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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 301 -
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südlich 301 Kudlich Auf der Krone des rechten Helms erscheint ein pfahlweise gestellter, mit goldenem Rahmen und Stiele versehener, einwärts gekehrter ovaler Spiegel, um den sich eine dreimal gekrümmte giüne Schlange hinanwindet und in denselben blickt. Auf der Krone des linken Helms sind in Form eines Andreaskreuzes übereinander gestellt zu sehen ein blankes Schwert mit goldenem Gefäße und ein von rothen Riemen umwundenes, mit dem blanken Beile versehenes Lictorenbündel. Die Helm- decken sind zu beiden Seiten blau mit Gold belegt. Kudlich, Hans (Reichstags.De> putirter, geb. zu Lobenstein in Oesterreichisch-Schlesien im Jahre 1823). Hatte die Rechte beendet und bereitete sich eben vor, die juridische Doctor« würde zu erlangen, als die denkwürdige Bewegung der Märztage ausbrach und er in Folge der für den öfterreichi« schm Reichstag ausgeschriebenen Wah« len zu Benisch in Schlesien in den« selben gewählt wurde. Im Reichstage gehörte K. zu jenen Führern der äußer» sten Linken, deren AuSschreiten die Glorie der Märztage mit Bürgerblut besteckte und die den siegreichen Bruch eines unhaltbaren Systems zu einer Revolte und Auflehnung gegen Gesetz und Recht für Utopien benützt hatten. Im Reichs» tage war eS K., welcher der Erste die Idee der Grundentlaftung aussprach, welche aber, wenn sie in der Form, in der er sie zu begründen beliebt hatte, ange. nommen worden wäre, unübersehbares Elend und eine Verwickelung in den socialen Verhältnissen hervorgerufen haben würde, deren Ausgang sich gar nicht ermessen läßt. Denn erst der von den Abgeordneten Helfert und Lass er gestellte und von Reden voll Sachkennt« niß unterstützte Antrag der Entlastung gegenEntschädigung trug Rechnung den Rechtsansprüchen aller Parteien und dem Rechte überhaupt. Kudlich's aus« schreitender Antrag machte ihn begreif- licher Weise bei einer in jenen Tagen allgemeiner Begriffsverwirrung sehr zahl- reichen Partei zum Manne des Tages und diese Position benutzte K. zu unheil« vollen Unternehmungen. Als ihm am 27. September 1848 von seinen Anhän« gern in Wien einFackelzug bereitet wurde, eine damals häusige Ovation, forderte er das zahlreich versammelte Landvolk auf, sich in den Tagen der Gefahr auf die gegebenen Nothsignale mit Waffen zu versehen und in Massen zu erheben. Bei einer Festlichkeit, welche am 1. October d. I . auch ihm zu Ehren in dem bei Wien gelegenen Orte Stadtenzersdorf bereitet worden, rief er mit seinen beim Feste anwesenden Genoffen die zahlreiche Versammlung zum Widerstände gegen die Regierung auf und stellte in einer Anrede die Einführung der Republik in Aussicht. Am 6. October d. I., am Tage des entsetzlichen, anLatour begangenen MordeS sollte eine Grenadier-Division von Wien nach Ungarn marschiren. Da war es Kudlich, der daS versammelte Volk aufrief, diesen Abmarsch zu verhin» dern, womit gleichsam das Signal zu der darauf gefolgten blutigen Katastrophe gegeben war. Bald darauf unternahm er eine Reise nach Gmunden und Vökla» brück, in der Absicht, den Landsturm zum Schutze und Entsatze von Wien aufzu» treiben. Als der Reichstag in Kremsier aufgelöst worden, ergriff K., der sich in Erinnerung an die erwähnten Thatsachen als Rechtskundiger im Kaiserstaate nicht mehr ganz sicher halten mußte, die Flucht; entwickelte aber, sobald er die Grenze überschritten, seine bisherige Energie in nicht geringerem Grade. Sein Bruder Joseph Hermann saß damals im Frankfurter Parlamente. Hans wen» dete seine Schritte nach der alten Reichs«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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