Seite - 146 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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lwese«ich 146 Knejevich
wode Phi l ipp , siel an der Seite seines
Herrn, Stephan I I . von Bosnien, zu
Iaicza am 1. October 4463. Phi l ipp's
Sohn Ivä.n flüchtete sich nach 3ika in
die Gegend von Grachacz, wo er sich auf
dem Berge Gradina ein festes Schloß
erbaute. Von dieser Familie, auS welcher
der vorgenannte I v a n im Jahre 4466
von dem Könige Mathias in den Adel.
stand erhoben wurde und den am
13. Juli 1628 König Ferdinand be-
statigte. stammt Mar t inK. Schon um
das Jahr 1728 — also etwa im Alter
von 20 Jahren — war Mar t in K.
Kapitän von Zwonigrad und als solcher
in heftiger Fehde mit den Türken, die er
mit anderen Angehörigen seines Hauses
siegreich bekämpfte. Für seinen in den
Türkenkriegen der Jahre 1737—1739
den Kaiserlichen geleisteten Dienste wurde
er von Kaiser Kar l VI. mit einer gol<
denen Gnadenkette ausgezeichnet. Als
bald darauf im österreichischen Erbfolge»
kriege die Lika und das Karlstädter Ge-
neralat ein Grenz-Huszaren» Regiment
stellte, welches von 1746 bis zum Aachener
Frieden in den Niederlanden focht, wurde
K. vorerst Rittmeister, dann Major in
demselben und rückte in Folge seines
ausgezeichneten Verhaltens im Jahre
1734 zum Oberstlieutenant und 4737
zum Obersten im Regiments vor. Im
siebenjährigen Kriege gab K. bei mehre-
ren Gelegenheiten Beweise seiner Tapfer,
keit und Nnerschrockenheit und wurde bei
Kollin gefährlich verwundet. Im Juni
1761 erbat er sich vom ßeldzeugmeifter
Loudon den Auftrag, eine 6l)0 Reiter
starke, zwischen LandShut und Hart.
mannsdorf stehende preußische Aothei-
lung zu überfallen und aus ihrer Stel»
lunq zu vertreiben. Mit einer aus Husza-
ren und leichten Dragonern bestehenden
größeren Retterabtheilung führte K., der das Terrain vorher genau recognoscirt,
seinen Ueberfall mit solcher Umsicht aus,
daß der Feind, obwohl er noch bei Zeiten
von den Absichten der Kaiserlichen Nach»
richten erhalten hatte und dieselben kämpf,
fertig erwartete, mehr als 100 Mann an
Todten und 190 Mann an Gefangenen
verlor und ihm überdieß an 200 Pferde
als Beute genommen wurden. Von den
übrigen, welche die Flucht ergriffen hat.
ten, siel noch ein großer Theil in die
Gefangenschaft, da Feldzengmeister Lo u«
don eine kleinere Abtheilung dem Ober«
sten Knesevich hatte nachrücken laffen,
welche den Flüchtigen nunmehr nachsehte,
sie einholte und gefangen nahm. Für
diese Waffenthat wurde Oberst Knefe-
vi ch in der 7. Promotion (vom 30. April
1762) mit dem Ritterkreuze des Maria
TheresieN'OrdenS ausgezeichnet. Noch
focht K. bei HeioerSdorf im Juni 1762,
wo er neuerdings verwundet wurde. Nun
aber ging er als General-Major in den
Ruhestand, welchen er noch viele Jahre
zu Grachacz in Croatien verlebte, wo er
im Alter von 73 Jahren starb. Die Kai-
scrin Mar ia Theresia verlieh ihm
nebst der Freiherrnwürde den ungarischen
Magnatenstano. Von seinen Söhnen
traten mehrere in Dienste der kaiserlichen
Armee: Der älteste, Georg, diente viele
Jahre als Instructor in der toscanischen
Armee und starb zu Wien, 72 Jahre alt,
als k. k. General-Major am 27. Mai
18l>3. Ein zweiter, Johann, war Com-
mandant des k. f. Wurmser'schen Frei»
corps. Sein Bildniß hat A. Barth im
Jahre 1794 in Kupfer gestochen. Ein
dritter, Peter, war Oberst des Kreuzer
Grenz-Regiments, mit welchem er sich
bei Mainz im Jahre 1795 und bei Mar.
tinsbruck in Tirol im Jahre 1799 aus»
zeichnete. Auch dieser starb als General»
Major auf seinem Gute Stridon am
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon