Seite - 170 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

Knarr 170 Anorr und zwar war In den Ausstellungen des österreichisl-den Kunstvereins in Wien im Jahre 1831 außer seinem eigenen treff. lich gemalten Porträte noch ein zweites Bild: „Nrr betende Gremit", zu sehen, wel» cheS vom Vereine um 283 st. zur Ver» losung angekauft und von einem Priva- ten gewonnen worden ist. Ungarns Männer der Zeit. Vwgrafien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkei« ten. Auö der Feder eines Unabhängigen sü,M. Kertbcni rscts Benkert) (Prag 1862. A. G. Steinhausser. kl. s".) S. 128. — Ein Pro- copius Knopp (geb. zu Brunn 2. April l«98, gest. zu Raygern 2k. April I7l»:i) trat im Jahre 1N8 in das Benedictinerstift zu Raygern, wo er die philosophischen und theo- logischen Studien beendete und nach erhalte» nen h. Weihen vom Jahre 1726 bis l753 im Stifte aus philosophischen, theologischen und rechtswissenschaftlichen Fächern das Lehramt versah. Nachdem er dieses niedergelegt, über» trug ihm sein Abt das Amt eines Vibliothe- kars. welches er durch ein Iahrzehend bis an seinen im Jahre l?d2 erfolgten Tod verwal- tete. Außer einem „Cui'suL tnsoloxicns Vous- äjotino Idomiäticug" und einem „(Üur5U3 si>. O2.U0UUU1", den er für die Cleriker seines Drdens bearbeitet, hat cr noch ein für die Kirchengeschichte Mährens nicht unwichtiges Manuscript: „Kurzer Entwurf vieler kaiser- licher, päpstlicher, königlicher, landesfürst- licher, auch bischöflicher Diqnitäten.Praemi' nentien und Freiheiten, mit welchen die an« sehnliche Collegiat- und Pfarrkirche St. Petti und Pauli zu Brünn begabt und begnadet worden u. s. w." hinterlassen. ^Horm ayr's Archiv (Wien. 4°.) 1822. S. 312.- „Die Bencdictiner'Abtel Raygern in Mähren". — d'Elvert (Christian). Beiträge zur Geschichte und Statistik Mährens und Oesterreichisch. Schlesiens. I. Band: Geschichte des Bücher« und Steindruckes, des Buchhandels, der Bücher» ccnsur und der periodischen Literatur u. s. w. < Brunn 1834, R. Rohrer, gr. 8°.) S. 273 ^die obigen Geburtö- und Sterbedaten sind nach d'Elvert. denn nach Hormayr ist Knopp schon 1N89 geboren und schon am 2>;. April 176!! uestorben),) Kllürr, Bernhard Freiherr (Ton. setz er). Lebte zu Anfang dieses Jahr- hunderts in Wien, wo er die Stelle eines Hofsecretärs bekleidete. Er war ein großer Musikfreund, spielte meisterhaft die Flöte, für welche er auch Mehreres geschrieben. Im Drucke jedoch sind nur ' / / / l>'«?vaifl'on6F><itt)' 2Mtss" (Wien 1799, Artaria) erschienen. Besonders be« merkenswerth ist er als Sammler von ausschließlich die Literatur der Musik be- treffenden Büchern und Schriften. Sie zeichnete sich durch eine Menge von Pracht« und seltenen Ausgaben, ja auch durch werthvolle Incunabeln aus und überbot an Reichthum und Werth selbst jene des Wiener Muslkvereins. Sie um- faßte die Geschichte der Musik, die Bio- graphik der Tonkülistler. Aesthetik und Kritik, die Tonkunst der verschiedenen Völker der Erde, die Abhandlungen über den Bau einzelner Instrumente, die Lehr« Methoden für den Gesang, die Schulen zur Erlernung einzelner Instrumente, die Kunst des Tonsatzes, die Kirchenmusik, Thealerinusik, die Wörtclbücder der Ton- kuust, deren Zeitschriften. Almanache, Kataloge, die Lehre von der Akustik und war auch nach deu eben bezeichneten Kategorien geordnet. Auch hat Freiherr von Knorr dadurch, daß er die Einrich. tung des Archivs und der Bibliothek des Wiener Mnsikvereins in wahrhaft musterhafter Weise besorgte, sich um den- selben und um Alle, welche diese Samm« lung benutzen, ein schönes Verdienst er» worben. Was mit Knorr'S Sammlung — von der es in den zwanziger Jahren hieß, sie werde vom Musikvereine ange» kauft werden, was sich doch nicht ver- wirklichte, da dem Vereine die Geldmit. tel zum Ankaufe fehlten — geschehen, ist nicht bekannt. Knorr mag sich auch mit llterarischen Arbeiten über Musik beschäf. tigt haben, da ihn Boeckh unter den Schriftstellern, und zwar ausdrücklich