Seite - 135 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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Knabl Knabl
canonische Alter erreicht hatte, die h.
Weihen. Sein Gönner, der Fürstbischof
von Seckau, Friedrich GrafvonWald«
stein-Wartenberg, hatte die Absicht.
K. in Bälde in seine Ordmariatskanzlei
zu nehmen, die Zwischenzeit sollte er in
der Seelsorge zubringen, und so ging er
denn im Februar 1812 als Caplan nach
Neubau an der ungarischen Grenze. Abe?-
schon zwei Monate später starb derFürst-
bischof und K. blieb Caplan zu Neubau.
Ende Mai 1814 kam K. als solcher
zur Propstei und Hauptstadtpfarre zum
h. Blut nach Grat), wo er durch sechs
Jahre in der Seelsorge thätig war und
am 14. Februar 1820 die Pfarre St.Do-
natus bei Fürstenfeld erhielt. I m Jahre
1826 wurde ihm die eintraglichere
Pfründe St. Georg in Klöch bei Rad-
kersburg verliehen, welcke er aber. da das
Klima seiner Gesundheit nicbt zusagte
und nachdem er 12 Jahre daselbst fun»
girt, verlassen mußte, worauf er am
14. August 4838 die Seelsorge an der
Vorftadtpfarre zur h. Dreifaltigkeit in
Gratz antrat. Daselbst verblieb er bis
zum 13. August 1832, wurde nun auf
die Vorstadtpfarre St. Andra in Gratz
befördert, auf welcher er sich noch gegen»
wärtig befindet. Um dieselbe Zeit wurde
er zum Ordinariatscommijsär für die
Prüfungen aus d-er Neligionslehre an
der st. st. Oberrealschule ernannt, am
27. Mai 1857 aber ihm die fürstbischöfl.
geistliche Rathswürde verliehen. In die>
sem Umrisse ist seine seelsorgliche Lauf»
bahn gezeichnet, und sein schriftstellerisches
Wirken auf diesem Gebiete beschränkt sich
auf das Werk: „NnrzeMmilieil über ilir zonn-
täglichen Perikllpen des katholischen Kirchen-
jchre«" (Gratz 1831, Hesse, 8".). Am
1. Jänner 1862 feierte K. sein fünfzig-
jähriges Priesterjubiläum, welchen Tag
seine Gemeinde und zahlreiche Vertreter jener wissenschaftlichen Vereine, denen K.
als thätiges Mitglied angehört, festlich
begingen. Aber noch auf anderem Ge«
biete als jenem seines Berufes entwickelte
K. eine ersprießliche Thätigkeit. Von dem
Zeitpuncte nämlich, als K. zum zweiten
Male die Seelsorge in Gratz antrat,
d. i. vom Jahre 1838, eröffnete sich ihm
für die Stunden seiner. Muße ein neuer
Wirkungskreis. Erzherzog J o h a n n
berief ihn in den Central'Ausschuß der
k. k. steiermärkischen Iandwirthschafts»
Gesellschaft, zugleich wurde er Mitglied
des steiermärkischen geologischen und
deS Industrie.Vereins und folgte 1844
dem Rufe des im Andenken Steiermarks
fortlebenden Prinzen, zum Beitritte in
den historischen Verein für Inneröster-
reich, welcher die Kronlander Steiermark,
Kärnthen und Kcain in sich begriff.
Ein Lebenszeichen seiner Thätigkeit gab
dieser Verein erst im Jahre 1848, in
welchem daS erste Heft seiner Vereinsschrif-
ten erschien. Dasselbe enthält Knadl's
historische Abhandlung: „Wo stand das
I?1ll,viuin ZolvonLS des Oajns kl.ini.u2?"
Die Verhältnisse des Jahres 1848 lösten
aber den historischen Verein für Inner-
österreich auf und jedes der drei Nach«
barländer bildete 1849 einen selbstftän-
digen historischen Verein. K. wurde nun
Mitglied des historischen Vereins für
Steiermark und Mitarbeiter der von dem-
selben herausgegebenen „Mittheilungen".
Jedes der seit 1830 bis 1863 erschie-
nenen zwölf Hefte enthält Beiträge aus
Knabl's Feder; u. z. Heft I (1850):
„Antiquarische Reise in das obere Mur«
thal" (S. 24); — „Neuere Funde des
Leibmtzerfeldes in den Jahren 1848 bis
1830" (S. 90); — „Die Peutinger'sche
Tafel, verglichen mit dem Treibacher
und Neumarkter Meilensteine" (S. 137);
— Heft II (1881): „Inschrlftliche
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon