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Kossak
Studium der Theologie. Des Einflusses,
den I>. Clemens Hoffbauer in jenen
Tagen auf Weltliche und Geistliche übte,
ist in den Lebensskizzen von Hoffbauer
und Klinkowström ss. d. Bd. XII ,
S. 103^ bereits gedacht worden. Auch
an Kosmaczek bewährte?. Clemens
denselben und als 1820 die Bewilligung
zur Einführung der Redemtoristen-Con.
gregation in Wien gegeben wurde, war
KoSmaczek einer von den
sieben
Jung»
lingen, welche die Ersten in das Noviciat
des neuen Ordens traten. Im August
1823 erhielt K. die h. Weihen und be-
währte sich als ein so besonders thätiges
Mitglied seines Ordenshauses, daß er
innerhalb der 41 im Orden verlebten
Jahre Nector der Häuser in Frohnleithen
in Steiermark, in Innsbruck, Wien,
daselbst dreimal, und Leoben wurde, und
auch das wichtige Amt eines General-
Consultors bekleidete, was seinen zeitwei»
ligen Aufenthalt in Coblenz und in Rom
nöthig machte. Für dieses Werk gewinnt
er eine besondere Bedeutung durch den
Umstand, daß er zur Zeit des Aus<
bruches der Bewegungen in Wien im
Jahre 1848 Oberer des Wiener Hauses
war. Wie bekannt, richtete
sich
der Sturm
der damals tonangebenden Jugend auch
gegen die Congregation. Kosmaczek
las eben die h. Messe, als die studirende
Jugend in das CongreZationshaus drang,
um die Entfernung der Väter aus der
Residenz in Ausführung zu bringen. Mit
klirrenden Waffen und gebieterischen Wor-
ten wurde K. aufgefordert, die h. Messe
schnell zu Ende zu bringen. Mit dem
?. Passe rat wurde er dann in einem
Privathause von den Studenten abgeholt
und unter ihrer Begleitung in eimm
Wagen zur Stadt hinausgeführt mit der
strengsten Weisung, das Weichbild der
Stadt Wien nicht wieder zu betreten! Mehrere Flugblatter und Spottbilder
haben diese Szene in ihrer Weise be-
schrieben und dargestellt. K. hat auch
steißig Missionen, u. z. in Böhmen, Mäh-
ren, Schlesien, Steiermark und an rneh»
reren Orten am Rhein abgehalten.
Salzburger Kirchen blat t (4°.) 1860,
Nr. 20. S. 156: ,.i>. Franz Kosmaczek".
Kossak (Maler, geb. zu Lemberg
in Galizien um das Jahr 1830). Der
Sohn eines galizischen Beamten, der
schon in jungen Jahren durch seine Pro«
ben künstlerischer Begabung die öffent«
liche Aufmerksamkeit auf sich lenkte. I n
den Lemberger Ausstellungen, welche um
die Mitte der Vierziger Jahre das Offo-
linski'sche Nationalinstitut bewerkstelligte,
thaten sich K.'s Arbeiten, meistens Aqua»
relle, Scenen aus dem polnischen Volks«
leben vorstellend, durch ihre Erfindung,
lebensvolle Zeichnung und die Grazie
ihrer Ausführung vor manchen anderen
seiner Collegen hervor. Später widmete
er sich in seiner Kunst vornehmlich dem
Studium des Pferdes, und erwarb sich
bald den Ruf eines der besten polnischen
Pferdemaler, in welcher Richtung er mit
Oriowski und Michatowski um die
Palme streitet. Kossak lebte mehrere
Jahre im Auslande, und zwar hatte er
den Grund seiner künstlerischen Ausbil«
düng in Paris gelegt. Bald nachdem der
bekannte polnische Dichter Vincenz Po l
sein erzählendes Gedicht „Mohort" uer-
öffentlich: hatte, vollendete K., 1836, zu
demselben drei Aquarelle, eines darstel'
lend: „Wollart, llllt geinein Siegenbücklein
sitzend" , das zweite dm „Grumpeter
Kakllrek in Aggg, M dem Hahn mlk dem
rückwärtigen Theile des Sattels", und das
dritte die. „Gtneralm Pnpllrdam zn Pferde",
alle drei Bilder voll köstlichen Humors.
Die Krakauer Gemälde - Ausstellungen
brachten von Zeit zu Zeit, jedoch im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon