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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
Seite - 162 -
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Seite - 162 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

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Hnollcr 162 Knoller Maler Paul Trog er, der auf einer Rückreise nach Wien begriffen, daselbst Halt gemacht. Trog er sah sich den Jüngling, dann die Zeichnung an. und sein Entschluß war bald gefaßt. Er machte dem jungen Knollerden Antrag ihn zu unterrichten und für seinen Unter« halt zu sorgen. Der Antrag kam sofort zur Ausführung und der damals 20jäh- rige Knoller reiste mit Troger nach Wien. Acht Jahre arbeitete K. an der Seite seines Lehrers und machte so glän« zende Fortschritte, daß er bald vollends die Zuneigung seines Meisters, den er tüchtig bei seinen Arbeiten unterstützte, gewann. Im Jahre 1733 erhielt K. an der Akademie der bildenden Künste den großen Preis aus der Historien' maleret. Im genannten Jahre verließ er endlich Wien und kehrte in seine Heimat zurück. Auf seiner Reise dahin verweilte er mehrere Monate in Salzburg, wo er einige ihm übertragene Arbeiten voll- endete, dann ging er nach Tirol, wo er ebensowohl ^resco» als Staffeleigemälde ausführte. Im Jahre 1783 — K. zählte damals 3l) Jahre — gelang es ihm, nach Rom zu kommen. Nun begann für ihn eine neue Zeit. Bisher war Knol> ler der unverkennbare Schüler Tro- ger's; er trat so genau in die Fußstapfen seines Meisters, daß man nicht selten die Arbeiten des Meisters und Schülers ver- wechselte, und K. selbst legte anfänglich auf diesen Umstand nicht geringes Ge» wicht. I n Rom aber, als vor seinen Blicken sich die Hallen der Kunst mit ihren Meisterwerken erschlossen, hatte er nichts Eiligeres zu thun, als den Styl, auf den er sich bisher so viel zu Gute gethan, zu verlassen und bei den alten großen Meistern uon vorne anzufangen. Drei Jahre bildete sich K. nach den besten Musiern der alten .Nunst, als ihn der österreichische Gesandte am kön. Höft in Neapel, Graf F i rmian, zu sich berief, welchem Rufe K. auch folgte. Dort arbeitete er für den Grafen viele Oelbil- der und Fresken. Als Graf F i rmian eine neue Stellung in Mailand erhielt, schickte er den Künstler dahin voraus, der die künstlerische Ausschmückung und An. ordnung in dem zur Wohnung des Gra- fen bestimmten Palaste besorgte. Wohl blieb K. mehrere Monate noch bei seinem Mäcen; endlich aber überwog die Sehn» sucht nach Rom. wohin K. wieder zurück- kehrte. Bei seiner Rückkehr in die ewige Stadt fand er an Raphael Mengs einen Freund, dessen Lehren und Bei- spiel nicht ohne mächtige Wirkung auf ihn blieben, und für den K. noch am Abend seines Lebens dieselbe Bewunde- rung behielt, als zu jener Zeit, da er an der Schwelle des Tempels der Kunst mit ihm sich befreundete. Auch mit Winkel« mann verkehrte K, in inniger Weise und unterhielt mit beiden bis an seinen Tod einen ununterbrochenen Briefwechsel. Während K. in Rom arbeitete, erging 1764 aus seinem Vaterlande d.r Ruf an ihu. die Serviteukirche zu Volders bei Hall in Fl,eSco zu malon. K. folgte die» - sein Rufe und kehrte nach vollendeter Arbeit nach Rom zurück. Nur mehr kurze Zeit blieb er in Rom, denn schon in der ersten Hälfte des Jahres 176!) berief ihn sein Mäcen Graf F i rmian nach Mailand, wo ihm eine Stelle als Pro« fejsor an der dortigen Akademie der bil- denden Künste war verliehen worden, welche K. bis an seinen Tod bekleidete. Schon in den ersten zwei Jahren seines Aufenthaltes in Mailand hatte sich K. mit einer schönen Kaufmannstochter Annunciata Cardani vermalt, aus welcher glücklichen Ehe neun Kinder ent- sprangen, von denen — auffallend genug
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Band 12
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Klácel-Korzistka
Band
12
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
528
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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