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Salzburg antrat. K. kam nun im Jahre 1773
als geh. Rath und fürstlicher Cabinetssecretär
nach Salzburg, wurde im folgenden Jahre
Hofkanzler, geh. Kanzleidirector und Lehen»
propst. I n letzter Eigenschaft ging er nach
Wien, um die Lehenempfangsgeschäfte für
seinen Erzbischof zu besorgen. K. besitzt um
Salzburg erhebliche Verdienste, er schlichtete
die Verhältnisse mit den mächtigen Nachbarn
des Landes, regulirte im Erzstifte den Steuer»
fuß und trug wesentlich zu den weisen Nefor»
men auf kirchlichem Gebiete bei, welche im
Lande stattfanden und von allen wahren Va<
terlandsfreundrn mit Freude begrüßt wurden.
Außer mehreren anonym erschienenen Deductio«
nen und Gelegenheitsschriften staatsrechtlichen
Inhalts sind von ihm erschienen: „Kurze
Geschichten und actenmäßige Anzeige, was
dem hohen Erzstifi Salzburg auf erfolgten To»
desfall Churf. Marimilian I I I . von Bayern
bei dessen Verlassenschaft für Ansprüche und
Forderungen zustehen" (Salzburg 1779, 40.);
— n?ro lusmoris, in Betreff eines vom kam»
mergerichtlichen Mandat an den Reichstag
genommenen Recurses" (ebd. 1?82, Fol.).
I n Anerkennung seiner Verdienste wurde
Franz Anton mit Diplom vom 29. Novem»
der 1776 in den Reichsfreiherrnstand erhoben.
lLotz (Ioh. Friedrich), Staatswissenschaftliche
Nachrichten (Hildburghausen 1779). I. Jahrg.
I.Band, S. 328. — Baader, Gelehrtes
Baiern. — Weidl ich. Biographische Nach.
lichten. Theil IV, S. 127. — Dcouctions«
Bibl iothek. Bd. IV, S 2181. — Meusel
(Ioh. Georg), Lexikon der vom Jahre 17ÜU
bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller
(Leipzig 1806. Gerh. Fleischer. s<>.) Bd. VI I ,
S. 411.)
Kürzinger, Paul (Ton setz er. geb.
zu Würzburg 1760, gest. zu Wien ,
Todesjahr unbekannt). Sohn des 1770
zu Mergentheim als Capellmeifter gestor«
benen Ignaz Franz X. K.. deffen
„Getreuer Unterricht zum Singen mit
Manieren u. s. w." durch die eigenthüm-
liche Fassung seiner Definitionen für den
Sprachforscher und Musicus noch heut
Interesse bietet. Pau l erhielt den ersten
Unterricht in der Musik von seinem
Vater. Das Studium der Rechte, dem
er sich widmen sollte, gab er auf, um sich ganz der Musik zuzuwenden. Er spielte
trefflich die Violine, ging nach München,
wo er eine Stelle im Theater-Orchester
erhielt. Hier componirte er auch die
öfter mit Beifall aufgeführte Oper Me
Grüßn". Von München kehrte er- in
seine Vaterstadt zurück und ging nach
längerem Aufenthalte daselbst als Hof«
musicus nach Regensburg. Eine eigens
zur Feier der Anwesenheit deS Kaisers
Joseph I I . von K. aufgeführte Fest«
composition gefiel diesem so sehr,
daß er den Komponisten einlud, nach
Wien zu kommen. K. folgte dieser Ein-
ladung und nahm in Wien seinen blei>
benden Aufenthalt. Im Jahre 4807
lebte er noch daselbst und versah die
Stelle eines Musikdirectors an einer
Erziehungsanftalt. Außer mehreren Tan»
zen, Liedern und Kirchenstücken compo.
nirte K. in Wien die Oper „Nie Illnmi-
nütilln". welche 1792, und „Rädert und
ClllliZie". welche 1794 aufgeführt wurde.
Gerber bemerkt hinsichtlich seiner Com«
Positionen, „daß sie mit einer glücklichen
Mischung von Geniezügen und contra»
punctischen Künsten bearbeitet seien".
Besonders sollen unter seinen Kirchen-
stücken mehrere ganz vortreffliche Arbei«
ten vorkommen.
Gerber (Ernst Zudwig) . Neues historisch«
biographisches Zerikon der Tonkünstler (3eip<
zig 1813. Kühnel. gr. 80.) Bd. I I I , So. 143.
— Neues Univ ersll l 'Lerikon der Ton«
kunst. Angefangen von Dr. Julius Schlade«
bach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf
(Dresden 1836. Rob. Schäfer, gr. 8".) Bd. I I .
S. 677. — Gaßner(F. S. Dr.), Universal«
Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in
einem Bande lStuttgart 1849. Franz Köhler.
Ler. 80.) S. 319.
Ki'lziniö, Stephan (protestantischer
Theolog, geb. in Ungarn, lebte in der
zweiten Hälfte deä 18. Jahrhunderts).
Ein geborner Winde aus Ungarn, war er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon