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Auenburg 320 Auenburg
Erzstiftcs Salzburg belehnt. — Der Besitz
dieses Haufes dehnt sich über Steiermark.
Kärnthen, Salzburg, Böhmen, Mähren und
Schlesien aus. und stellt sich nach den beiden
noch blühenden Linien folgendermaßen: Der
Besitz der älteren Prunseer Linie umfaßt
in Steiermark die Güter Gleinstätten,
Bischoffsegg, Welsberglund Otters«
bach; in Kärnthen das Fideicommißgut
Khünegg; in Salzburg das Allodialgut
Tamsweg mit Sanct Margarethen. Der
Besitz der jüngeren Ungersbacher Linie
aber umfaßt in Böhmen die Fideicommiß»
Herrschaft Iungwoschih mit den Gütern
Miltschin und Kamberg (Z.^.llDM. mit
36 Ortschaften), das Allodialgut Wisch etitz;
in Salzburg die Allodialherrschaft Gra»
fenau; in Mähren die Allodialherrschaften
Tobitschau, Str ielet und das Gut Ze»
techowiß, und in Schlesien die Allodial«
guter Bransdorf und Pickau. — Was
die einzelnen Mitglieder der Familie
betrifft, so haben sich mehrere derselben als
Kriegshelden, ferner im Dienste des Staates,
vornehmlich aber in jenem der Kirche aus»
gezeichnet. Es dürfte nur wenige Familien
geben, die eine so stattliche Reihe von Kir«
chenfürsten auszuweisen hat-, wie jene der
Kuenburg. Nicht weniger denn drei Erz«
bischöfe von Salzburg, und zwar Michael
(1535—1360), Georg (l386) und Maximi-
'lian Gandolph (1668—1687); ferner ein
Erzbischof von Prag: Franz Ferdinand
(1713-1732). zwei Bischöfe von Chiemsee:
Johann Ehrenfried (1609) und Ka r l
Joseph (1723—1733), ein Bischof von Gurt:
Polycarp Wilhelm (1674—1675), ein Bi»
schof von Lavant.» Gand olph Ernst (1790
bis 1794); und nun eine stattliche Reihe von
Pröpsten, Domherren, Aebtissinen u. dgl. m.
Unter den als Kriegshelden bekannt gewordenen
Sproßen diesesHauses
sind
besonders bemerkens»
werth: Burcthard, der tapfere Vertheidiger
der Städte Wiener-Neustadt und Kornmburg
gegen den Nngarkönig Mathias Corvi«
nuS (1483 u.1485); Graf Johann Fried,
rich, der steirische Oberst, der mit mehreren
Tausend selbst geworbenen Leuten 1633 zum
Entsatze Wiens herbeieilte; Graf Johann
Jacob, der mit kaiserlichen HilfStruppen sich
zur Belagerung Candia's (1669) begab; und
Graf Mar Sigismund, der Salzburgischer
Landesoberst, Hofkriegsdirector und bis zu
seinem 1773 erfolgten Tode Commandant der
Festung Hohen.Salzburg gewesen u. s. w. Auf diplomatischem Gebiete ist auch der schon
erwähnte Präger Erzbischof Franz Ferdi»
nand bekannt geworden, den Kaiser Karl VI.,
zur Zeit, als er noch Bischof von Laibach
war, an den portugiesischen Hof entsendete.
In neuester Zeit aber nimmt ein Sproß dieses
Hauses, Graf Amand. seinen Platz im Ab-
geordnetenhause des österreichischen Reichs»
rathes ein, wo er bisher bei verschiedenen
Gelegenheiten in wichtigen Dingen sein Wort
ergriff. Muellen zur Genealogie. Grafen»
stands'Diplom vom 2. September 1665.
— Wißgr i l l (Franz Karl). Schauplatz des
landsässigen Nieder'Oesterreichischen Adels vom
ler, 4°.) Bd.V, S. 319—333. — Knesckke
(Ernst Heinrich Prof. Dr.), Deutsche Grafen«
Häuser der Gegenwart. In heraldischer, histo«
rischer und genealogischer Beziehung (Leipzig
1852, T. O. Weigel. 8°.) Bd. I, S. 488. —
Derselbe, Neues allgemeines deutsches Adels-
Lexikon (Leipzig, Friedrich Voigt, 8«.) Bd. V,
S. 311. — Allgemeines historisches
Lexikon (Leipzig, Thom. Fritschens Erben,
Fol.) Theil I I I , S. 24. — Großes voll.
ständiges (sogenanntes Zedler'sches) Uni«
versal<Leritou (Halle und Leipzig. Ioh.
Heinr. Zedler, kl. Fol.) Bd. XV, S. 574. —
Historisch'heraldischesHandbuch zum
genealogischen Taschenbuche der gräflichen
Häuser (Gotha 1833, Iustus Perthes, 32<».)
S. 472—476 süber den daselbst (S. 473) be-
findlichen Irrthum vergleiche unter: I I . Her»
vorragende Sproßen des Grafen-
geschlechtes derKuenburg, denWolf.
gang vonK., S.324, Nr. 13). — Gothai.
scheS genealogisches Taschenbuch der
gräflichen Häuser (Gotha, Just. Perthes,
320.) XXXVII. Jahrg. (1864). S. 466.)
ll. Hervorragende Sproßen des Vrasengeschlech-
tes der Kuenburg. 1. Amand Graf von
K. (geb. 9. Februar 1809). von der Ungers»
bacher Linie. Der zwritgeborne Sohn des
Grafen Sigismund Joseph aus dessen
Ehe mit Antonia von Wunderberg.
Graf Amand betrat nach beendeten juridisch»
politischen Studien die staatsdienstliche
Lauf»
bahn und zwar bei der Justiz, und bekleidet
zur Zeit die Stelle eines k. k. Oberlandes»
gerichtsrathes in Prag. Daselbst wurde Graf
K., als im Jahre 1861 die Wahlen für den
böhmischen Landtag stattgefunden hatten, in
denselben, und in diesem zum Mitgliede des
Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichs«
rathes gewählt. In diesem nimmt er in den,.,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon