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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 18 -
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Seite - 18 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13

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Kossuth 18 Kossuth er jetzt in England öffentliche Reden und predigte, daß man in Kaiser Napoleon Vertrauen setzen müsse, und daß es für England keine ersprießlichere Politik gebe, als jene der Neutralitat. In Paris befan den sich damals drei Ungarn, nämlich Oberst Kiß, Graf Teleki und Gene ral Klapka, welche in näheren Bezie hungen zu dem Prinzen Napoleon, dem Vetter des Kaisers, standen. Die subvev fiven Tendenzen des Prinzen sind welt> bekannt. Mit den obengenannten Ungarn wurde der Plan einer Insurgiruug Un> garns, welche mit dem italienischen Kriege Hand in Hand gehen sollte, ausgearbei- tet. Kossuth, als er davon Kunde er hielt, drohte mit öffentlicher Polemik in der englischen Presse, falls er nicht in den „Geheimbund" zugelassen würde. Der Prinz Napoleon zeigte sich bereit, zur Aufnahme Kossuth's in den erwähn- ten Bund. Mit einem englischen Paffe, unter dem Namen Mr. Brown, reiste Kossuth.Anfangs Mai nach Paris und eilte in's Palais royal, wo er dem Prin- zen Napoleon seine Pläne zur Insur« girung Ungarns weitläufig auseinander« setzte: die Ungarn muffen durch 49.000 französische Soldaten, denen sich die un« garischen Flüchtlinge anzuschließen hätten, insurgirt werden; die Landung müsse bei Fiume stattsinden und sogleich eine pro- visorische Regierung mit Kossuth an der Spitze eingesetzt werden. Am 3. Mai führte Prinz Napoleon im eigenen Wagen Kossuth in die Tmlerkn, um den Magyaren dem Kaiser vorzustellen. Prinz Napoleon setzte auseinander, was Kossuth ihm vorgeschlagen; der Kaiser hörte aufmerksam zu und äußerte dann, es stelle sich ein wesentliches Hin- derniß heraus, daS ihm verbiete, auf Kossuth's Vorschläge einzugehen; er meine, daß derselbe Republikaner sei und in vielfach republikanischen Verbindun« gen stehe. Kossuth warf sofort seinen Republikanismus von sich, betheuerte, daß er niemals Republikaner gewesen sei; nur politische Nothwendigkeiten und eine seltsame Verflechtung von Umstän« den hätten ihn gezwungen, eine Zeitlang mit den republikanischen Flüchtlingen gemeinsame Sache zu machen. Zum Be» weis, wie wenig republikanisch er sei, bot er die Krone Ungarns im Namen deS Volkes dem Prinzen Napoleon an. Nachdem Kossuth alle Besorgniffe wegen deS RepublikanismuS beseitigt und eine bonapartistische Dynastie für Ungarn, in Vorschlag gebracht hatte, wurden drei Millionen Francs zu seiner Verfügung gestellt, um die ungarischen Flüchtlinge militärisch zu organisiren, welche Summe er sofort behob, davon 755.000 Fr. sogleich für seine persönlichen Bedürfnisse verwandte und sich eine einjährige Pension für den Fall zusichern ließ, daß der italienische Krieg nicht zu einer Invasion nach Ungarn führen sollte. In den Tuilerien wurde dann noch mit ihm verabredet, daß er den vermeintlich österreichischen Tendenzen deS Ministeriums Derby entgegenarbei« tm und zu diesem Zwecke die offent« liche Meinung in England und die Neu» tralitat bearbeiten solle. Mit diesen Thatsachen schließt einstweilen K.'s öffentliche Thätigkeit ab. In diese Zeit 'allen auch die folgenden zwei Flug- 'chriften-, welche seinen Namen an der Spitze, tragen: „1^2 ^ostion äk5 nk- 4859), wovon lm nämlichen Jahre zwei Ausgaben er» 'chienen; und „I^s (ÜonFröL, 1'^utri- 2ks 6t I'ltaiis. KövälktioQL Lur lg. <N5O Italisnus« (ebd. 1839, 120.). Ueberdieß scheinen einige in Brüssel und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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