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in ihm der Entschluß, seiner Kirche nicht
bloß im engeren, rein priesterlichen Be«
ruft, sondern auch als muthiger Streiter
auf wissenschaftlich literarischem Gebiete
zu dienen. Am 43. Juli 1843 erhielt K.
die heiligen Weihen und trat dann vor«
erst in die Seelsorge. Er wurde Caplan
zu Nagy-Sui und 1846 zu CMssz; im
Juni 1849 aber kam er als Predigernach
Taksony. Die Muße seines priesterlichen
Berufes widmete er wissenschaftlichen Ar«
beiten und K. hat bisher herausgegeben:
?-a/2a", d. i. Biographie des siebenbür«
gischen Bischofs Ignaz Batthyani, im
11. Bande der Arbeiten der Ppsther Cleri-
ker; zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen,
z. B. über die ungarische Kirchenliteratur
und die Mittel, sie zu heben, eine preis,
gekrönte Arbeit; über die Preßburger
katholischen Schulen; über die Würde
der Frauen und ihre gesellschaftliche
Stellung u. m. a. sind aber in der
kirchlichen Zeitschrift „Keli^io", in den
„0Lg.!ä.ä2.i lapok") d. i. Familienblätter,
in Danielik'S Gedenkbuch und in
anderen periodischen Schriften enthalten.
kötst, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Band (Vesth 1858. Gyu
rian, 80.) S. <68.
Kllöerll, Joseph (landwirtschaftlicher
Schriftsteller, geb. zu Skuo in
Böhmen 20. März 1829). Nachdem er
früh seine Eltern verloren, kam er nach
Leitomischl zu Karl Horsky. Das Gym
nasium besuchte er in den Jahren 1848
und 1849, und 1880 ging er nach
Prag, wo er in das polytechnische In«
stitut eintrat. Dort erwarb er sich bald
die Neigung des Professors der Chemie
K.Bal l ing Md. I , S.133^, und durch dessen Vermittlung erhielt er eine stän-
dische Stiftung und die Assistentenstelle bei
dem Professor der analytischen Chemie.
Im Jahre 1833 wurde er von der k. k.
patriotisch-ökonomischen Gesellschaft für
Böhmen in Prag zum Chemiker an der
eben errichteten Anstalt für landwirth«
schaftliche Chemie. bestellt. Im Jahre
1836 sollte er als Lehrer der Chemie an
die höhere Realschule in Prag kommen;
aber diese durch den Director Wenzig
erfolgte Berufung wurde durch den
Schulrath Maresch zurückgenommen,
und so trat K. im Jahre 1837 in die
Dienste des Grafen Nostiz als Chemiker
und land wirthschaftlicher Leiter an der
landwirthschaftlich.chemischen Anstalt zu
Nahyujezd und Plan, wo ein chemisches
Laboratorium, ein landwirtschaftlicher
Versuchsgarten, kurz Alles. waS seine
Stellung nutzbringend gestalten konnte,
zu seiner Verfügung stand. Reich an
landwirtschaftlichen Erfahrungen, gab er
1860 seine Stellung auf und ging nach
Leitomischl mit der Absicht, dort eine
landwirtschaftliche Schule anzulegen, zu
welchem Zwecke er jedoch der amtlichen
Bewilligung bedürfte. Als aber sein
wiederholtes Einschreiten um Unter«
stützung seines Unternehmens von Seite
der Stadtgemeinde abschlägig beschieden
ward, gab er das Vorhaben auf und
begann im Jahre 1861 auf eigene Kosten
die Herausgabe deS Localblattes „Nas
2 I^itom^Lib") d. i. Stimme aus Leito»
mischl. Mit Hilfe dieses Blattes. daS
ebenso ein Organ der Zeit, als seiner
eigensten Zwecke war, brachte er es end«
lich mit seiner Beharrlichkeit dahin, daß
mit Zustimmung der ganzen Gemeinde
der Bürgerausschuß derselben hinreichende
Summen zur Errichtung einer Real-, land-
wirthschaftlichen und gewerblichen Schule
bewilligte, welche auch sofort ^siehe die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon