Seite - 103 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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Klinkosch 103 Klinkow ström
und Glas" (ebd.. S. 391); auch hat er
aus dem Italienischen Volta's „Veschrei-
bnng einer neuen elertrischm Ger'äthschlltt, Gle-
itrophar genannt" (Prag 1777, 8<>.) heraus«
gegeben. Klinkosch, von dessen Fertig-
keit für mechanische Arbeiten bereits Er<
wähnung geschah, sann ununterbrochen
auf neue Erfindungen und verfertigte sich
zu seinen wissenschaftlichen Arbeiten man-
cherlei Gerathschaften. Kurz vor seinem
Tode noch vollendete er für die Erzher-
zogin Maria Anna jM. VII, S. 26.
Nr. 212). diese durch ihre Liebe für Wis.
senschaft und Kunst so hervorragende
Prinzessin, einen Elektrophortisch; auch
studirte er an einer Maschine, welche die
menschliche Stimme nachahmen sollte,
wie sie ein paar Iahrzehende später
Kempelen ^Bd. XI, S. 138) erfand.
Daß der Böhme Di wisch den Wetter-
leiter als solchen (vor Franklin)
erfunden, hat Pelzet in seinen „Abbil»
düngen böhmischer und mährischer Ge-
lehrten" (Bd. III, S. 179) nachgewiesen.
Klinkosch aber war es, der im Jahre
1773 den ersten Wetterleiter in Böhmen
auf dem gräfi. Nostitzischen Schlosst zu
Mieschitz aufgerichtet hat.
Oesterreichische Nat ional < Ency klopä«
die vonGräffer und Czikann (Wieni83S,
8«.) Bd. I I I , S. 226. — Meusel (Johann
Georg), Lerikon der vom Jahre 1730 bis 1800
verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig
1806. Gerhard Fleischer. 8°.) Bd. V I I , S. 82
lnach diesem geb. 1735). — Hecker ( I . F.
E. Dr.), Geschichte der neueren Heilkunde
(Berlin 1839. Th. Chr. Ferd. Enslin. 8«.)
S. 53t. — Poagendorff ( I . C.). Biogra-
phisch < literarisches Handwörterbuch zur Ge<
schichte der exacten Wissenschaften (Leipzig
1859, I . Amvr. Barth, gr. 8«.) Sp. 127Ü. —
(De 3uca) Das gelehrte Oesterreich. Ein
Versuch (Wien 1776. Ghelen'sche Schriften,
8«.) i . Bandes 1. Stück. S. 263 ^nennt ihn
irrig K l inkotsch). — Dlaba cz (Gottfried
Iol).), Allgemeines historisches Künstler-Leri-
kon für Böhmen und zum Theile auch für
Mähren und Schlesien (Prag 1813. G. Haase, 40.) Bd. H, Sp. 71. — Porträt. Unterschrift
im Medaillongürtel.- Joseph Thaddaeus Klin»
kosch. A. Niderhofer 80. (8".).
KlinkowströM, Friedrich August von
Waler und Pädagog, geb. zu
Ludwigsburg, dem bei Stralsund
gelegenen Landgute seines Vaters,
31. October 1778, gest. zu Wien
4. April 1833). Entstammt einer im Jahre
1684 geadelten protestantischen Familie
schwedisch Pommerns. Der Vater S e«
bastian von K. diente als Oberstlieute-
nant in der k. schwedischen Armee, die
Mutter, eine geborne von Rosenberg,
war eine fromme und gläubige Frau.
Nachdem er bis zur Wahl der Berufsstu-
dien im Elternhause erzogen worden, be-
gab er sich auf die Hochschule nach Greifs«
walde, wo ereinStudiengenoffe Arndt's
wurde. Die Kriegsverhältnifse der dama«
ligen Zeit riefen ihn jedoch vor der Zeit
von seiner literarischen Laufbahn ab und
führten ihn dem Waffenhandwerke zu.
Nachdem aber der polnische Feldzug be«
endet und am 24. Februar 1793 das
preußische Manifest über die Besetzung
Danzigs durch Preußen proclamirt war,
begab sich K., aber immer noch im mili»
täuschen Verbände verbleibend, in'S
Elternhaus zurück. Das Vorhaben, den
Feldzug gegen die Franzosen mitzu»
machen, mußte er der Familienverhält»
niffe wegen aufgeben, da ihn dieselben
nöthigten, an der Seite seines Vaters
zur Führung der häuslichen, theils durch
ungeregeltes Gebahren. theils durch die
Lasten des Krieges gesunkenen Wirth-
schaft zu bleiben. Hier fand K. Muße.
eine Kunst zu üben, zu der er in
früher Jugend schon ein ungewöhn-
liches Talent an den Tag gelegt hatte,
nämlich die Malerei. Amh hatte er be-
reits in Greifswalde unter Quistorp
die nöthige technische Fertigkeit sich an-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon