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Köcher 208 Köcher
edern. von denen die zweite und vierte silbern,
die übrigen drei blau sind. Die Helmdecken
sind zu beiden Seiten blau mit Silber unter»
legt. < ^ V ^
Köcher, Franz Adrian M a t h e »
ma-tiker. geb. zu Prag 6. Februar
1786, gest. zu Bres lau 9. Jänner
1846). Besuchte in seiner Vaterstadt
Prag das Gymnasium, u. z. zuerst jenes
in der Neustadt, dann das in der Alt»
stadt und begann 1803 die philosophischen
Studien an der Hochschule daselbst; die
Armuth seiner Eltern hinderte ihn, die
Theologie an derselben zu hören, und
ihrem Willen nachgebend, trat er in
das Collegium der Piaristen. I n dem«
selben war er, während er selbst noch
philosophische Studien trieb, im 3ehr>
amte thätig, dann hörte er die Theo-
logie, sollte sich auf den Wunsch seiner
OrdenSobern für eine Professur aus der-
selben vorbereiten, zog es aber bei seiner
Neigung für mathematische Wissenschaf-
ten vor, sich denselben zu widmen. Nach.
dem er die h. Weihen erhalten, erwarb
er noch nach vorangegangenen stren-
gen Prüfungen im Mai 18l5 die philo«
sophische Doctorwürde an der Prager
Universität. I n der Zwischenzeit im Lehr-
amte fortwährend verwendet, wirkte K.
an verschiedenen Anstalten, an welche er
von seinen Ordensobern geschickt worden,
so zu Beneschau. Prag. Schlackenwerth.
Budweis, kurze Zeit als Präfect in Wien
an der Theresianischen Rittelakademie,
dann wieder zu Reichenau, Kadan, Jung«
bunzlau. zuletzt (1816) zu Nikolsburg
als Professor der Mathematik und Physik
am dortigen Lyceum. Eine neuerliche
Versetzung an das Lyceum zu Brüx in
Böhmen, welche ihm bereits angekündigt
worden, reifte in ihm den Entschluß, den
Orden zu verlassen. Zu demselben Ent»
fchluffe. jedoch ohne vorangegangene Ver- j abredung, waren auch mehrere seiner
Mitbrüder gelangt, denen gleich ihm die
drückende Armuth, in welcher die OrdmS«
Mitglieder von ihren Obern mit Bedacht
gehalten wurden, die traurige Aussicht für
das Alter, der Gewissenszwang und das
ewige Wandern von Ort zu Ort unerträg»
lich geworden waren. So trat K. heimlich
von Nikolsburg auS seine Reise nach BreS-
lau an. wo er zu seiner Ueberraschung
mehrere seiner Ordensbrüder vorfand.
Dort traf er cmch bald einen Freund,
der ihn bestimmte, in Reichenbach ein
Privatinstitut für die Söhne der Regie«
rungsbeainten, die in demselben aus den
Gymnasialgegenständen Unterricht erhal«
ten sollten, zu begründen. Seine Anstalt
erfreute sich bald eines guten Rufes und,
da er schon früher zur evangelischen Kirche
übergetreten war, sich auch, um das Recht
zu dociren zu erlangen, 18l7 der vor.
schriftsmäßigmPrüfung unterzogen hatte,
erhielt er im Februar 1818 ein Lehramt
am reformirten Gymnasium zu Breslau.
Auch ertheilte er seit 182l mathemati-
schen Unterricht an der kön. Divisions»
schule. Im Jahre 1823 verließ er das
reformirte Gymnasium und nahm die
siebente Collegenstelle am Gymnasium zu
Magdalma an. Im folgenden Jahre
habilitirte er sich als Docent an der Uni«
versität,. blieb aber an dem letztgenannten
Gymnasium, an welchem er innerhalb
13 Jahren zum vierten Collegen vor»
gerückt war, bis zu seinem Tode, der ihn
im Alter von 60 Jahren ereilte. K. war
als mathematischer Schriftsteller sehr tha-
tig und hat folgende Werke heraus-
gegeben: „ Ns?n>sn,ta a^sö^as. /n «s«?>/
1813, 8b.);
2s" (Vrat. 1820, 40.); —
„Gbrne Trigonometrie und PlllWnllmetrie, mir
analst, ebene Origllnalnetl'ir mit Aufgaben
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon