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Knorr 172 Ksbe
Protonotar und Hofcaplan P a u l , ferner
dem Glias und Johann Knorr (oder wie
sie sick schrieben Khnorr) mit Diplom vom
!9. April ^624 der rittermäßige Adel bestätigt.
Odgenannter El ias. auch El ias Ernst,
fiel als k. k. General-Major in der Schlacht
am weißen Berge; einer seiner Söhne war
Commandant von Raab und wurde bei
einem Ausfalle von den Türken zusammenge-
hauen; ein anderer blieb als Oberst im Tür>
kenkrieae in Ungarn. Ein Enkel des El ias
Ernst fand als Stuckhauptmann vor Phi-
Nppsl'iirg den Tod der Ehre. — Andere dieses
Geschlechtes haben sich im Staatsdienste her-
vorgethan und besonders an den einen uon
ihnen, an Georg Christian, den Schützling
Barten stein's, der ihn nach Wien gezogen
und für Oesterreich gewonnen hatte, knüpft
uns ein näheres Interesse. Georg Chri«
ftian (geb. zu Oettingen 169l, gest. zu An«
fang des Jahres l762) erhielt seinen Unterricht
in den Oettingen'schen Schulen und wurde
in das herrschaftliche Stipendium aufgenom«
men. Im^Iahre <708 begab er sich nach
Jena, wurde daselbst Magister und beendete
!N2 die theologischen Studien. Im folgen«
den Jahre erhielt er die Stelle eines Haus-
predigers und Hofmeisters in der Familie des
Oberamtmanns von Brandenstein zu
Hochhaus, wurde 1716 Conrector und nur
wenige Monate später Nector der Schule zu
Oettingcn. Im Jahre l723 folgte er dem
Rufe als herzoglich braunschweigischer Hof-
rath und Bibliothekar nach Blankenburg.
Auf diesem Vosten gewann er das Vertrauen
des Herzogs, der ihn als geheimen Legations-
rath nach Wien sandte. In Wien ernannte
ihn im Iahle l730 Kaiser Kar l VI. zum
wirklichen Rcichshufrath. auf welchem Posten
K..im Jahre 1746 von Neuem bestätigt
wurde. Auch hatte er bald nach seiner Ernen-
nung zum Reichshofrath den lutherischen
Glauben mit dem katholischen vertauscht. Er
hat mehrere Schriften herausgegeben, welche
jedoch für uns kein weiteres Interesse darbie-
ten und in den unten bezeichneten Quellen
sämmtlich aufgezählt werden. Knorr besaß
vor Allem das Wohlwollen und besondere
Vertrauen des berühmten Freiherrn von Bar-
ten st ein lBd. I, S. 163) und war seit 1738
auch mit einer Freiin von Barten stein
vermalt. ^Eg ger s (Chr. Mr. Detl. Freiherr
von) . Teutsches gemeinnütziges Magazin
(Leipzig, gr. 8«.) Februarheft, 1793. S. 124
bis 164 feigentlich 134, denn die Seitenzahlen sind falsch): „Waren von Bar t enstein und
Knorr in Wien gelehrte Ebentheuer? Beant<
wortet von dem Kriegsrath-Cammerer". —
Michel's Oettingische Bibl iothek,
2. Aufl. Theil I, S. 79, 95, 127; Theil I I ,
S. 112 u. f.; Theil I I I , S. 7?, i19. —
Schwabnchische Sch ulzei tung auf das
Iabr 1763, Stück 8.) — Wappen. Gevierte«
ter Schild mit Herzschild. Herzschild: In
Schwarz ein rechtsgekehrter aufrechtstehender
goldener Greif mit roth ausgeschlagener
Zunge. 1 u. 4 sind roth. golden und silbern
auergetheilt; im mittleren goldenen Querbal.
ken vier rothe Rosen, welche mittelst zweier,
in Form eines Andreaskreuzes gezogenen sil»
bernen Stäbe eins, zwei und eins gestellt sind;
2 u. 3.- in Gold ein knorriger Ast mit einem
grünen dreiblättrigen Zweiglcin zu jeder Seite.
Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf
welcher sich drei gekrönte Turnierhelme, der
mittlere in's Visir gestellte zwischen zwei zu
cinandergekchrten erheben. Auf der Krone
des rechten Helms stattern an drei silbernen
Lanzen roth, golden und silbern quergestreifte
Fähnlein. Auf der Krone deS linken Helms
steht zwischen einem offenen, rechts goldenen,
links schwarzen Adlerfluge der knorrige Stamm
von 2 u. 3; auf der Krone des mittleren
Helms steht der rechtsgekehrte goldene Greif
des Herzschildes. Die Hclmd ecken find die
des rechten und mittleren schwarz mit Gold,
die des linken roth mit Silber belegt.
Kobe, Georg (Schriftsteller, geb.
in Kra in, gest. zu öateö in Krain
20. Juni 1858). Widmete sich nach
beendeten philosophischen Studien der
Theologie und trat nach deren Beendung
in die Seelsorge. Zuletzt bekleidete er dic
Stelle eineS Localisten zu Üate2. Die
Muße, welche ihm sein Seelsorgeramt
ließ-, widmete er philologischen und eth.
nographischen Arbeiten. Er veröffent«
lichte dieselben in der von Dr. Blei»
weis redigirten Zeitschrift „Novioo".
Die Kritik bezeichnete sie als werthvoll,
insbesondere seine Forschungen über den
reichhaltigen Dialekt der „weißen Kral«
ner", denen er der Geburt nach ange«
hörte und über welchen eindringliche
Forschungen der Erste gemacht zu haben,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon