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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13
Seite - 307 -
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Seite - 307 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13

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Kudriaffsky 307 Kudriaffsky Mit dem Jahre 1840, dem Todesjahre ihres Vaters, begann nun die Prüfungsperiode ihres Lebens, aus welcher sie jedoch, Dank ihrem gesunden Sinne und ihrer geistigen Kraft, gestärkt hervorging und nunmehr aus» schließlich ihren Neigungen und künstlerischen Beschäftigungen lebt. Sie nahm eine Stelle als Erzieherin an und versah dieses Amt durch zehn Jahre. Fleißige Lectüre, verbunden mit gewissenhaftem Unterrichtertheilen förderte, während sie Andere vorwärts brachte, sie selbst. Sie begnnn Naturwissenschaften, vornehmlich Botanik zu treiben, legte ein Herbar an, wagte sich sogar an die lateinische Sprache u. dgl. m.. als ein Besuch bei Maler Daf- fing er. der ein Bildniß der ältesten Tochter des Hauses, in welchem K. Erzieherin war. malte, ewen wichtigen Lebensabschnitt bildet. Ein Album mit Blumenporträten — Eigen« thum des Künstlers — entzückte sie durch die Treue und Lieblichkeit der gemalten Kinder Florens. Kaum heimgekommen, wurde das Herbar mit seinen verblaßten Blumen« leichen in einem Autodafv geopfert und Euphemia hatte den Entschluß gefaßt, selbst Blumen zu malen. Sie zeigte, was eiserner Fleiß, fester Wille, denen freilich als drittes im Bunde Talent und Farbensinn sich zu« gesellte, vermögen. Sie nahm wohl Unter, richt bei einem wenig bekannten Maler und hatte einige Stunden bei Franz Al t , welcher seine Schülerin besonders und mit Erfolg auf einige technische Vortheile aufmerksam machte; aber im Nebrigen studirte und bildete sie sich nach der Natur, die sie an den schönsten Exemplaren der Blumenwelt studiren konnte, da ihr die Professoren Dr. Fenzl und Dr. Unger mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit die Glashäuser und das Museum im kais. botanischen Garten auf dem Nennwege er» öffneten, sie selbst aber auf ihren Sommer- ausssügen die herrlichsten Blüthen der Alpen» welt zu studiren und zu sammeln Gelegenheit fand. So malte die unermüdete Künstlerin an fünfhundert Blätter, theils wildwachsen» der, theils exotischer Pflanzen, von denen mehrere in den Dresdener Kunstausstellungen zu sehen waren. Außerdem versuchte sich die Künstlerin in literarischen Arbeiten und Ein» zelnes ist bereits in den besten deutschen Unterhaltungsblättern erschienen, und zwar in Gutzkow's Unterhaltungen am häuslichen Herd, 1860: „Penkmal eines Tyrannen" (Nr. 48); — „Ein Künstlerleben" (Julius Reinhold) (Nr. 30); — 186!: „Erin. nerung an Haydn" (Nr. 8); — „Eine schöne Seele" (Rosalia Schönfließ) (Nr. 19); — „Die Fregatte Novara" (Nr. 40, und 1862, Nr. 10. 11, 24. 28. 26); — „Unter Blinden" (Nr. 46); — 1862: „Louis XIV. Testament" (Nr. 26); — im Magazin für Literatur des Auslandes. t861: „Mrs. Anna Iameson" (Nr. 17); — in den Hamburger Jahres- zeiten. l859.- „Ueber Emil Devrient (Nr. 28); — 1861: „Lo Fang, eine chinesische Novelle" (Nr. 24 und 23); — „Paolo Veronese. eine biographische Skizze" (Nr. 48 und 49); über» dieß enthält dieses Blatt aus ihrer Feder zahlreiche Mittheilungen über das gesellige Leben in Dresden, Wien und Prag. Die in Wien erscheinenden „Recensionen" brachten im 1. l862: „Aus dem Leben Garn'cks" (Nr. 10 u. 1t);—1863: „Astorga".unddasuonPayne herausgegebene I l lustr i r te Famil ien- Journal im Jahre 1863 ihre Reminiscenz: „Die Todten Weimars", mit eincr größeren Illustration. Das Fräulein K. lebt in Wien, im Jahre 18L0 schlug sie aber ihre Heimat in Dresden auf, wo ihr die dortigen litera- rischen und Künstlerkreise mit Persönlichkeiten, wie der nun auch bereits verstorbene Major Serre. Professor Julius Hübner, Dr. Gust. Kühne. Director Georgi, Geheim» rath Carus, Robert Waldmül ler u. A. eine Seite des Lebens erschlossen, welche eben nur in kleinen Residenzen in solcher Gemüth» lichkeit sich zu entfalten vermag. Dann aber kehrte sie wieder nach Wien zurück. wo sie gegenwärtig weilt und, ihre Zeit zwischen Kunst und Literatur abtheilend, an den Erin« nerungen ihrer Vergangenheit festhaltend, mit dem geistigen Fortschritte der Gegenwart auf gleicher Höhe zu bleiben bemüht ist. — 2. Iriederike Kudr ia f f sky , vermalte Frrygang (geb. zu Wien 12. September 179l, grst. zu St. Petersburg 1. December 1863), ist eine Tochter des Athanasius von K., und Schwester des Baudirectors Johann von K. 16 Jahre alt, vermalte sie sich mit Wi lhelm von Freygang, der als russischer Staatsrath und Consul abwechselnd seinen Aufenthalt in Haag, Leipzig und zuletzt in Venedig hatte, wo er auch im Zähre 1849 starb. Auf einer Mission, welche ihren Gatten in früheren Jahren nach Tiflis berief, beglei« tete sie denselben dahin, und die Schrift: „I^ottrys zur Is Oauoash st Ia Qsoi-gis" (Hamburg 1816, P-rthes, 8".). war eine Frucht dieser Reise. Von ihren Kindern sind die vier Söhne in russischen Diensten, von 20*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Band 13
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Kosarek-Lagkner
Band
13
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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