Seite - 168 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

Knoilseisen 168 Knoiz würdig. Die Fresken in der Servitenkirchc bei Volders reiht er in Beziehung auf Optik. Farbenschönheit. Durchsichtigkeit. Licht und Kraft im Schatten, wie im allgemeinen Ein« druck, in malerischer Wirkung, zu den schönsten in Deutschland geschaffenen Fresken; jene von Ettal aber erklärt er in den obengenannten Beziehungen für ein seltenes Meisterwerk, das unsern und künftigen Zeiten als Vorbild der Fresken-Technik dienen kann. In der Decken» freske des Bürgersaales zu München hat aber K. die schwierigste Aufgabe eines Fres» kcnmalers. nämlich ein Glanzlicht der himm< lischen Glorie im Bilde vollgehaltenen Tages« lichts, hervorzubringen so meisterhaft gelöst, wie es 2,1 tro8oo bei anderen Werken kaum zu finden sein möchte. — Mit treffenden Worten charakterisirt ein Tiroler Poet, Jo- hannes Pfeiffer, Knoller'sFarbengebilde. Er schreibt: Wie blüh'n und strahlen deines Geist's Gebilde In engen Wänden, eine reiche Welt Des Geist's, der bald in anmuthvoller Milde Der Schönheit Zauber vor die Seele stellt, Und bald, gigantenhaft emporgehalten, Das Herz ergreift mit stürmischen Gewalten, Der Gottesdiener Wandel, That und Ringen, Die Liebe froh zum Martertod geweiht, Der Erdenmühen wonniges Verklingen In Himmelsruh' und Himmelsseligkeit. Wer sieht's und fühlet nicht ein heilig Wehen Vor solchen Bildern durch die Seele gehen. Knollseisen, Johann Mauer, geb. in der Gemeinde Tiers im Etschkreise Tirols). Knollseisen lebte zu Ende des 18. und zu Anbeginn des laufenden Jahrhunderts als Bauer am Gofimor» ter-Hofe in Tiers, einer im Etschkreise gelegenen Gemeinde, in welcher sich das Weißlahn- oder sogenannte Tierser-Bad befindet. Die Badquelle führt vorzüglich kohlensaure Soda und Eisen, und wird mit trefflichem Erfolge gegen Glieder- leiden aller Art, Bleichsucht, Magenbe- schwerden, Unterleibsschwäche, Nervenlei, den u. dgl. m. benützt. Das neue und hübsche Badehaus hat eben der Bauer Johann Knollseisen erbaut und auch den gegenwärtigen bequemen Fahr» weg durch das Thal dem Bache entlang, Alles auf eigene Kosten angelegt, und sich dadurch — um mit Staf f ier zu reden — „ein unsterbliches Verdienst um seine Gemeinde erworben", deren Erzeug» niste, Güterwerth und besonders jener der holzreichen Waldungen im Thale Tiers durch den nun wesentlich erleich. terten Verkehr gehoben wurden. Staf f ier (Ioh. Iac.). Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschicht» lichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Fclic. Rauch. 8») Bd. I I , S. 92l. Kuolz, Joseph Johann (Arzt und Fachschriftsteller, gcb. zu Lutten- berg in Steiermark im Jahre 479l, gest. zuWien 42. Juni 1862). Trat nach beendeten medicinischen Studien in die Praxis, widmete sich aber zugleich dem Iehramte und versah dasselbe als Professor der theoretischen und praktischen Medicin einige Jahre zu Salzburg, wo er auch Primararzt des IohannessvitalS und des Irrenhauses war. Im Jahre 4832 kam er als Professor der allgemeinen Pathologie und Pharmakologie an die Wiener Hochschule, wurde dann Proto» medicus vonNiederösterreich, Regierungs» rath und Sanitätsrcferent bei der nieder« österreichischen Regierung. Als Fachschrift- steller hat er sowohl das administrative Gebiet des SanitatSwesens wissenschaftlich behandelt, als auch andere medicinische Werke herausgegeben. Seine Schriften sind: „Uatnrlii5tllri2che Mhantilnilg über die Nlllttgel und ihren medicinischen Gebrauch" (Wien 1820, Heubner, gr. 8<>. , mit 2 K. K.)' — „Systematische Ointheilung der Fieber lllg Aeitkaden znr Diagnostik, derselben am Krankenbette, tabellarisch zusammengestellt" (Salzburg 1827, Duyle. Royal-Fol.); - „Darstellung der Metlirinal-Vertassnng in den k. k. Staaten Oesterreichs in Beziehung ank den