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Kudler 299 Kudler
schaftlichen Ausschusses in Anbetracht der
großen Menge von Ginlaufen, welche vor»
liegen, beantragt, jene Stücke, welche gar
keineAusbeutefürdieGesetzgebunggewäh-
ren, einfach 2.6. aota zu legen; und in der
89. (37. Kremsierer) Sitzung, in welcher
er in der Generaldebatte über die §§.13,
14 und 13 der Grundrechte, mit denen
den österreichischen Staatsbürgern die
Glaubensfreiheit gewährleistet und daS
Verhältniß zwischen Staat und Kirche fest.
gestelltwerden soll,einerseitS für volleGlau-
bensfreiheit, andererseits für die Fort»
dauer der Einflußnahme des Staates in
Sachen der Kirche sprach. Kudler war
kein glänzender Redner, er verdeckte nicht
hohle Phrasen mit dem Flitter der Rede.
siguren. geistreicher Axiome, u. dgl. m.;
aber was er sprach, war klar, bündig,
logisch und verfehlte eben dadurch seine
Wirkung nie. Im Parlamente erschien K.
als Mann, der die Freiheit will, vor Allem
aber Achtung für das Gesetz fordert,
weil jene eben nur durch diese erreich«
bar ist. Für seine Verdienste um Staat
und Wissenschaft wurde K. mit Allerh.
Entschließung vom 30. October 4849
mit dem Ritterkreuze des Leopold»Ordens
ausgezeichnet, welcher Verleihung statuten»
gemäß im Jahre 1831 die Erhebung in
den erbländischen Ritterstand folgte. Als
Fachschriftsteller hat K. nachstehende
selbstständige Werke und andere in ge«
lehrten Fachschriften enthaltenen Arbeiten
veröffentlicht: „Grklärnng des Strafgesetzes
über schwere Palizei-Tebrrtretnngen mit Nerück-
sichtigung der ant dasselbe 5ich beziehenden später
erlassenen Besetze nnd Erläuterungen", 2 Bde.
(Wien1824. 8a.; 2.Aufl. 1827; 3. Aufl.
1831; 4. Aufl. 1836; 3. Aufl. 1841;
6. Aufl. 1848); die sechste Auflage be-
sorgte Professor Dr. Hye; auch sollte
dieselbe 3 Bande umfassen, jedoch wurde
der Druck durch äußere Umstände beim dritten Bande unterbrochen. Von diesem
Werke erschienen nicht weniger denn vier
italienische Nebersetzungen, u.z.von Paolo
de Prato (Mailand 1823). von Gms.
Rossi (Verona 1829), von Leandro de
Canussio (Mailand 1829) und die
vierte von den Herausgebern oer„ä.iiQg.1i
UQivsrLaii äolis 8oisn2S 6 ä.611' inäu,-
str ia"; — „Versuch einer tabellarischen Nar-
Stellung des Organismus der üsterreichischen
Staatsverwaltung mit erläuternden Anmerkun-
gen" (Wien 1834, gr. Fol.); — „Nie
Grnndlchren der Vlllksmrtligchaft", 2 Bde.
(Wien 1846); — in der steiermär-
kischen Zeitschrift, Jahrg. 1821:
„SteiermarkS Volkszahl in den Jahren
1819 und 1820, nebst vergleichenden Rück-
blicken auf frühere Jahre" (1. Heft); —
„Steiermarks Viehstand in den Jahren
1819 u. 1820. mit einigen Rückblicken auf
frühereIahre" (2.Heft); -Jahrg. 1824:
„Ueber die Beziehung der Wissenschaften
zum staatsbürgerlichen Leben" (3. Heft);
— „Ueber die Vorzüge der Versiehe»
rungs-Anstalten mit wechselseitiger Ge.
währleistung vor jenen, welche als ge»
winnbringende Unternehmungen begrün«
detwerden"; — inder Zeitschrift für
österreichische Rechts gelehrsam«
keit, deren Redaction K. nach Wag»
ner's Tode im Jahre 1834> übernahm
und mit Dol l iner, seit 1838 auch mit
Fränzl . seit 1840 mit Stubenrauch
und seit 1846 auch mit Tomaschek
führte, waren folgende Abhandlungen
K.'s enthalten: im Jahrg. 1825: „Ueber
die angebliche schwere Polizei.Uebertretung
des auffallenden Umganges mit einer ver«
ehelichten Person" (7. Heft); — im Jahrg.
1827: „Beiträge zur richtigen Erklärung
des §. 231 des 2. Theiles des Straf-
gesetzbuches"; — „Ueber die Verjährung
des Ehebruchs nach dem österreichischen
Strafgesetze"; — „Ueber die Bestimmung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon