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Kotara 37 Aotätko
Oberrichters ausgezeichnet. Als Autodl
dact dicbtete er viele Lieder, in denen
er mit solchem Glücke den Vmp
düngen seines Volkes Worte zu geben
verstand, daß sich mehrere derselben bis
heute im Volksmuude erhalten haben.
Im Jahre 4827 — damals zählte er
85 Jahre — schickte er sechs eigenhäw
dig geschriebene und zwei gedruckte Ge<
.dichte an das böhmische Natioualmuseum
ein. Einige seiner Gedichte sind, und
zwar in Kuttenberg im Drucke erschie
nen, so z. B. das Gelegenheitsgedicht:
/^^v^tt") d. i.
Dem holden Vater des Vaterlandes
Joseph I I . zugleich Lob seiner Weis
heit (Kuttenberg 1787). Mehrere andere
sind in den Jahren 1808. 18l2 und
1815 gedruckt. Es sind Dichtungen
religiösen, patriotischen und satyrischen
Inhalts, von denen die ersteren, obgleich
sie an einer unerquicklichen Breite leiden,
und die häusigen Bibelstellen darin der
natürlichen Einfachheit Abbruch thun,
durch die darin waltende innige Herzens-
frömmigkeit ihren Eindruck auf die Gemü-
ther nicht verfehlen. Doch höher steht er
in den patriotischen und satyrischen Ge»
dichten, deren erstere von hoher Begei-
sterung durchweht, die letzteren aber mit
kernigem Witze die Fehler' und Thor-
heiten der Dörfler geißeln und dabei
immer den Nagel auf den Kopf treffen.
Im neunundachtzigsten Jahre — also
1831 lebte er noch — schrieb er seine
Selbstbiographie nieder.
8lc»vnik na.uun>'. 1t,Q6u,ktol- !):>. l^ l-ant,.
I^».ä. Iii<2F0!', d. i. Conversations'Lerikon.
Nedigirt von Dr. Franz Laoisl. Nieger
(Prag 1«5i>. Kobrr. Lrr. 5«.) Bd. IV, S. 8«7
^daselbst heißt er Kotara und wird der
2. April N'42 als scin Geburtstag angegeben).
— Waldau (Alfred). Böhmische Naturdich.
ter. Literarchistorische Studie (Prag 1860,
Ge^äbck, l^.) S. 41 ^nennt ihn Kotöra und läßt ihn am l. April l742 geboren sein j^.
— «/u/lLmann ^«/oseA, Hiätoris litsratur)'
LLsks, d. i. Geschichte der böhmischen Literatur
(Prag 4849, ü?. 1tinnä6, 4«.) Zweite, von
W. W. Tomek'besorgt Auflage. S. Z86,
Nr. 36? a—l, und S. 548 flennt ihnKotara
und läßt ihn auch am l. April 1742 geboren sein^.
Kot^tko, Wenzel (Humanist, geb.
zu Ienschovitz bei Turnau im Bunz»
lauer Kreise Böhmens 26. August 1810).
Besuchte die Schulen zu Iungbunzlau
und beendete die theologischen Studien
zu Leitmeritz. Nach 1833 erlangten h.
Weihen trat er als Caplan in die Seel-
sorgs. Bis zum Jahre 1841 blieb er in
derselben; als aber im genannten Jahre
sein College und Freund Wenzel Frost
(geb. zu Nosadl 4. Februar 1814)
sich nach Prag in das dortige Taub»
stumlncn-Instittlt begab, folgte ihm K.
bald dahin, und während Frost Director
der Anstalt war. versah Kotatkodas Amt
eines Lehrers und die ökonomische Ver»
waltung. Beide zusammen schrieben auch
das Buch: „Der Mensch im Symbole. Ein
Spiegel für jeden, dem daran liegt,
Mensch zu sein. Mit 16. lith. Tafeln".
(Prag 1846. Credner, 8".), u. z. besorgte
Frost die deutsche, Kotätko die öechi«
sche Bearbeitung, welche unter dem
Titel', „</?au?sA n
) 8. XXIII .
di-g.^' (Prag 1846, Kronberger und
innHt.') 8".) erschien. Im Jahre 1839
bahnte K. der Erste den Weg zum
TaubstummeN'Unterrichte in öechischer
Sprache. Seine zu diesem Zwecke ent>
worfenen Lehrbücher sind vorläufig nur
lithographirt. Nach Frost besitzt K.
unstreitig die erheblichsten Verdienste um
Begründung und Entwickelung des Pra«
ger Taubstummen-Institutes.
d.i. Geschichte der öechischen Literatur (Prag
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon