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1. Abtheilung des 1. Bandes und bis zur
Zeit keine weitere Fortsetzung erschienen
ist, ein Bruchstück des oberwahnten Oata-
lo^ue raisoQiiH sein. Ferner verfaßte K.
auS reiner Liebe zur Sache und ohne An.
spruch auf ein Honorar eine Beschreibung
der orientalischen Münzen des k.k.Münz«
und Antikencabinets. Nach siebenjährigem
Aufenthalte in der orientalischen Akademie
wurde er nach deS Orientalisten Anton
von Gevay ss. d. Bd. V, S. 16^
Tode an dessen Stelle 1843 als Scriptor
an der Hofbibliothek angestellt und mit
der Ordnung und Beschreibung der
orientalischen Handschristen beauftragt.
Er war, als ihn der Tod dahinraffte, etwa
mit einem Drittel derselben fertig gewor»
den. Bald nach seiner Anstellung in der
Hofbibliothekwurde er auch noch zum Dol<
metsch für die griechische Sprache bei den
niederösterreichischen Landrechten ernannt.
Um diese Zeit begann er auch seine Slu>
dien über das Armenische und Hebräische,
und das gleichfalls durch seinen Tod
unvollendet gebliebene Verzeichniß der
hebräischen Handschriften in der k.k. Hof«
bibliothek, welches, so weites fertig gewor»
den, gedruckt erschien. Von seinen übri«
gen literarischen Arbeiten sind anzufüh«
ren.' Der mit Simon Deutsch gemein»
schaftlich verfaßte
, ?g.rs 11^ (Wien
1847. Braumüller. 40.); — in den
Jahrbüchern der Literatur sind ent»
halten: „Ueber die Münzen der Manie-
luken.Sultane im k. k. Münzcabinete"
(Bd. 89 im Anzeigeblatt); — „Tür-
kische Werke aus der Druckerei der Mechi-
taristen auf St. Lazzaro bei Venedig"
(Bd.96 im Anzeigeblatt); — „Ueber die
Entzifferung der Pehlewi-Legmden auf
Münzen durch Prof. Oi-. Iustus Ols«
hausen" (Bd. 106 im Anzeigeblatt) und „Armenische Münzen der rupenischen
Dynastie in Cilicien". Einige kleinere
Arbeiten enthalt die Wir th auer'sche
„Wiener Zeitschrift für Mode u. s. w."
in den Jahrgängen 1840 (Nr. 18, 48.
81, 142). 1841 (Nr. 82 und 33) und
1842 (Nr. 102). Nicht unbedeutenden
Antheil hatte K. an der Bearbeitung
der berühmten Münzensammlung W el>
zel'S von Wel lenheim, von der
er Nr. 11.417—12.844 (im Kataloge
S. 581—612) beschrieben hat. Noch sei
bemerkt, daß er den Auftrag ausführte,
für die StaatSdruckerei die Typen der
neuen Neschischrift, einer arabischen
Schriftart, welcher der Vorzug vor allen
bis dahin üblichen, ja selbst vor der in
Constantinopel und Cairo in Anwen»
düng stehenden eingeräumt wird. vorzu>
zeichnen und die Ausführung der Stern»
pel zu überwachen. Seit dem Jahre 1842
war K. mit einer Tochter des Kunsthänd-
lers Mü l l e r verheirathet und stammen
aus dieser Ehe drei Knaben. Gin früher
Tod machte der hoffnungsvollen Thä«
tigkeit K.'s ein unerwartetes Ende; er
wurde auf dem Matzleinsdorfer Fried«
Hofe beigesetzt.
Wiener Zeitung 184?. Nr. 182: Nekrolog
von Hammer« Purg stall. ^H.«P. schließt
denselben mit den Worten: Nach einem per»
fischen Spruche lebt der Mann nur auf
dreierlei Weise nach seinem Tode fort: Durch
einen Sohn < durch ein Such, durch den
guten Namen, den er zurückläßt; dieses drei«
fache Denkmal ward dem für seine Familie,
> seine Freunde und die Wissenschaft zu früh
Verlorenen beschert, und ihm paßt die alte
türkische Grabschrift.-
Sie kamen und sie gingen,
Sie gingen und sie kamen,
Von ihnen blieb nur Sohn
Und B u ch und guter Name n.^> —
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar,
B. F. Voigt, kl. 8".) XXV. Jahrg. (1847),
S. 375. — Frankl (L. A.). Sonntagsblüt.
ter (Wien. so.) Jahrg. 1847. S. 180 des
„Wienerboten". — Grenzboten (Leipzig.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon