Seite - 97 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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KUeber 97 Kliegl
Statuen des Hochaltars, der zwei Seiten-
altare aus Holz und die zierlich gearbei»
tete Kanzel der Kirche Mariahilf ebenda,
sämmtlich auch von ihm entworfen; —
die Statue deS h. Johann von Nepo-
muk auf der Innbrücke ebenda, aus
weißem Marmor; — mehrere Statuen
in der Kirche zu Neustift im Stubeyer'
thale; — der Altar und mehrere Orna«
mentalarbeiten in der Schloßcapelle zu
Weierburg, ferner die Portrate des
Papstes PiuS VI., jenes des Papstes
Pius VII., des Eigenthümers dieses
Schlosses, Philipp von Wörndle, und
seiner zwei Frauen; — das Grabmal
des Grafen Leopold von Trapp in
der Pfarrkirche zu Botzen. Seiner großen
Geschicklichkeit in Cachirarbeit, welche
auch sein Sohn Joseph bei ihm erlernte,
wurde schon in des Letzteren Lebensskizze
gedacht. Außer diesem hatte Urban noch
einen zweiten — jüngeren — Sohn in
der Bildhauerkunst ausgebildet, welcher
aber in Wien, wo er sich
in seiner Kunst
vervollkommnen sollte, im Jahre 1802
starb.
Staff l er (Johann Jacob). Das deutsche Tirol
und Vorarlberg, topographisch mit geschicht-
lichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felic.
Rauch. 8<>.) Bd. I, S. 377 sonach diesem geb.
22.Mai18ll). — Tirolisches Künstler.
Lexikon (Innsbruck 1830. Fel. Rauch, s<>.)
S. 123. — Nagler (G. K. vi-.). Neues all-
gemeines Künstler-Lerikon (München, Fleisch-
mann, 8°.) Bd. VII, S. 62. — Tschischka
(Franz), Kunst und Alterthum in dem öster<
reichischen Kaiscrstaate (Wien 1836, Fr. Beck,
8".) S. 142. 147. 148. 130, 151, 155. 370. —
Oesterreichische Nat ional-Encyklo»
pädie uon Gräffcr und Czikann (Wien
1835, 8«) Bd. I I I , S. 224. — Meyer CI.),
Das große Conuersations'Lerikon für die ge-
bildeten Stände (Hildburghausen, Bibliograph.
Institut, gr. 8«.) Bd. XV I I I , S. 91 ^ach
diesem, ferner nach Nag ler, Tschischka
und der „Oesterreichischen National-Encyklo»
pädie" ist K. im Jahre 1740 geboren, welche
Angabe auch die richtige sein dürfte. Mit
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XI I . Ausnahme Staff ler 's geben Alle das Jahr
1800 als sein Todesjahr an).
Kliegl, Joseph (Mechaniker und
Erfinder, geb. zu Baja in Ungarn
1793). Entstammt einer ungarischen, be<
reits von Kaiser Karl VI. 1727 geadel-
ten Familie. In Pesth vollendete er die
Universttätsftudien, widmete
sich
dann der
Oekonomie und lebte einige Jahre als
Wirthschaftsbeamter, später aber begab
er stch nach Wien, wo er die Akademie
der bildenden Künste besuchte und sich
zum Maler ausbildete. Seit mehreren
Jahren schon lebt er aber in Pesth, aus-
schließlich mit seinen Erfindungen beschäf.
tigt, die seinen Namen in den weitesten
Kreisen bekannt machten, ihm aber bis»
her noch nicht aus seinen dürftigen Ver<
haltnifsen halfen, denn seinen Unterhalt
erwirbt K. durch Anfertigung kleiner
Zeichnungen, die er auf Bestellung arbei-
tet. Von seinen Erfindungen sind anzu-
führen: Die Setzmaschine, welche,
1839 und 1840 in Pesth ausgestellt,
großes Aufsehen erregte; — eine Rech-
nenmaschine, die ein erfinderischer
Kopf bei ihm gesehen, verbessert und
dann einfach nacherfunden (l) hat; —
eine Locomotive, die auf abschüssigen
Bahnen (1 : 4) an jeder beliebigen Stelle
und in jedem Augenblicke zum Stehen
gebracht werden kann; — eine Eisen-
bahn, auf welcher die Locomotive ihre
Schienen selbst mitnehmen würde; ein
Princip, welches bei Straßenbahnen in
Städten zu berücksichtigen sein dürfte;
und in den letzteren Jahren (1857) einen
Apparat. wodurch die Kompositionen
eines Improvisators auf demClaviere so-
fort aufgezeichnet werden können. Kliegl
das Los der meisten Erfinder — non
sidi 8sä vodis — theilend, konnte nie
die Mittel und Wege finden, um die Nutz'
barkeit seiner Erfindungen, die er auS
. 6. Mai 1864.) 7
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon