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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 47 -
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Kotzebue Kotzebue Aufenthalt in Wien und meine erbetene Dienstentlassung" dcm Publicum Rechen- schaft über sein Verhalten und einen nicht uninteressanten Beitrag zur Geschichte der Wiener Bühne gibt. Im Jahre 1800 begab er sich auf dringendes Verlangen seiner Gattin nach Rußland zurück, wo zwei seiner Sohne zu St. Petersburg im Cadetenstifte erzogen wurden. Bald nach seiner Ankunft in Rußland wurde er aus bisher noch nicht aufgehellten Grün» den verhaftet und nach Sibirien ver« bannt. Auf dem Wege dahin entfloh er und irrle einige Zeit in den liefländischen Wäldern umher, wurde aber wieder ergriffen und über Tobolsk nach Kuryan, dem Orte seiner Bestimmung, gebracht. Die Nachrichten über diese seine widrigen Schicksale beschrieb er selbst in dem Buche: „Na5 merkwürdig Zte Inhr meines MruZ". Masfon, dessen „Nsmoires ssorets 3ur 1a Iwssis" Kotzebue scharf angegriffen, bestritt die Wahrheit von Kotzebue's Mittheilungen, worauf dieser mit einer besonderen Vertheidigungsschrift.' „Nnrze nnd geladene Anwart nnt eine lange nnd heftige Schmähschrift beg Herrn na« Ntaäsan" (Berlin, Sander, 8".) erwiderte. Bald wendete sich das Blatt. Kaiser Paul , wie es heißt, durch eine von Kotzebue's Schilf« ten anderen Sinnes geworden, begna» digte ihn, rief ihn auS der Verbannung zurück, überhäufte ihn mit Gnaden« bezeugungen, übertrug ihm dieDirection des deutschen Theaters in St. Peters» bürg und verlieh ihm die Würde eines Hofrathes, spater auch jene eines Col» legienrathes. Nach dem Tode des Kaisers entlassen, kehrte er 1801 nach Weimar zurück, wo er sich bald mit den dortigen literarischen Persönlichkeiten bitter ver> feindete. Kotzebue, der nie ein Maß in seinen Angriffen kannte, schrieb einen größeren Aufsatz, worin er zu beweisen suchte, daßGoethe eigentlich kein Deutsch verstehe (!). Auch die beiden Schlegel hatte er sich früher schon auf den Hals gehetzt, durch sein im Jahre 1800 in Leipzig gegebenes Stück: „Ner hWrbo- rimche Gsel oder llie heutige Bildung", in wel» chem die Aphorismen Friedrich Schle» gel's aus dem „Atheneum" und der „Lucinde" einem starkgeistigen Jung« linge in den Mund gelegt werden, dieser aber in Folge dessen von aller Welt ver« höhnt und endlich in's Tollhaus ab« geführt wird. Schlegel rächte sich dafür, als Kotzebue in Verbannung geschickt worden, durch das Pamphlet: „Ehren- pforte für den Theater-Präsidenten Kotze« bue", in welcher Burleske Schlegel einen großen Theil von Personen aus Kotzebue's Stücken auftreten läßt, um ihren Vater und Erzeuger auS Sibirien zu befreien. So gestaltete sich Kotze- bue's Aufenthalt in Weimar eben nicht erquicklich. Und als er gar, nachdem Goethe's „Natürliche Tochter" mit geringem Erfolge in Weimar gegeben worden, die Anhänger Schiller's zu einer Demonstration gegen Goethe zu vereinigen suchte, und dieses Unter» nehmen fehlschlug, übersiedelte er 1302 von Weimar nach Berlin, wo er mit großen Ehren empfangen und sogar in diedortigeAkademie aufgenommen wurde. Im Jahre 1803 begann er die HerauS« gäbe des „Freimüthigen" und über seine Verbindung mit Merkel gibt Merkel selbst in seinen „Darstellungen und Cha« rakteristiken" wichtige, die bisherigen Ver» sionen über ihre Gemeinschaft wesentlich berichtigende Aufschlüsse. I n den folgen« den Jahren gründete K. noch mehrere andere Journale, und zwar: 1808 „Die Biene", 1809 den „Geist der Journale" und 1811 „Die Grille". Die Kriegsjahre 1812 und 1813 sahen ihn als Verfasser
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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