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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
Seite - 160 -
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Knoü 160 Knoll dann besuchte er die Hauptschule zu Schönberg und das Gymnasium zu Leitomischl. Die philosophischen Studien hörte er in Wien, wo er im Hause des berühmten Rechtsgelehrten und Professors Zeiller Zutritt hatte. Bei Zei l ler versammelten sich die ersten Größen des Wiener Lehrkörpers, und der Verkehr dieser Männer wirkte machtig auf Kn ol l 's empfängliches Gemüth. Während K. den philosophischen Studien oblag, trieb er mit besonderer Vorliebe Sprachen. Nun begann er daS Studium der Medicin, gab eS aber schon nach kurzer Zeit auf, sich jenem der Rechts- wissenschaften zuwendend. Unter Einem verlegte er sich mit großem Eifer auf die Geschichte und erhielt schon im Jahre 1806 die Professur der allgemeinen Ge- schichte an der Iagiellonischen Univer- sttat in Krakau, mit welcher er einig/ Zeit lang auch jene der griechischen Philo- logie versah. Als im Jahre 1809 Krakan dem Herzogthume Warschau einverleibt wurde, begab sich K. nach Wien und kam von dort im Jahre 1810 als Professor der Weltgeschichte an das Gym- 'nafium in Olmütz. Vom Jahre 4816 trug er auch österreichische Geschichte und vom Jahre 1823 geschichtliche Hilfs Wissenschaften vor. Ueberdieß hielt el periodenweise Vortrage aus der clas fischen Literatur und Aesthetik. AlS im Jahre 1827 das Lyceum in Olmüh zil einer Universität erhoben wurde, erhielt K. die philosophische Doctorwürde, und wurde später (1837) auch Decan und Director der philosophischen Facultat. Im Jahre 1832 wurde K. zum Profeffo». der Welt. und österreichischen Geschichte an der Prager Hochschule ernannt und dort im Jahre 4836 mit der RectorS würde ausgezeichnet. Im Jahre 1838 m gleicher Eigenschaft an die Wiener Hochschule übersetzt, blieb er an derselben bis an seinen Tod, der ihn im Alter von 66 Jahren der Wissenschaft entriß, thätig. K. beschäftigte sich sein ganzes Leben hindurch mit classischen und ge» schichtlichen Studien, in ihnen, und nicht mit Unrecht, die Grundlagen des Huma» nismuS, dieser höchsten Blüthe mensch, licher'Cultur, erkennend. Er war auf diesen Gebieten auch literarisch ungemein thatig; aber obgleich er sehr viel ge- schrieben, ließ er doch nur sehr weniges drucken. I n Hormayr'S „Archiv für Geschichte" ist MehrereS von ihm in ge. bundener Rede, wie z. B. „Der Gürtel der Erde". „Die deutschen Adler" (beide im Jahrgange 1817), „Die Schulen der Weisheit" (Jahrgang 1819) erschienen, und seines Versuches, das Nibelungenlied umzuarbeiten, gedacht. Selbstständig hat er herausgegeben: „Tljnisklln aller das Ned der Wche" (Brunn 1816); — „Mittel- pnnctr der Oezchichtsfarschnng und <Or5chichl- zchrribnng in Nühmen nnd Mähren" (Olmi'itz 1821), früher in Hormayr'S „Archiv" (1821, Nr. 1—21) abgedruckt. Jedoch ist diese Arbeit unvollendet geblieben, wie auch seine Geschichte deS historischen Lehramtes, mit der er sich viele Jahre hindurch beschäftigte, ohne auch nur einige Fragmente davon veröffentlicht zu haben. — Sein Sohn Albert Knol l (gest. zu Wien im December 1843) hatte die Medicinischel! Studien beendet, die Doctorwürde aus denselben erlangt, und lobte in Wien, wo er in jungen Jahren nach langer Krankheit starb. Auch er beschäftigte sich mit schöngeistigen Arbei. ten, und mehrere seiner Dicktungen erschienen in Wiener Blättern unter dem Anagramm seines Namens Baltekron. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien durch Schuselka's Vermittlung bei Brockhaus in Leipzig. In Handschrift hat
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Band 12
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Klácel-Korzistka
Band
12
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
528
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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