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Künigl 329 Aümgl.
mal verheirathet, und von seiner zweiten Ge>
malin Barbara gebornen von Wel5perg stamn-r
nebst anderen Kindern Bernhard (II.)
der nachmalige erste Freiherr von Künig
ls. d. Nr. l). — 8. Kaspar Her-
mann Graf K. (geb. 13. November 1745,
gest. 28. April 1514). ein Bruder des
Feldzeugmeisters Hermann Peter Graf
K., war Verweser des Burggrafenamtes in
Prag, Gubernialrath und Kreishauptmann
des Ellbognerkreises. Von ihm sind im Drucke
erschienen: „Geographie von Böhmen und
den übrigen Ländern der österr. Monarchie
u. s. w." (Prag 1820. 8<>.) und „Germanien
oder tabellarische Uebersicht", 2 Hefte (ebd.
1822). Da die angeführten Schriften in den
Jahren l820 und 1822 erschienen sind, Graf
Kaspar Hermann aber schon 1814 ge<
storben ist, so müssen dieselben aus seinem
Nachlasse herausgegeben worden sein« —
9. Kaspar Ignaz Graf K. (geb. 7. März
1672, gest. 24. Juli 1747), ein Sohn des
Grafen Johann Georg aus dessen (
mit Mar ia Anna von Vitzthum, war
schon im Jahre 1701 Domdechant von Brixen
und im folgenden Jahre Bischof daselbst. Er
versah sein Amt mit seltenem Eiser und that
überaus viel für kirchliche Zwecke; so grün«
dete er viele Stiftungen für Seelsorgen,
Benesicien und HilfsPriester-Posten aus
eigenem Vermögen. Streng auf Zucht und
Sittenreinheit des geistlichen Standes sehend,
hob er das Ansehen desselben. Auch ist er
es, der den eingeschlichenen Mißbrauch des
Wanderns der dienenden Priester abschaffte.
Er führte die Missionen der Jesuiten ein,
berief die englischen Fräulein zur Erzichimg
der weiblichen Jugend nach Brixen und
beschenkte reichlich ihr Institut zur Gründung
eines Klosters. Er auch begann im Jahre
1743 den Bau des Domes zu Brixen, starb
aber vor dessen Vollendung, iin Alter von
73 Jahren zu Ehrenburg auf dem Stamm«
schlösse seines Geschlechtes. ^Staff ier (Ioh.
Iac.), Das deutsche Tirol und Vorarlberg,
topographisch mit geschichtlichen Bemerkun«
gen; in zwei Bänden (Innsbruck 1847, Felic.
Rauch. 8°.) Bd. I I , S. 92.) — 10. L.
Graf von. ünigl . Von einem Autor dieses
Namens erschien folgende Schrift: „Ueber
den wahren und ächten Patriotismus" (Inns-
bruck 1817. Wagner, 4".). Verfasser dersel»
ben möchte wohl. dem Anfangsbuchstaben
3. des Taufnamens und der Zeit des Erschei»
nens nach zu schließen, der gegenwärtige Chef der Tiroler Linie der K.< Leopold Joseph
Graf K.. sein. — 1l. Ludolph, nach Ande<
ren Rudolph, ein Sohn Peter's Chunig
von Ehrenburg aus dessen Ehe mit einer
Sachsin aus dem Hause Vihthum. Lu»
dolph soll in Sachsen erzogen und im
Jahre 1330 der 17. Hochmeister des deutschen
Ritterordens in Preußen gewesen sein. Von
anderen wird er jedoch für einen sächsischen
Edelmann gehalten. — 12. Rudolph ssiehe
den Vorigen: Ludolph^. — 13. Stephan
von K. (gest. 1411), erscheint der Erste unter
dem heutigen Familiennamen Künig l ; auf
einer Anhöhe, vor seinem Stammschlosse,
erbaute er die prachtige Schloßkirche, an
deren Stelle in uralten Zeiten eine Heiden,
gruft, später aber bei Ausbreitung des Christen,
thums eine unterirdische christliche Capelle
versteckt lag. Mit seinen beiden Gemalinen
Barbara Uürsung von Taufers und Var-
öara NcuwirtH von Bruneck ist er der Ahnherr
des noch heute blühenden Geschlechtes. —
14. Vei t (geb. 1694. gest. 1664), der erste
Graf dcs Hauses Künigl. Ein Sohn des
Johann Kaspar aus dessen Ehe mit Bar«
bara von W olken stein. Vei t (Vitus)
diente den zwei Kaisern Ferdinand I I .
und I I I . , und den Erzherzogen Maximi»
l ian, Leopold und Karl. Der Erzherzog
und Graf von Tirol Kar l Ferdinand
verlieh ihm im Jahre 1646 das erledigte
Oberst'Erbtruchsessen-Amt in Tirol, welches
seither bei der Familie verblieben ist. Im
Jahre 1630 nahmen ihn die Stände Kärn<
thens sammt seiner Descendenz in die tärnth«
nenschen Landesmatrikel auf. und Kaiser
Leopold I. verlieh ihm mit Diplom vom
4. Mai 1662 die Rcichs.Grafenwürde. Graf
Vi tus war mit Aunigmide Elisabeth Gräsi»:
AmngSlM'Aulenborf vermalt, aus welcher Ehe
GrafI o hann Georg ss.d. Nr.5) entstammt.
II. Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild.
Herzschild: Von Silber und Roth schräg«
links getheilt, mit einer aus der rothen Hälfte
schrägrechts hervorgehenden rothen Spitze.
Schild. 1: Von Roth und Silber der
Länge nach getheilt, mit einem Querbalken
von gewechselten Tincturen; 2 und 3: in
Roth ein silberner, mit schwarzem Mauer«
strichen versehener, oben viermal gezinnter
Querbalken; 4: von Silber und Noth der
Länge nach getheilt mit einem Querbalken
von gewechselten Tincturen. Auf dem Schilde
ruhen drei gekrönte Turnierhelme. Aus der
Krone deS rechten erheben sich zwei von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon