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Araiab AraiaH
Frankreich und Italien; um das Jahr 1770
arbeitete er in Wien. Von Wien erhielt er
einen Ruf als k. k. Medailleur nach Mai»
land, welchem er auch folgte. Nach einigen
Jahren ging er nach München. wo er. erst
43 Jahre alt. starb. Von seinen Medaillen
sind anzuführen: „Die Medaille auf die
Akademie zu Paris"; — „Die Medaille auf
Metastasio"; — „Die Denkmünze auf Karl
Theodor von Bayern". ^Nagler (G. K. Dr.).
Neues allgemeines Künstlerserikon (München
1838. E. A. Fleisch mann, 8".) Bd. I I , S. 154.
— Leidenfrost (Karl Florentin Dr.), Histo»
risch'biographischeZ Handwörterbuch der denk«
würdigsten, berühmtesten und berüchtiasten
Menschen aller Stände, Zeiten und Nationen
(Ilmenau 1823. Voigt. 8".) Bd. I I I , S. 31?.
Nr. 5. nennt ihn Mar t in und läßt ihn aus«
drücklich in Wien geboren sein; während
Nagler seinen Geburtsort gar nicht nennt
und für seinen Taufnamen die Chiffre D.
(D. Krafft) setzt.)
Krlliatz, Martin Lucas Edler von
(k. k. Ar t i l le r ie -Cap i tän , geb. zu
Ig lau in Mähren 17. September 4783,
Todesjahr unbekannt). Sohn sehr armer
Eltern, der die Iglauer Trivialschule be
suchte, dann aber, weil der Vater die
Auslagen für das Studium nicht zu be
streiten im Stande war, zu einem Tuch
macher in die Lehre kam. Im Jahre
1803 wurde er aber afsentirt und kam
in daS Infanterie»Regiment Erzherzog
Ludwig Nr. 8. Anfangs Jänner 1807
wurde er zum 3. Feldartillerie>Regimente,
im August 1808 zum Bombardier-Corps
übersetzt, am 16. December 1818 zum
Nnterlieutenant im 8. Feldartillerie-Regd
mente, am 18. Juli 1823 zum Oberlieute
nant im 2. Feldartillerie»Regimente und
am 16. September 1835 zum Kapitän
in demselben befördert. Er focht in den
Feldzügen der Jahre 1803, 1813, 1.814
und 1813, und machte die Expedition
nach Piemont im Jahre 1821 mit. Bei
mehreren Gelegenheiten gab K. Beweis«
seltener Bravour und Herzhaftigkeit. Im
Feldzuge des Jahres 1814 zeichnete e ich als Feuerwerker bei der Blockade von
Betfort besonders aus; im Feldzuge des
Jahres 1813 erbeutete er am 19. August
ei der Belagerung von Hüningen unter
em Kartätschenfeuer des Feindes in
48 Stunden eine Mörserbatterie, auS
welcher er daS feindliche Feuer zum
Schwelgen brachte, und nunmehr das
Vorwerk Apatury selbst, aus welchem der
Feind die Stadt Basel stark bedroht hatte,
genommen werden konnte. Am23. August
d. I . commandirte er eine Batterie mit
olchem Erfolge, daß der Feind sein Feuer
einzustellen gezwungen war, und eine
zweite kürz zuvor demontirte Batterie
wieder hergestellt werden konnte. Auch
verhütete seine Geistesgegenwart bei
dieser Gelegenheit noch ferneres großes
Unglück. Eine feindliche Bombe hatte
neben dem Pulvermagazine knapp vor
einem vollen Pulverfaß eingeschlagen; in
diesem Augenblicke sprang K. herzu, er«
griff das Faß und warf es über die Ver-
tiefung der Batterie, und verhütete so
dessen Explosion. K. war ein tüchtiger,
'ehr unterrichteter Officier und besonders
ein ausgezeichneter Mathematiker; wurde
auch im Jahre 1829 zum Lehrer der
Mathematik bei der kön. ungarischen
Leibgarde, im Jahre 1831 in gleicher
Eigenschaft m seinem Reginiente ernannt
und zugleich mit dem Schulcommando
betraut. Er hat die Höhenpuncte meh»
rerer Orte in und um Wien bestimmt,
und die Ergebnisse seiner Messungen in
den Ebersberg'schen „Feierstunden"
1834, S. 31 u. 1422, mitgetheilt. Auch
enthält das genannte Blatt viele seiner
mathematischen Probleme, welche sich
durch wissenschaftlichen Werth auSzeich«
nen. K., welcher für seine persönliche
Tapferkeit im Felde, als er noch Feuer-
werker war, mit der silbernen TapferkeitS»
Medaille ausgezeichnet worden, wurde
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon