt. Unter dem Namen P la-
tzer war er in früheren Jahren Schau«
spieler in Preßburg. In den Jahren
1846 und 1847 trat er in Wien als
Vorleser von Dialektdichtungen auf, die
bei jenem Theile des PublicumS, der sich
über das Wesen des österreichischen Dia«
lektes keine Rechenschaft zu geben weiß,
mit außerordentlichem Beifalle aufgenom»
men wurden. Bei dieser Gelegenheit be«
haupteten Kenner der deutschen Sprache,
der Dialekt, in welchem K. vorlese, wäre
jener des Wieners der untersten Volks«
claffe, den zum Theile noch die Bewohner
aus dem Viertel u. d. W. W. sprechen,
aber keineswegs die Landbewohner, deren
Dialekt, für Nieder« und Oberösterreich,
in den Dichtungen von Castelli, Kal«
tenbrunner, Seidl und Stelz«
Hammer in so ansprechender, echt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon