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Künigl 327 Künigl
in weiblichen Nachkommen, und es fand
durch eine Wechselhrirath zwischen dem Sohne
des Grafen Phi l ipp Joseph und der Toch»
ter des Grafen Alexander Joseph eine
neue Familienvcreinigung Statt. Hingegen
blühm die von dem Grafen Leopold Io<
seph und von seinem Bruder, dem Grafen
Phi l ipp Joseph, gestifteten zwei Linien
noch zur Stunde fort, und führt erstere den
Namen der böhmischen, letztere jenen der tiro-
lischen Linie. — Was die Standes erhö»
hungen des Hauses Kün ig l betrifft, so
war Bernhard der erste Freiherr und
erlangte mit Diplom vom 23. August 1363
für sich und seine ganze Nachkommenschaft
diese Würde. Den Grafen stand brachte
Freiherr Veit in das Haus, er erhielt den»
selben mit Diplom vom 4. Mai 1662. Graf
Vei t erhielt auch für sich und seine Nach«
kommenschaft im Jahre 1L46 das Oberst«
Erb truchs essen «Amt in Tirol, welches
derselben am 24. März 1816 bestätigt worden,
und wurde von den Ständen Kärnthens mit
Urkunde vom 26. Jänner 1630 sammt seiner
Descendenz in die kärnthnerischrn Landes«
Matrikel aufgenommen. — Der Besitz des
Hauses besteht aus den Pfandherrschaften
Michaelsburg und Toblach im Pusterthale
Tirols und einigen anderen Gütern in Tirol
und Böhmen. — Die Familie, wie aus der
folgenden Uebersicht«der bedeutenderen Spros<
sen derselben zu entnehmen ist, zählt mehrere
um das Kaiserhaus und den Staat in Civil«
und Kriegsdiensten verdient gewordene Männer,
Duellen zur Genealogie. Hübner (Job.),
Genealogische Tabellen (Leipzig 1728, Job.
Friedr. Gleditsch, kl. Qu. Fol.) Bd. I I I ,
Tab. V21 u. 922. — Großes vollständi»
ges (sogenanntes Z ed ler'sches) Universal«
Lexikon (Halle und Leipzig, Ioh. Heinr.
Zedler. kl. Fol.) Bd. XV, Sp. 1283, unter
Königl . — Allgemeines historisches
Lexikon (Leipzig 1731, Thom. Fritschens
Erben. Fol.) Theil I I I , S. 46. — Bran-
dis . Ehrenkräntzl von Tirol. Theil I I I , S. 68.
— Kneschke (Ernst Heinrich Dr.), Deutsche
Grafen-Häuser der Gegenwart (Leipzig 1832,
T. O. Weigel, 8".) Bd. I, S. 492. — Der.
selbe, Neues allgemeines deutsches Adelü«
Lexikon (Leipzig 1839. Friedrich Voigt. 8«.)
Bd. V, S. 318, — Gothisches gen ea.
logisches Taschenbuch der gräflichen
Häuser (Gotha. Just. Verthes, 32°.) 37. Iahr<
gang (1864), S.469. — H i storisch <h eral<
disches Handbuch zum genealogischen Ta« schenbuche der gräf l ichen Häuser (Gotha
1835, Iustus Perches, 32«.) S. 476.)
II. Hervorragende Sproßen des Vrasengeschlech-
tes der Künigl. 1. Bernhard (gest. 7. April
1375), der erste Freiherr des Hauses Künigl .
Ein Sohn Kaspar's von K. s^- d. Nr. 7)
aus dessen zweiter Ehe mit Barbara von
Welsverg. Bernhard war anfänglich für
den geistlichen Stand bestimmt und bereits
Domherr zu Trient; da aber alle feine männ-
lichen Geschwister, einige sehr jung und auch
Kaspar vor ihm gestorben, so daß er der
einzige männliche Erbe geblieben war, trat
er mit päpstlicher Dispens aus dem geistlichen
Stande und vermalte sich mit Elisabeth von
Weltzcr. Kaiser Ferdinand verlieh Bern«
hard mit Diplom vom 23. August 1563 die
Freiherrn würde. Sein Sohn Johann
Kaspar pflanzte das Geschlecht derKünigl
fort. — 2. Ferdinand Felix Graf K. (geb.
23. Juni 1803). Sohn des Grafen Leopold
Phi l ipp aus dessen Ehe mit Mar ia Cres-
centia Gräsin Thurn. Trat jung in die
kais. Armee und war bereits Hauptmann im
Kaiser-Jäger-Regiment, als er durch seine
Waffenthat bei Lodron sich in die Reihen der
Helden der österreichischen Armee gestellt hat.
Im Mai 1848 hatte Oberst Mclczer von
Kellern es den Auftrag erhalten, im Chiese«
Thale vorzurücken, das vom Feinde besetzte
Schloß Lodron zu stürmen und gegen Bago<
lino, den Hauptpunct der Insurgenten, vor-
zubringen. Hauptmann Graf Künig l befand
sich bei dieser Affaire mit der halben 2. Com-
pagnie des Tiroler Kaiser»Iäger'RcgimentS
und einer Compagnie von Wiener Tiroler-
Freiwilligen. Gegen 9 Uhr Morgens am
22. Mai 1848 erhielt Hauvtmann Graf K.
Befehl, den vor Lodron hinter Schanzen und
zahlreichen Barrikaden gedeckten Feind anzu»
greifen. Ungeachtet eines mörderischen Kartät»
schen- und Gewehrfeuers, mit welchem die
Insurgenten die Stürmenden empfingen, wurde
doch entschlossen vorgerückt, wurden die auf
der Straße angelegren Barrikaden erstürmt
und zerstört, in die Schanzen eingedrungen
und die Insurgenten zum schleunigen Rück«
zuge gezwungen. Mit Hilfe der dann nach-
rückenden Truppen wurde der Feind bald
ganz zu so raschem Rückzüge genöthigt, daß
er alle seine Magazine im Schlosse zurück»
lassen mußte. Hauptmann Graf Künig l
hatte sich an diesem Tage besonders ausge»
zeichnet, und mit ihm theilten die Ehre des
Tages Hauptmann Zerboni vom 3. Feld«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon