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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
Seite - 152 -
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Seite - 152 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

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182 Anicanin wendeten sich dem noch jungen Sohne zu, auf den man gerne alle Hoffnungen einer besseren Zukunft übertrug. Aber auch den hatten selbstsüchtige Minister, die aus den Wirren des LandeS nur persönliche Vor- theile gewinnen wollten, um den Thron gebracht. Knicanin. der zu des Soh- nes machtigsten Stützen gezählt, wurde bald des besonderen Augenmerkes seiner politischen Gegner gewürdigt, die ihn. um ihn zu beseitigen, zuerst verdächtig- ten und dann seine Verbannung aus dem Lande bewirkten. Zwei Jahre, von 4840 bis 1842. brachte Knicanin in Widdin zu, wohin er sich geflüchtet hatte und wo er Schutz fand. Alexander Kara Georg owitsch war in derZwi. schenzeit zur Regierung gelangt und die- ser, der auf Knicanin ein großes Ver« trauen seht?, berief ihn zurück, ernannte ihn zum Senator und zog ihn oft zu Rathe. Bei dem Ausbruche des Kampfes zwischen den österreichischen Serben und den Magyaren 4848 zog Knicanin, nachdem er seine Stelle als Senator nie» dergelegt, mit der Genehmigung des Fürsten und mit dem Range eines Na- tional-Obersten, an der Spitze einer Frei- schaar seinen Stammgenofsen zu Hilfe, und focht tapfer für Oesterreich, das sei- nen Brüdern einst Schutz gegen türkische Barbarei gewährt hatte. In seinem Lager auf dem Titler Plateau behauptete er sich gegen die feindlichen Angriffe, namentlich am 23. November 4848. Be- wundeiungswürdig war die Energie und Umsicht, womit er den rohen Horden, die er herübergeführt hatte. Mannszucht und Gehorsam beizubringen wußte. Der Kaiser Franz Joseph belohnte Kni- canin's Anhänglichkeit und Muth durch Ertheilung des Maria Theresien'Ritter. kreuzes und erhob ihn zum Commandeur des Leopold.Ordens. Auf Befehl seiner Regierung kehrte Knicanin im Februar 1849 mit seinen Serben in die Heimat zurück, wo er seit 1852 mit dem Range eines Obergenerals als Landeswojwode und Senator lebte uud um die neuesten Verbesserungen im serbischen Kriegswesen sich große Verdienste erwarb. Den Ein- flüssen Rußlands unzugänglich, ein Feind deS Magyarismus und der revolutionären Ideen, im guten Einvernehmen mit den Türken, deren Oberlehenshoheit er aner- kannte, war er die Hoffnung und festeste Stütze des politischen und militärischen Serbien. Leider erlag er, seit längerer Zeit kränkelnd, in der Vollkraft seines LebenS. erst 46, nach Anderen 48 Jahre alt, seinem Uebel. Seiner äußeren Er« scheinung nach war K. eine höchst interes» sante Persönlichkeit. Von athletischen Formen, über sechs Sckuh hoch, im rei> chen Nationalcosturne — in welchem er auch abgebildet ist — imponirte er schon durch seine Gestalt. ungleich größeren Einfluß aber durch seine moralische Kraft übend, die ihren Stützpunct in vollende« rer Biederkeit des Charakters trug. Kn i« canin, der, als er 4848 seinen in Ungarn hart bedrängten 3andsleuten zu Hilfe etlte und seine Hilfstruppm an» fänglich selbststandig befehligte, war bei der nothwendig gewordenen neuen Ein« theilung der Südarmee förmlich in daS Verhältniß eines k. k. General Majors getreten, als welchem ihm auck alle ent< sprechenden Bezüge von der k. k. Regie- rung angewiesen worden sind. Außer sei' nen Freiwilligen — einer 1800 Mann starken, ihrer Erscheinung nach eben so originellen, wie durch ihre Tapferkeit mit Recht bewunderten Truppe — zählte seine Brigade noch 3 Bataillone Cajki« sten, 2 Escadronen Banderial-Huszaren und eine sechspfündige Fußbatterie. Bald hatte sich K. das volle Verträum seiner
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Band 12
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Klácel-Korzistka
Band
12
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
528
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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