Seite - 166 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

Knoüer 166 Hnoüer mehrere Schüler gebildet, die er jedoch nicht für sich arbeiten ließ, sondnn ihnen, wenn sie ihm bei seinen Bestellungen halfen, verschiedene ihren Fähigkeiten angemessene untergeordneteArbeitenüber- trug — denn die Hauptsache malte er immer selbst — dabei nie einen Lohn für seinen Unterricht von ihnen nahm, sondern für manchen selbstKost und Lohn bezahlte. Gütig, ja väterlich in seinem Benehmen gegen sie, überwachte er sorgfaltig ihre Arbeiten, stellte die Gebrechen derselben aus und war besonders streng in der Zeichnung und in der anatomisch gründ« lichen Verbindung des Muskelwerkes. Unter seinen Schülern sind bekannt ge> worden: I . Bergler M . I, S. 309^. I . M. Köck, Mathias Ruef und I . Schöpf. K. war nahezu 40 Jahre Professor an der Mailänder Akademie — er wurde im Jahre 4802 als TVjahriger Greis mit ganzem Gehalt und in seinem Range von der damaligen französischen Regierung jubilut — war übordkß Mit. glied der Akademie der bildenden Künste in Wien und besoldeter Cabinetsmaler des Ministers Grafen F i r m i a n . Im geselligen Leben bewies er sich wohlwol- lend. zuvorkommend, liebenswürdig. Die Erinnerung. wie er sich vom armen Bauernbnrschen zum großen Meister in der Kunst emporgearbeitet, blieb stets lebendig in seiner Seele, wie auch sein Dankgefühl gegen Paul Trog er. dessen Schüler und sklavischer Nachahmer er bis zu seiner Ankunft in Rom gewesen, auch dann nicht erlosch, als er allen Ern- stes und aus das Eifrigste bemüht war. eine Manier los zu werden, in der er früher den Inbegriff der Kunst gefunden ;u haben glaubte. Mit einem zarten Sinn für Züchtigkeit und Wohlanstand verband er religiöse Frömmigkeit, die. ohne daß er sie je offen zur Schau getragen hätte, aus feinen Werken mit einer oft hin» reißenden Gewalt spricht. Bis in sein hohes Alter — nur Gin Jahr fehlte ihm zum achtzigsten — bewahrte er fröhliche Zaune und eine beneid enswerthe Frische des Geistes. l . W.Ut!Un )ur Kiogvaphic. Das Geburtö< jähr Kn oller's findet sich hie und da ver- schieden, und zwar alö solches 1728 statt 1723, wie auch der 2ö. statt des 24. Juli als To- destag angegeben — 6Vau6ett sH'm't'eo), Zlo- l6r (ülilana 1838, 8".); auch deutsch in dem Werke.- Beiträge zur Geschichte und Sta' tistik von Tirol vom Jahre 1831. S. 209—268: „Knoller's Lebe>n" von Heinrich v. G lausen. — Bote für Tirol und Vorarlberg (Inns- bruck. kl.Fol.) Jahrg. 1855. Nr, 2«4: „Martin Knoller". Gedicht uon Ioh. Pfeif fer. — Zeitschrift des Ferdinandeuins (Innsbruck. 8".) Bd. H l , S. 209. — Nagler (G. K. Di-.), Noues allgemeines Künstler»Lerikon (München !8'.i9, Flcischmcmn, 8«.) Bd. VII, S. 82. — Staf f ier (Johann Jacob). Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felician Rauch, 8".) Bd. I , S. !>40; Bd. I I , S.8M-.. — Tirolisches Künstler« Lexikon (Imlöbruck «830. Felic. Rauch. 8".) S. l25 ^nach diesem geb. im Jahre 1728). — lHormayr's) Archiv für Geschichte, Sta- tistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) XVl l . Jahrg. (l82<>). Nr. illu, S. 800. — T schi sch ka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kcnserstnate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8".) S. 24, « . i39. l49, iäft. l^t, 1ö!j, 136, 184, 185, 18N. I?0. — Oester» reich i sch e Na tional < En rl) klo päd ie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8<>.) Bd. I l l , S. 221 snach dieser geboren im Jahre 1728), — Goethe (Wolfgang von). Winkelmann uud fein Jahrhundert (Tübin« gen 18U6. Cotta. gr, 8".l S. 28(». — Deut' schesKunst.Blatt (Stuttgart, Cotta. 4«.) 1838. S. 99. — P i l lwe in (Bencoict). Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer, theils verstorbener, theils le- bender Künstler. . . (Salzburg 1821, Mayr, kl. 8°.) S. 114. — Baur (Samuel). Mgemei« nes historisch'biographisch'literarisches Hand' Wörterbuch aller merkwürdigen Personen, die in dem ersten Iahrzehend des neunzehnten Jahrhunderts gestorben sind (Nlm 1816. Stet-