Seite - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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Kliickow ström 108 Klinkow ström
thode als Erzieher und den Zweck be-
trifft, den er sich bei dieser wichtigen 3e«
bensaufgabe vorgesteckt, so waren reli«
giöse Momente vorherrschend, und wie in
seiner Kunstrichtung die Verherrlichung
des Christenthums in seiner Alles verei-
nigenden und durchdringenden Kraft und
Schönheit ihm das Höchste war, so war
auch sein Erziehungswerk wesentlich auf
Gläubigkeit und Hervorkehrung der Ge-
fühlsmomente gegründet. Auch außer»
halb seiner Anstalt war K. nach dieser
Richtung hin thätig, denn es ist eine in
Brunner's Schrift über Hoffbauer
nur allgemein angedeutete, aber einer
weiteren Begründung gewiß würdige
Thatsache, daß mit K.'s Uebertritte zum
Katholicismus die Elemente der Bildung
und Erweiterung einer ausgeprägten —
wenn gleich namenlosen — katholischen
Gesellschaft in Wien deutlich bemerkbar
werden, zu welcher u. A. Adam Mül>
ler. Friedrich Schlegel, P i la t ,
Baron Penkler, Graf Szöchönyi
gehörten und welche in Clemens Hoff-
bauer den geistlichen Mittelpunct be-
grüßte. Es war nach den Wirren
so langer und entsetzlicher Kriegsjahre,
nach den schweren Bedrängnissen, welche
im Gefolge derselben sind, nach d?m
Jammer über die mächtige Verwüstung
allenthalben, das Bedürfniß nach einer
Heimkehr des Geistes in sein Neich leben«
dig geworden. I n Preußen entstand um
jene Zeit der nachmals eben nicht am
besten beleumundete Tugendbund; und
auch in Oesterreich schien man die Bil»
düng eines ähnlichen Vereins zu versn»
chen. Die Geschichte früherer Zeiten hat
nach dergleichen Drangsalen ähnliche Er«
scheinungen aufzuweisen. Von dem Mo>
mente als K. seine pädagogische Mission
zu erfüllen begann, nahm wo.hl seine
künstlerische Thätigkeit keine andere Rich» tung, aber es blieb ihr nicht Muße genug
zu größerem eindringlichen Schaffen.
Daher sind eS meist Bildnisse in Aqua-
rell, welche K. ausgeführt, die aber ziem>
lich zahlreich sind. Auch schriftstellerisch
thätig ist K. gewesen. So sind mehrere
naturhistorische, zu jener Zeit in Pilat '6
„Beobachter" abgedruckte Aufsätze aus
seiner Feder geflossen. Außerdem gab er
heraus: ein seiner Bilder wegen merkwür-
diges, heute schon höchst seltenes „ÄN<5-
Nnch" (Wien, bei Müller); — „Vater Heinz.
Slunmlnng llllt! Märchen nntl Orsllhlungrn. Her-
uu5gegrben oun einem Glziehcr" (Wien, Mechi«
tharisten); diese Schrift hat mehrere Auf-
lagen erlebt. Vom Jahre 1818 redigirte
er unter dem Pseudonym Fr iedr ich
Kind mann die bei Wal l ish ausser
in Wien erscheinende Zeitschrift „Sonn-
tagsblätter", mit bildlichen Darstellungen
von ihm selbst, von der zwei Jahrgänge
erschienen sind. Endlich übersetzte er
mehrere geistliche Werke, darunter jene
von Fraissinous und Grour aus
dem Französischen. Bald nachdem K. sei-
nen bleibenden Aufenthalt in Wien ge-
nommen, vermalte er sich mit Louise
von Mengershausen, einer Schwä'
gerin Pi lat 's, mit welcher er sich be-
reits in PariS verlobt hatte. Als sie viele
Jahre vor ihrem Gatten (7. März 182 l)
starb, beweinten die Armen, denen sie
Alles war, den Verlust einer Wohlthä-
terin und Mutter.
Hi nterlassene S ch ri ften von Philipp Otto
Runge, Mahler. Herausgegeben uon dessen
ältestem Bruder (Hamburg 1841. Perthes,
gr. 8".) Vd. I, S. Nl . 172. 478. 206, 867;
Bd. I I , S. 260, 264, 268, 271, 277, 281, 283.
292, 292. 298. 300, 303, 308, 314, 322, 341,
344. 351—3ö9. 364, 368. 372—383, 380, 406.
412,421,428 Dalles Briefe K l inkow ström's
an Nunge aus den Jahren 1803—1810),
S. 492 u. f. lin der Anmerkung). — Cle<
m en s Mar ia H offbauer. Miniaturen zur
Kirchengeschichte von 1780 bis 1820. Von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon