Seite - 189 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

die Künstlererbärmlichkeiten in Rom, deren Zeuge er lange Jahre hindurch gewesen, die Geißel. Dann fallt er über das ganze „moderne Kunfttreiben" her, daS er an „sieben Todsünden, die die Kunst aus ihrem Paradiese vertrieben", ersterben sieht. Diese „unnütze Bevölke« rung" bringt er in die sieben Abtheilun» gen der „Kunsthecker oder Mäcenaten der Kunstakademien; der Kunstschreiberei, Kunstliteratur genannt; der Kunstanti- quare. dieser von Koch besonders gehaß« ten Classe, die mit ihren „Erdaufwüh- lungen" das alte Rom so verdarben, daß er die letzten zwölf Jahre seines Lebens nicht mehr an's Forum und an's Coloffeum gekommen; der Kunstindustrie und des Klmfthandels; der Bildergalle- rien und endlich der überklugen Kenner- schaft". AuS jeder Zeile dieser wunder- lichen Schrift spricht ein nur der Wal)» ren Größe zugekehrter und diese allein würdigender Geist, dem es an Witz und Satyren nicht fehlt; aber eine über alle Grenzen des Erlaubten hinausgehende Geschmacklosigkeit im Ausdrucke und in jeder Form der Darstellung beeinträch. tigen nicht unwesentlich die Absicht dieser Schrift, welche eine wahre Okroniou. 302näa.i0LÄ der neueren Kunst ist. Koch ist 71 Jahre alt geworden. Am 31. De« cember 1838 hatte ihn der Schlag berührt und die Aerzte gaben jede Hoff» nung ihn zu retten sofort auf. Noch zwölf Tage lebte er. aber erst kurz vor seinem Tode verlor er die Besinnung. Die deutschen Künstler erwiesen ihrem hin» geschiedenen Genoffen die letzten Ehren. Ein Lorberkranz. der sich um Pinsel und Palette schlang, schmückte seinen Sarg; derselbe wurde auf dem Kirchhofe von San Pietro beigesetzt. Allgemeine Zeitung 1839. Beilage Nr. 51, S. 382: Nekrolog; — dieselbe. Nr. 77. S. 389: „Ueber Koch's Nachlaß". — Der Aufmerksame (Graßer Nnterhaltungsblatt) 4829. Nr. 14 snach diesem gest. 10. Jänner 1839). — Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, kl. Fol.) Jahrg. 1822. Nr. vom lt. März u. f.; Jahrg. 1839. S. 64 u. f. — Brockhau 5' Conversations.Lexiton. to. Auf. läge. Bd. IX, S 90. — Deutsches Kunst« blatt 1833. S. 37; l837. S. 101. — Hor- mayr's Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien. 4".) Jahrg. 1821, S. 284 u. 296. — Kugler (Franz). Hand- buch der G'.-schichte der Malerei (Berlin 1837. Duncker, 8o.). — Die Künstler aller Zei. ten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Mül ler, fortgesetzt von Dr. Karl Klun» zinger (Stuttgart <86l), C'bner und Seu» brrt. gr. 8<>.) Bd. I I , S. 306. — Kunst. Blatt (Stuttgart, Cotta. 4°.) Jahrg. 1820, S 263; Jahrg. 1822. S l87; Jahrg. 1839. S. 59 u. f. — Meyer (I.), Das große Con« uersarions-Zerikon für die gebildeten Stande (Hildburghausen, Bibliograph. Institut, gr. t>o.) Erste Ausgabe. Bd. XVIII, S. 323. Nr. l3. — Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838. E. A. Fleisch, mann, 8".) Bd. VII , S. l07. — Neuer Ne. trol ogder Deutschen (Weimar. B. F. Voigt, ti«.) XVII. Jahrgang (l839). S. 124—143. sDic interessanteste Biographie des Künstlers; gibt den w. Jänner als Koch's Todestag an.) — Staff ier (Ich. Iac.), Das deutsche Tirol uno Vorarlberg, topographisch mit ge- schichtlichen Bemerkungen; in zwei Bänden (Innsbruck l847. Felic. Rauch. 8".) Bd. I, S. 322. — Tirolisches Künstler« Leri. kon (Innsbruck 1830, Felician Rauch, 8".) S. 129. — Volks- und Schützen<Zei< tung (Innsbruck. 4».) 1838. Nr. 71; 1863, Nr 74.— Wigand's Conversations'Lerikon (Leipzig 1846 u, f.. gr. 8«.) Bd. VII, S. 936. ^Daselbst heißt es: „Koch sei zu Obergübeln am Bach im Lechthale bei Augsburg geboren. Viele glauben, er sei ein Tiroler oon Ge- burt". Daß Koch ein Tiroler von Geburt, ist kein bloßer Glaube, sondrrn eine feststehende Thatsache. Sein Geburtsort Obergibeln ist ein kleines Dorf von etwa l9 Hausern, im tiro- lischen Landgerichtsbezirte Reutte, zur He< meinde Elbigenalp grhöria.) — Porträt. 0. Llüotilsr dsl. kä viv. st i>o. lloinus l836. Radirung in 4°. stauch in der bei G. G. Lange in Darmstadt herausgegebenen Suite.- „Bildnisse berühmter Künstler der Neuzeit", von der jedoch nur fünf Blätter: Koch.