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Aoudelka Koudelka
genommen, war, wie sein Nekcologist!
meldet, „einer jener Veteranen der öfter-!
reichischen Armee, die derselben stets als!
Muster der Intelligenz, des Heldenmuthes i
und der Humanität vorleuchten". Wäh
rend seines Ruhestandes, den er noch
43 Jahre genoß, lebte er ganz seinen Lieb«
lingsstudien: der Musik, dem Zeichnen und
der Malerei. In der Musik, namentlich
in der alten Kirchenmusik und ihrer Ge-
schichte, war K. ein gründlicher Kenner.
Auch war er ein tüchtiger Zeichner und
Maler, ein Talent, mit welchem seine
Tochter Pauline ss. d. Folgende) ihren
Künstlernamen begründete. Koudelka
selbst hat eine ganze Folge von Blättern
mit der Radirnadel ausgeführt, und es
ist ein Heft von 45 Blättern in Qu. Fol.
vorhanden, mit dem Titel:
welches Arbeiten
aus den Jahren 1814, 1816, 1839,
1840und 1841 u.z. Landschaften.darun-
ter einige aus Wiens Umgebung, enthält.
Mehrere dieser Radirungen sind mit den
Buchstaben ^. T., auch mit X. allein, be»
zeichnet, andere ermangeln dieser Bezeich'
nung. K., ein durch und durch genialer
Kopf, führte, was er erfaßte, mit Ausdauer
und Geschick durch. Freiherr Koudelka
war mit Katharina Freiin Wehlar von
Blanken
st ern vermalt, aus welcher
Ehe folgende Kinder stammen:
Pauline
ssiehe die Folgendes Stephanie, ver-
malt (seit 8. October 1834) mit Eugen
Freiherrn von Dickmann^Secherau
(gest. 1863,
siehe
mein Lexikon, Bd. III,
S. 279); Rudolph, seit 27. Mai
1889 Feldmarschall.Lieutenant, nachmals
Truppen'Commandant in Großwardein,
jetzt in Pension; Philipp ine, vermalt
mit dem ungarischen Edelmann e und
k. k. Kämmerer Ignaz von Besznak, und Flora, bekannt als ausgezeichnete
Pianistin und Tonsetzerin, vermalt
gleichfalls mit einem ungarischen Edel»
manne, Herrn von Döry. Freiherr von
Koudelka wurde 77 Jahr alt und
liegt auf dem Friedhofe zu Hietzing be»
graben.
Oesterreichischer So lda ten freund
(Wien, 4«.) Jahrg. 1830 . Nr. 62, S. 279;
Jahrg. 1833. S. 688. — Neuer Nekrolog
der Deutschen (Weimar, B. F. Voigt, kl. 8» )
XXVII I . Jahrg. (183«), S. 92l, Nr. 239. —
Oesterreich isches M i l i tär.Kon versa»
t ions 'Ler ikon, herausg. von I . Hirten«
feld (Wien 1830, 8".) Bd. I I I , S. 620. —
Meyer (I .) , Das große Conuersations'Lexi-
ton für die gebildeten Stände (Hildburghausen,
Bibliograph. Institut, gr. 8«.) iv . Supvle.
menbBand, S. 329. — Freiherrnstands.
Dip lom vom 10. Mai l834. ^Obgleich die
Erhebung Koudelka's zum Freiherrn statu»
tenmäßig schon am 17. August 1826 erfolgt
war, so wurde sein Diplom doch erst am
10. März 1834 ausgefertigt.) — Obige Mit«
theilung über das Heft mit den 43 von K.
selbst radirten Landschaftblättern verdankt der
Herausgeber dieses Lexikons der schon oft
erprobten Gefälligkeit des gelehrten Herrn
Negierungsralhes und Directors des k. k.
Münz» und Antikencabinetes Joseph Berg-
mann, der dieses ihm bis dahin völlig un-
bekannte Heft erst kürzlich antiquarisch ange»
kaust hat. — Wappen. Ein von Blau und
Gold siebenmal in die Quere in drei senk'
rechten Reihen geschindelter Schild. Auf dem
Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher
sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Auf
der Krone des mittleren in's Visier gestellten
Helms ruht ein geharnischter, mit goldenen
Spangen gezierter, auf den Ellenbogen ge-
stützter, in der bloßen Hand ein blankes
Schwert an einem goldenen Gefäße zücken«
der Arm. Aus den Kronen des rechten und
des linken nach innen gekehrten Helmes ragen
je drei wallende Straußenfedern, je eine
goldene zwischen zwei blauen. Die Helm»
decken sind zu beiden Seiten der drei Helme
blau mit Gold unterlegt. Die Schildhal»
ter sind zu beiden Seiten zwei goldene,
- sich aufbaumende und auswärts sehende
Rosse mit fliegenden Mähnen, zurückgeschla«
genen Schweifen und vorgestreckten rothen
Zungen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon