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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
Seite - 176 -
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Seite - 176 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

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Koberwein 176 Koberwein Rollen, wie z. B. den Watel in dem bald so beliebt gewordenen Stückchen „Ehrgeiz in der Küche" (27. Jänner 1826). Seine letzte bedeutendere Rolle war der Selbitz in „Götz von Ber- lichingen« (11. März 1830). Zu Ende deS Jahres 1846 nahm er nach äOzahri- ger Thätigkeit auf der Bühne in der kleinen Rolle des Wirthes in Shakes- speare'S „Lustigen Weibern von Wind- sor" Abschied pon dem Publicum, das in ihm einen Künstler achtete, der Talent, Fleiß und Hingebung für seinen Beruf beurkundete. — Eine bedeutendere künstlerische Individualität, alS er, war seine Gemalin Sophie. Diese (geb. zu Karlsruhe 5. März 1783. gest. zu Wien 20. Jänner 1842) war die Tochter des Karlsruher Theaterdirectors Franz Bulla. Schon in Frankfurt a.M. erweckte sie. noch in Kinderrollen auf- tretend, durch ihr ausgesprochenes Talent schöne Hoffnungen. Allmälig entwickelte sie sich im Fache jugendlicher Liebhabe-- rineu sowohl im Lust- als Trauerspiele zu immer höherer Bedeutung. Im Jahre 1803 folgte sie mit ihrer Mutter Ed- munda einer Einladung dcs damaligen Hoftheater > Directors Freiherrn von Braun zu einem Gastspiele nach Wien, wo sie als Julie in „Mann von Wort", alsKathinka im „Mädchen von Marien^ bürg", als Lottchen im ,Bruderzwist" und endlich als Elise von Valberg ungemein gefiel, wie ihre Mutter als Kleopatra im „Octavio", alsOrsina in „Emilie Galotti", als Räthin im „Epigramme" und Fürstin in „Elise von Valberg". Dieses Gastspiel hatte daS feste Engagement der Tochter zur Folge. Im Herbste 1803, in welchem Jahre sie auch den Hofschauspieler Io« seph Koberwein heirathete, betrat sie als Mitglied diese Bühne und gehörte ihr bis an ihren Tod durch volle 39 Jahre an. Anfänglich im Fache der ersten Lieb- haberinen thätig, waren außer den schon angeführten Rollen ihre.3 ouise in „Cabale und Liebe", ihre Elisene in „Wald bei Hermannstadt". Rutland im „Effex". Margarerha in der „Ha. gestolzen", Sophie in der „Aussteuer", Röschen in „Das war ich" u. a. meister« hafte Leistungen. Spater ging sie in das Fach der gemüthlichen und komischen Mütter über. Am 13. August 1841 be> trat sie als Erzieherin Gertrude in „Welche ist die Braut" zum letzten Male die Bühne und schied in rührender Zu» fälligkeit mit dem Worte „Amen", welches daS letzte ist, das sie in dieser Rolle zu sprechen hat, von der Bühne. SophienS Bildniß befindet sich in der Rolle der Maria im „Correggio" in dem vom Kaiser Joseph gestifteten Porträt« Pantheon der k. k. Hofschauspieler. Aus dieser Ehe entstammten drei Kinder, u. z. eine Todter Elisabeth, die nachmals im Fache ihrer Mutter gleich ausgezeich. nete, seit 1822 dem Burgtheater ange» hörige Hofschauspielerin Frau Fichtner >M. IV, S. 2l7, im Texte), und zwei Söhne, von denen der eine 1825 die Laufbahn der Eltern einschlug, sie aber schon in einem Jahre verließ und bald darauf starb, der zweite aber der Maler Koberwein ist, dessen Lebensskizze schon s^S. 17!^ mitgetheilt wurde. Monatschr i f t für Theater und Musik. Her« ausgegeben von Josef Klemm sWien, 4».) I I I . Jahrg. (1837), S.347.. „Künstler.Gallene. X. Josef Koberwcin". — Porträt. Unter« schrift: Joseph Koberwein, K. K. Hof-Schau' spieler. Gentilomo pinx., D. Weiß so. (4«.). — Ueber seine Frau Sophie: Neuer Ne» krolog der Deutschen (Weimar, B. F. Voigt, kl. 8°.) XX. Jahrgang (l842), S. 88. — Wiener al lgemeine Theater-Zei« tung, herausgegeben von Adolph Bauerle (Wien. gr. 4") XXXV. Jahrgang (1842).
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Band 12
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Klácel-Korzistka
Band
12
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
528
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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