Seite - 339 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Band 13

Auglmayer 339 Nr. 2?0. S.lO?s: Nekrolog. — O esterrei, chischer Zuschauer, herausgegeben von I. S. Ebersderg (Wien s°.) Jahrg. 1837, Bd. I I , S. 784. — Oesterreichisch National<Encyklopädie vonGräffer und Czikann (Wien 1833. 8".) Bd. III, S. 20o. — Oesterreichischer Parnaß, bestiegen von einem heruntergekommenen Anti quar (Frey'Sing 1842, bei Athanasius u, Comp. fHamburg, Hoffmann u. Campe ,^ 8«.) S. 26. ^Entwirft nachstehende Silhouette von K u ffne r: „Große gebogene Haltung, blatter, narbiges, ziemlich geistreiches Gesicht, starke Züge, ausgesprochene österreichische Gut, Mürbigkeit, classische Bildung, gemüthlich; — lyrischer, epischer und dramatischer Dichter ohne Glück, spricht österreichisch, aber schreibt correct, Hofse<.-retär und Censor, also Patriot Vx otüoio".) — Seid litz (Julius Dr.), Die Poesie und die Poeten in Oesterreich im Jahre 1836 (Grimma 1837. I. M. Gedhardt. 80.) Bd. I, S. ils. Wegwerfendes Urtheil in der bekannten Weise dieses literarischen Parasiten). — NeuerNekrolog der Deut. schen (Weimar, B. F. Voigt, kl. 8».) Jahrg. 1846, S. 739. Kllglilllcher, Anton G o t t h a r d (Abt des Benedictinerstiftes Admont, geb. zu Wurmberg im Marburger Kreise 13. März 4734. gest. zu Gratz 18. September 1823). Nachdem er in Gratz die philosophischen Studien been» det, trat er im Jahre 1770 in das Benedictinerstift Admont und legte im folgenden Jahre, den Klostemamen Gotthard annehmend, die Ordens« gelüode ab. Die Theologie hörte K. an der Hauslehranstalt in Admont, im Jahre 1774 sendete ihn aber sein Abt Matthäus nach Rom, damit er im dortigen Collegmm seines Ordens zum h. Callistus die theologischen Studien vollende. I n Rom erhielt K. vom Papste P i u s ^ I . im Jahre 1776 die Priester- weihe. Nach einer in das Königreich Neapel unternommenen wissenschaftlichen Reise kehrte er nach Admont zurück, wo er als Sonntagsprediger, dann als Pro» fefsor des KirchenrechteS und der Dog» matik und als Stiftsrentmeister thätig war, nach des Abtes Thad daus Tode aber von feinen Mitbrüdern am 47. April 1788 zum.Abte erwählt wurde. 37 Jahre bekleidete K. die Prälatenftelle und ist seine Regierung eine der Glanzepochen seines Stiftes. Auf die Eisenwerke Ad- monts richtete K. vor Allem sein Augen» merk, und förderte diesen Fabrikszweig zu einer bis dahin unbekannten Bedeu« tung. Seine Energie nach dieser Richtung hin hatte die Aufmerksamkeit des Monar» chen auf ihn gelenkt und ihn dieser, um die steiermärkisch. österreichischen Eisen« gewerkschaften neu einzurichten und in Flor zu bringen, an die Spitze derselben gestellt. Bei der Hofcommission, welche wegen des Wiener-Neustädter Canal» baues zusammentrat, führte K. den Vor» fitz. Seine innige Vertrautheit mit den Verhältnissen von Ober« und Untersteier, mark veranlaßte seine Wahl zum Ver» ordneten der steierischen Stände, welches Amt er 15 Jahre lang gewissenhaft ver- ah. Die Errichtung der Sparcasse in Gratz ist vornehmlich sein Werk, daher diese Anstalt auch ihm, dem Ersten, das Präsidium über dieselbe übertrug. Gründ« lich wissenschaftlich gebildet, unterstützte er Gelehrt?, Schriftsteller und Künstler reichlich. Sein Stift bildete bald einen Kreis so ausgezeichneter Männer, daß man es mit einer Akademie der Wissen« schaften zu vergleichen liebte. Irr Aner» !ennung seiner Verdienste wurde K. im Jahre 1799 zum geheimen Rathe er» nannt und im Jahre 1808 mit dem eben gestifteten Leopold-Orden ausgezeichnet. K. starb im Alter von 71 Jahren und sein benbürtiger Nachfolger in der Abtwürde war Benno Krei l , dessen Lebensskizze schon ^S. 178 d. Bds.) mitgetheilt wurde. ^teiermärkischeZeitschrift, Redigirt von Nr. G.F.Schreiner, Dr.Alv. v.Muchar, 22*