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Kuenburg 3t 8 Kuenburg
Tonkunst war. Eine in Trag's Katalog
angeführte Clavier.Compofition des Gra«
ftn weist darauf hin, daß er auch com-
ponirte; als Dirigent großer Tonwerke
aber stand in den Kunstkreisen seiner Zeit
sein Name im besten Rufe, wie denn
auch die 4796 im fürstlich Auersperg«
schen Paläste aufgeführte, von dem Gra>
fen dirigirte Oper „Arur" einen Beleg
für dieses Talent des Grafen gab. Der
Graf bekleidete neben dem Erbamte
eines ObersteN'Erbland'Silberkammerers
beider Erzherzogthümer noch jenes eineö
Hof« und Kammermusik'Directors oder
sogenannten Hofmusckgrafen. Der Graf
war (seit 29. Jänner 1781) mit Mari a
Theresia Gräfin von Colloredo
(geb. 17. Februar 1763, gest. 14. März
1800) vermalt und stammt auS dieser
Ehe das jetzige Haupt den Familie, Graf
Franz SeraphicuS sS. 314, Nr. 4).
Gerb er-(Ernst Ludwig). Neues Historisch-
biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leip«
zig lsi3, Kühnel, gr. 8°.) Bd. I I I , Sp. t3s.
'— Wiß gr i l l (Franz Karl), Schauplatz des
landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom
Herren» und Ritter»Stande (Wien t504, 4°.)
Bd. V, S. 3l1.
Kuenburg, Franz Ferdinand Graf
von (Erzbischof von Prag, geb. zu
Gratz 8. Februar 1649. gest. zu Prag
16. April 1732). Von der jüngeren
UngerSbacher Linie. Der erstgeborne
Sohn deS Johann Friedrich Frei.
Herrn, nachmaligen Grafen von K. aus
dessen Ehe mit Ioannina von Guz«
man. Franz Ferdinand trat aus
eigenem Antriebe in den geistlichen Stand,
wurde bereits im Alter von 21 Jahren
Domherr zu Salzburg, im Jahre 1696
Domscholaster allda, im Jahre 1698
Propst zu St. Moriz in Frankfurt und kam
von dort im Jahre 1701 als Fürstbischof
nach 3aibach. Als solcher weihte er dort
im Jahre 1707 die schöne neuerbaute St. Nikolauskirche ein. Im Jahre 1708 ging
er als kaiserlicher Botschafter an den
kön. portugiesischen Hof nach Lissabon
und blieb es, bis ihn Kaiser Karl VI.
am 13. Jänner 1713 zum Fürst-Erz-
bischof von Prag und Primas von Böh»
men ernannte, welche Kirchenwürde er
nahezu zweiDecennienbekleidete. In dieser
Stellung verrichtete er zu Prag im Jahre
1723 die Krönung Karl VI. zum Könige
von Böhmen. Franz Ferdinand
Graf K. ist der Stifter des Fideicommiffes
der jüngeren sogenannten Ungers«
dacher Linie. Aus der Erbverlafsenschaft
des Franz Euseb Grafen von Pöt>
ting kaufte er die Herrschaften Iung-
Woschitz, Miltschin und Kamberg in Böh«
men, und bestimmte dieselben in seinem
letzten Willen als Fideicommiß für die
Söhne seines vor ihm verstorbenen jün«
geren Bruders Johann Joseph und
ihre eheliche Nachkommenschaft nach dem
Nechte der Erstgeburt.
Allgemeines historisches Ier ikon (Leip,
zig t?3i. Thomas Futschen'S Erben, Fol.)
Bd. I I I , S. 24. — Porträt. Unterschrift:
5>5H36Q2iH. Ohne Angabe des Zeichners und
Kupferstechers.
l. Genealogie des Wrasengeschlechtcs der Anen-
bürg. Die Kuenburg, welche in verschiedener
Schreibart, bald als Khunberg, Chun»
burg.Khuenburg u. s. w., erscheinen, und
deren zwei noch heute blühenden Linien selbst
eine verschiedene Schreibart befolgen, indem
die ältere Prunseer Linie sich KHünburg,
die jüngere Un g ersb ach er Linie aber sich
Kuenburg schreibt, und dessen Ursprung die
besten und bewährtesten Genealogen, wie
Spener. Wißgr i l l . Graf Wurmbrand
und Baron Kainach, nach Kärnthen ver-
setzen, von wo es sich dann nach den Erzher»
zogthümern. nach Steiermark. Görz, Salzburg
und Böhmen verbreitet hat. ist eines der älte-
sten und angesehensten Adelsgeschlechter des
Kaiserstaates, das vornehmlich in der Kirchen«
geschichte seiner Kronländer eine große Nollc
spielt. Schon im l2. Jahrhundert. t i42. er-
scheint ein Nero deKhucnburg im ältesten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon