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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
Seite - 182 -
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Seite - 182 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

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182 Koch Bürgerwürden und ansehnliche Aemter in Diensten des dortigen Bischofs be- kleidet hat. Sein Vater Georg Gott- fried war bereits im Jahre 4684 Lega- tionssecretar bei der kaiserlichen Gesandt- schast am russischen Hofe und dann nock öfter zu geheimen und wichtigen Sendun« gen verwendet, und für seine Verdienste mit Diplom vom Jahre 1738 in den Ritterstand erhoben worden; auch besorgte er alle Privatangelegenheiten des Prinzen Eugen, der zu ihm unbegrenztes Ver« trauen hatte. Der älteste seiner Söhne, Ignaz, beendete die rechtSwiffenschast» lichen und politischen Studien, machte dann Reisen in's Ausland, auf welchen er sich zu den spateren wichtigeren Sen- dungen vorbereitete, mit denen er betraut wurde. So bediente sich schon der Staats» minister Fürst Sinzendorf seiner zu wichtigen Erpeditionen in äußeren Ange» legenheiten. Als Prinz Eugen Gouver» neur in den Niederlanden wurde, ward ihm Ignaz Koch als geheimer Secretär beigegeben. An der Seite Engen's ver- blieb er durch volle 16,Jahre, und be> währte sich in dieser denkwürdigen Epoche, in welcher Eugen's Ruhm immer heller strahlte, durch seine Umsicht, Klugheit und Geschäftstüchtigkeit so sehr, daß ihn Kaiser Kar l VI. zum Hofkriegg. rath und in der damaligen Kriegsepoche zum Director der Feldkriegskanzlei e» nannte. Auch auf diesem Posten bewährte sich Koch durch seine Treue und Verlaß- lichkeit so, daß, als der zeitherige geheime Cabinets secretär Mar ia Theresia's starb, diese Koch auf diesen so wichtigen Posten berief, ihn unter Einem zum Hof- rathe ernennend. Ferner versah er die damals sehr einträgliche Stelle eines Se. cretars des goldenen Vließ-Ordens. Auch in seiner Stellung als geheimer Cabinets. secretär besaß und rechtfertigte K. daS volle Vertrauen der Monarchin, der er über die ihr überreichten Bitt» und Denkschriften Bericht zu erstatten und diese dann mit den kaiserlichen Resolutio- nen an die betreffenden Behörden zu be- fördern hatte. Auch war es seines Am» tes, der Kaiserin alles, was sie unter, zeichnen sollte, vorzulegen und ihre Pri» vatcorrespondenz zu besorgen. SeinFleiß. sein Scharfblick und seine Geschaftskennt- niß erwarben ihm immer mehr die Huld der Kaiserin, die ihn oft selbst über ihre Hausangelegenheiten, und namentlich über die inneren Landesangelegenheiten, um Nath fragte. Graf Podewils. zu jener Zeit der preußiscbe Gesandte am kaiserlichen Hofe, schildert in einer an Friedrich den Großen gerichteten De- pefche vom 19. August 1747 den Cabi° netsse^retär Koch folgendermaßen: „ Im Umgänge ist er zuvorkommend und seine Manieren sind höflich. Er besitzt Geist und Scharfsinn. Man hält ihn für einen ehrlichen, rechtlichen und wohlthätigen Mann, von einer unverbrüchlichen Ver» schwiegenheitstreue, und er hat sich in einem Posten Liebe erworben, der sonst immer Haß seinem Inhaber verschafft. Er ist außerordentlich devot und bringt ganze Stunden in frommen Uebungen zu". Betreffs seiner Ernennung zum Ca< binetssccretär der Kaiserin berichtet Po» dewils: „Die Feinde Bartenftein's trugen viel dazu bei. ihm diesen Posten zu verschaffen, in der Hoffnung, daß sein Credit den des Staatssekretärs vermin' dern werde, was jedoch, wenigstens was die auswärtigen Angelegenheiten betrifft, nicht geglückt ist". I n seiner Schilderung bemerkt P odewils weiter: „Koch hat viel Einfluß bei der Kaiserin, den er mit einer großen Bescheidenheit verdeckt. Alle. welche eine Gnadenbezeugung oder eine Stelle suchen, ermangeln nicht, sich an
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Band 12
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Klácel-Korzistka
Band
12
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
528
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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