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kotschy
zu steigern, war eine seiner Hauptauf«
gaben; an den geistigen Regungen
Mährens innigen Antheil nehmend, för»
derte er praktische Zwecke vor Allem,
so z. B. den Gartenbau in allen seinen
Theilen durch Wort und That, und sein
Beispiel und sein eigener Garten war der
Schmuck seines Wohnortes und das
wahre Muster eines Gartens. Die k. Po»
mologische Gesellschaft »Van Hlong« in
Brüssel, die schlesische Gesellschaft für
Kunde des Vaterlandes in Breslau,
die mährisch - fchlefische Gesellschaft für
Ackerbau, Landeskunde u. s. w. zähl«
ten K. unter ihren Mitgliedern. Als er
nach 43jähriger Amtsführung im Alter
von 68 Jahren starb, hinterließ er ein im
Auftrage des Ministeriums des Unter»
richts verfaßtes Elementarbuch für die
evangelischen Volksschulen im österrei»
chischen Kaiserstaate. Der berühmte
Reisende und Naturforscher Theodor
Kotschy ss. d. Folg.^ ist sein Sohn.
6n ia.2 dka die 82 ^i lsk», d. i. Das Stern»
lein von Teschen (Teschner Localblatt. 4".)
1856. Nr. 9, S. 70.- „Karol icot,sek>". —
B rünner Anz eiger und Tagesblatt i836,
Nr. 62: „Zeitgenossen. Karl Kotschy". —
Il lustr i r te Zeitung (Leipzig. I . I. We-
ber, kl. Fol.i 1836, Nr. 662, S, 182: „Todten«
schau". — Parlaments «Album. Auto»
graphirte Denkblättcr der Mitglieder des ersten
deutschen Reichstags (Frankfurt ci. M. 4849,
Sauerländer, kl. Fol.) S. 1?.
Kotschy, Theodor sNaturfo rscher
und Reisend er, geb.zuUstron bei Te»
schen in Oesterreichisch-Schlesien 43. April
4843). Sohn des evangelischen Pfarrers
zu Ustron, Kar l K. ^s.d.Vorigen^. Be-
suchte die Schule in seinem Geburtsorte
und erhielt .den Unterricht unter der
Leitung seines als Gottesgelehrten und
Naturforschers rühmlichst bekannten Va-
ters , der ihn auch früh in der Bota«
nik unterwies, so daß Theodor schon im Alter von neun Jahren zu bo»
tanifiren begann, und in dieser Ab»
ficht von den Jahren 4822—4832 das
Riesengebirge, die Quellen der Weichsel
und die Zipser Karpathen durchstreifte.
Im Alter von 20 Jahren, 4833, kam
er nach Wien, um daselbst die Theologie
zu studiren; in den Ferien aber der Jahre
4834 und 4838 machte er botanische
Ausflüge in den Banat, nach Slavonien,
Croatien und in das Littorale. Als sich
im Jahre 4836 die Ruffegger'sche Expe-
dition zur Reise nach Egypten anschickte,
schloß sich K. an dieselbe an und kehrte
nach einer siebenjährigen wissenschaftlichen
Fahrt, auf welcher er einen großen Theil
der interessantesten, außereuropäischen 3än>
der besucht hatte, über Erzerum, Trape»
zunt und Constantinopel am 46. Decem-
ber 4843 wieder nach Wien zurück, wo
er gegenwärtig als Custos-Adjunct am
k. k. botanischen Hofcabmet für seine
Wissenschaft noch zur Stunde thätig ist.
Seit seiner Rückkehr unternimmt er fast
jährlich wissenschaftliche Reisen, u. z. 4843
besuchte er das Salzkammergut und Tirol,
4846 die Alpen von Kärnthen, Krain
und Siebenbürgen, 4848 Obersteiermark,
4849 bestieg er den Großglockner und
Venediger, 4830 die ßebenbürgischen
Alpen, 4832 besuchte er den Pinzgau,
4833 den ciUcischeu Taurus, 4833 zum
zweiten Male Egypten, von wo er
seine Reise nach Palästina und Mittel-
Syrien ausdehnte, 4339 Cypern, das
östliche Cilicien, Pontus, Armenien und
Nord-Kurdiftan, 4860 die Alpen der
Schweiz, wo er den Montblanc und
Monte Rosa bestieg, und 4864 in Ge>
meinschaft mit Professor Franz Nnger
Cypern und allein Nord-Syrien. Die
wissenschaftliche Ausbeute dieser vielen
Meisen ist bis jetzt meist in Fachwerkm
und Zeitschriften zerstreut zu finden,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon